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Zinsen

Die Zinsen der Welt im Überblick

Mit dem turbulenten Ende des vergangenen Jahres und dem rasanten Neustart 2019 sind manche Märkte aus dem Blickfeld der Investoren geraten. Dabei ist ein Blick aufs große Ganze durchaus hilfreich, um die Märkte zu verstehen. Eine Übersicht, wie die Zinsen in der Welt stehen, gehört dazu.

28.02.2019 | 14:19 Uhr von «Thomas Gräf»

Während die Wirtschaft und damit einhergehend die Zinsen in Europa und den USA immer noch im Post-Finanzkrisenmodus laufen, zeigt der Rest der Welt, vor allem die Schwellenländer, ein völlig heterogenes Bild.

Von Inflation heimgesucht wird (neben Venezuela mit seinen phantastischen 2,7 Millionen Prozent) aktuell die Türkei, wo sich das Geld mit einer Jahresrate von 20 % entwertet. Auch die vergleichsweise geringe Staatsverschuldung hilft da nicht: Ein Rating von B+ lockt höchstens High-Yield-Investoren – und die wollen aktuell 6,85 % Rendite für die zehnjährige Staatsanleihe.

Noch schlechter steht derzeit Argentinien da, wo die Inflationsrate bei über 48 % liegt. Eben so hoch ist auch der Zins der Zentralbank. Vor diesem Hintergrund (und einem Rating von B) ist ein Engagement nur etwas für hartgesottene Zocker. Präsident Macri will im Oktober wiedergewählt werden, deshalb stehen die Chancen jedoch ganz gut, dass er es mit der Restrukturierung der Wirtschaft ernst meint.

China hat unter den Schwellenländern einen Sonderstatus. Das Reich der Mitte ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt (Platz drei, wenn man die EU mitrechnet). Die Staatsverschuldung von 48 % ist geringer als bei vielen europäischen Nationen und das Rating von A+ stellt China auf eine Stufe mit den führenden Volkswirtschaften. Bei einer Inflationsrate von nur 1,7 % zahlen 10jährige chinesische Staatsanleihen eine Rendite von 3,21 %. Das sind 55 Basispunkte mehr, als US-Treasuries mit gleicher Laufzeit abwerfen.

In Russland erhalten mutige Anleger mehr als acht Prozent Rendite – wenn sie mit einem Rating von BBB- leben können. Das ist gerade eben noch Investment-Qualität. Allerdings zehrt die aktuell hohe Inflationsrate von fünf Prozent (mit steigender Tendenz) stark an den Gewinnen.

Eine fast identische Situation präsentiert sich Investoren in Mexiko: Mehr als acht Prozent Rendite bei einer Inflationsrate von viereinhalb Prozent und einem Rating am unteren Rand des Investment-Grade.

Deutlich mehr Risiko muss man in Südafrika in Kauf nehmen: BB gilt bei Bond-Händlern schon als spekulativ, allerdings ist die Inflationsrate in den vergangenen Monaten von über fünf auf aktuell vier Prozent gesunken. Dafür rentiert der 10yr-Government Bond aktuell mit 8,6 %.

Spannend sieht die Situation in Indien aus: Die Inflation zeugt mit zwei Prozent von hoher Stabilität der Währung, die Rupie schwankt in einem recht engen Band zum Euro und die Staatsverschuldung beträgt 68 %. Allerdings ist Indien mit einem BIP pro Kopf von rund 1.900 US$ p.a. eines der ärmsten Länder der Welt – auch wenn es in absoluten Zahlen Platz sieben belegt. Mehr als sieben Prozent Rendite zahlt die zehnjährige indische Staatsanleihe bei einem Rating von BBB- und einer recht niedrigen Inflationsrate.

Wenig Vergnügen haben Rentenanleger hingegen in den Märkten der  Industriestaaten: Die Schweiz und Japan lassen sich aktuell dafür entlohnen, dass sie das Geld der Investoren aufbewahren. Die Eidgenossen verdienen 0,32 %, die Japaner 0,03 %  mit ihren Anleihen.

In Deutschland, den Niederlanden und Frankreich ist mit Bonds noch nicht einmal ein Prozent zu holen. Einzig Italien bereitet in Europa noch ein bisschen Freude: 2,78 % bekommen Anleger, die mit dem operettenhaften Finanzgebaren der Italiener klarkommen – und darauf vertrauen, das die EZB sie im Zweifelsfall schon wieder rausboxen wird.

Die Renditen der führenden Wirtschaftsnationen

Land Rating Verschuldung Inflation Rendite
Argentinien B 57 % 48,9 % 21,5 %
Australien AAA 42 % 1,8 % 2,10 %
Brasilien BB- 74 % 3,8 % 8,94 %
China A+ 48 % 1,7 % 3,21 %
Deutschland AAA 64 % 1,6 % 0,14 %
Frankreich AA 97 % 1,3 % 0,54 %
Griechenland B+ 178 % 0,4 % 3,66 %
Großbritannien AA 85 % 1,8 % 1,26 %
Hong Kong AA+ 38 % 2,4 % 1,68 %
Indien BBB- 68 % 2,0 % 7,45 %
Italien BBB 131 % 1,1 % 2,78 %
Japan A+ 253 % 0,2 % -0,03 %
Kanada AAA 89 % 1,4 % 1,91 %
Mexiko BBB+ 46 % 4,4 % 8,11 %
Neuseeland AA 22 % 1,9 % 2,14 %
Niederlande AAA 57 % 2,2 % 0,25 %
Portugal BBB- 125 % 0,9 % 1,44 %
Russland BBB- 13 % 5,0 % 8,45 %
Schweiz AAA 29 % 0,6 % -0,32 %
Singapur AAA 110 % 0,4 % 2,23 %
Spanien A- 98 % 1,1 % 1,16 %
Südkorea AA 38 % 0,8 % 1,98 %
Türkei B+ 28 % 20,4 % 6,85 %
USA AA+ 105 % 1,6 % 2,66 %
Südafrika BB 53 % 4,0 % 8,66 %

Quelle: Bloomberg, Tradingeconomics

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