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Wolken über der märchenhaften Wirtschaftslage

Erste Wolken am Wirtschaftshorizont. (c) dpa
Wirtschaftswachstum
Wolken über der noch märchenhaften Wirtschaftslage
09/2018
Eric Heymann, Jochen Möbert, Dieter Bräuninger, Stefan Schneider
Deutsche Bank Research (Website)

@ Feedback an Redaktion

Die Wirtschaftsaussichten sind für die zweite Jahreshälfte überaus positiv. Allerdings deuten mehrere Indikatoren ein Ende des Booms an.

05.09.2018 | 16:20 Uhr

Auch im zweiten Halbjahr wird die Binnennachfrage die wichtigste Wachstumsstütze bleiben. Impulse kommen aus dem Dienstleistungssektor und dem boomenden Bausektor, und die Einkommen der privaten Haushalte profitieren von Lohnsteigerungen und dem anhaltenden Beschäftigungsaufbau.

Nach dem Gespräch zwischen Trump und Juncker am 26. Juli und den jüngsten Fortschritten hin zu einem Handelsabkommen zwischen den USA und Mexiko sind Befürchtungen wegen einer möglichen weiteren Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und der EU etwas abgeklungen. Dennoch gehen etwaige Risiken für die deutsche Wirtschaft unseres Erachtens vor allem vom externen Umfeld aus.

Wir halten an unserer BIP-Wachstumsprognose von rund 0,5% gg. Vq. für Q3 und Q4 fest; in H1 lag das Wachstum im Durchschnitt bei 0,4%. Aufgrund der Zusammensetzung des Wachstums in H1 sinkt der Wert für das Gesamtjahr allerdings marginal auf 1,9% (2,0%), wobei die Abwärtsrisiken überwiegen.

Trotz des stärkeren Lohnwachstums dürften Gesamt- und Kerninflationsrate bei rund 2% bzw. 1 ½% verharren.

Stabil bis rückläufig: Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz, Budgetsaldo

Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz, Budgetsaldo

*Inflationsdaten für EU-Länder basieren auf harmonisierten Verbraucherpreisindizes außer bei Deutschland. Dies kann zu Diskrepanzen zu anderen DB Publikationen führen. Quellen: Nationale Behörden, Nationale Zentralbanken, Deutsche Bank

Deutsche Industriekonjunktur verliert weiter an Schwung

In den ersten beiden Quartalen von 2018 sanken die Auftragseingänge im deutschen Verarbeitenden Gewerbe jeweils gegenüber dem Vorquartal (Q1: real -2,2%; Q2: -1,7%). Inlands- und Auslandsbestellungen tendierten gleichermaßen nach unten. Die Aufträge bei Investitionsgüterherstellern gingen überdurchschnittlich stark zurück (Q1: -2% gg. Vq.; Q2: -3,5%). In diesen Zahlen dürften sich der fortgeschrittene globale Konjunkturzyklus und zunehmend auch die sich verschärfenden handelspolitischen Dispute widerspiegeln.

Wir rechnen wir für das Gesamtjahr 2018 mit einem Plus der Fertigung im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland von real 2,5% (2017: +2,9%); damit bleibt unsere Prognose unverändert. Das angesichts der rückläufigen Aufträge immer noch recht kräftige Produktionsplus lässt sich auf den hohenstatistischen Überhang zum Jahreswechsel 2017/18 zurückführen. Für 2019 erwarten wir eine leicht anziehende Industrieproduktion. Im Gesamtjahr 2019 könnte die Industrieproduktion dann um real etwa 1% wachsen. Der Beschäftigungsaufbau könnte sich noch bis Anfang 2019 fortsetzen, wenn auch mit langsamerem Tempo als zuletzt. Die Erzeugerpreise in der deutschen Industrie dürften 2018 und 2019 um jeweils gut 2% wachsen.

Auftragseingänge gehen zurück

Auftragseingänge Gewerbe

Quelle: Statistisches Bundesamt


Wer soll‘s schaffe, und‘s Häusle baue?

Im aktuellen Zyklus ist der Fachkräftemangel einer der Bremsklötze im Bausektor. Aufgrund des Mangels an qualifizierten Arbeitskräften haben die Unternehmer eine Reihe von Ersatzmaßnahmen getroffen.

So wurde vor allem die Arbeitszeit der Beschäftigten ausgeweitet, vermehrt Nichtfachkräfte eingestellt, der Anteil der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer stieg kräftig und mit relativ mäßigem Erfolg versuchte man, mehr Auszubildende zu rekrutieren.

Im Zuge der steigenden Neubauzahlen und wohl auch als Ersatz für den Fachkräftemangel erreichte die Kapazitätsauslastung der Baumaschinen neue Rekorde. Zudem wurde in den letzten Jahren kräftig in Baumaschinen investiert. Aktuelle Umfragen legen eine weitere Steigerung der Investitionstätigkeit im Jahr 2018 nahe.

Die „Babyboomer“ erreichen in den nächsten Jahren zunehmend das Renteneintrittsalter. Der Fachkräftemangel dürfte sich also strukturell verschärfen. Um die negativen Folgen des Fachkräftemangels abzufedern, dürften die oben aufgezählten Ersatzmaßnahmen künftig an Relevanz gewinnen.

Schon heute dauert die Besetzung von Führungspositionen, zum Beispiel „Aufsichtskräfte mit Meistertitel“, bis zu einem halben Jahr. Anekdotische Evidenz legt eine Absenkung der Bauqualität über den Zyklus nahe. Weitere Engpässe erhöhen das Risiko einer niedrigeren Bauqualität deutlich.

Bau-Arbeitsmarkt

Beschäftigte Baugewerbe

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