Capital Group: Aktienanlage – „Trennen Sie die Spreu vom Weizen!“

Capital Group: Aktienanlage – „Trennen Sie die Spreu vom Weizen!“
Aktien

Die Aktienmärkte auf der ganzen Welt sind in eine Baisse eingetreten. Viele Anleger bereiten sich nun auf eine Rezession vor und fragen sich, wie sie in diesem Marktumfeld gute Anlageentscheidungen treffen können. Don O’Neal, Principal Investment Officer bei Capital Group, ist der Meinung, dass Anleger mehr denn je von ihren Anlagen überzeugt sein müssen.

10.11.2022 | 09:46 Uhr

„Was früher bei der Aktienauswahl funktionierte, wird das in Zukunft nicht mehr tun“, so O’Neal. Schien es in den letzten 10 Jahren ein guter Ansatz zu sein, die Unternehmen mit den besten Wachstumsstorys zu halten, ohne auf die Gewinne zu achten, dürfte es künftig schwieriger werden, gute Renditen zu erzielen. Die Faktoren, welche die Renditen bestimmen, haben sich aus Sicht O’Neals geändert: „Ich sehe eine willkommene Rückkehr zu den Fundamentaldaten.“

Es treffe zwar zu, dass der derzeitige Rückgang als eine Aktienkorrektur mit hohem Wachstumspotenzial beschrieben werde. Laut O’Neal sei diese Darstellung aber unvollständig. Jene Aktien, die am stärksten gefallen sind, hätten allesamt Fundamentaldaten, die hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien. Aktien mit weiterhin guten Fundamentaldaten hätten sich besser gehalten. „Viele Aktien sind eingebrochen, aber das bedeutet nicht, dass es sich bei allen um schlechte Investitionen handelt“, so O’Neal. „In der Baisse des Jahres 2000 fielen beispielsweise sowohl Amazon als auch Pets.com um mehr als 80 Prozent. Pets.com wurde zu einem Aushängeschild für irrationalen Überschwang, als die Aktie auf Null sank. In der Zwischenzeit entwickelte sich Amazon jedoch zu Amazon.“

Für O’Neal ist es nun erneut an der Zeit, sich auf die Fundamentaldaten zu konzentrieren. Anleger sollten nur Investitionen halten, von denen sie am meisten überzeugt sind: „Trennen Sie die Spreu vom Weizen!“

In den kommenden Jahren gehe es nicht darum, einfach nur Wachstum zu finden. Stattdessen sollten Anleger nach einem Gleichgewicht zwischen guten Fundamentaldaten und einem guten Preis suchen. „Zudem gilt es, auf eine diversifizierte Mischung von Unternehmen zu achten“, resümiert O’Neal. „Dazu können zum Beispiel Unternehmen aus den Bereichen Halbleiter, Cloud-Dienste oder Internet-Suche gehören.“ Aber auch eher wertorientierte Unternehmen wie Verteidigungsunternehmen, Versicherer oder Energieunternehmen bieten aus Sicht des Experten Chancen.

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