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32. Weltwassertag: Überall Wasser und nicht ein Schluck zu trinken

Robert Lambert ist Portfoliomanager bei RBC BlueBay Asset Management.
Anleihefonds

Seit 1993 findet jeweils am 22. März der Weltwassertag statt. Sauberes und immer verfügbares Wasser ist hierzulande noch eine Selbstverständlichkeit. Doch die zunehmende Knappheit verursacht auch in Europa immer mehr Probleme. Anlässlich des 32. Weltwassertages erklärt Rob Lambert, Portfoliomanager bei RBC BlueBay Asset Management, wie Anleiheinvestoren zur Lösung des Problems beitragen können.

22.03.2024 | 15:30 Uhr

„Wasser bedeckt etwa 70 Prozent der Erdoberfläche. Nur drei Prozent aber sind Süßwasser und davon lediglich 1,2 Prozent trinkbar. Der Rest ist in Gletschern, Polkappen, Böden oder in der Atmosphäre eingeschlossen und daher nicht nutzbar. Die zunehmende Wasserknappheit stellt ein massives Risiko dar – und das nicht nur in den Entwicklungsländern. In mehreren fortgeschrittenen Volkswirtschaften sind akute Engpässe zu verzeichnen: Frankreich erlebte im vergangenen Jahr die schlimmste Dürre seit Beginn der Aufzeichnungen und in den Vereinigten Staaten ist fast die Hälfte der 80.000 Grundwasserbrunnen erschöpft.

Wasserverbrauch wächst doppelt so schnell wie Bevölkerung

Umgekehrt wächst der Wasserverbrauch weltweit mehr als doppelt so schnell wie die Bevölkerung. Wir glauben, dass sich immer mehr Regionen einem Punkt nähern, an dem ein zuverlässige und konsistente Wasserversorgung nicht mehr aufrechterhalten werden kann.

Dazu einige ernüchternde Statistiken:

· Wasserknappheit betrifft derzeit schon mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung – Tendenz steigend.

· Ein Drittel der weltweiten Teileinzugsgebiete – kleinere Einheiten von Flusseinzugsgebieten, die wichtige Trinkwasserquellen sind – werden bis 2050 aufgrund menschlicher Aktivitäten und der Landnutzung unter schwerwiegender Wasserknappheit leiden.

· Mehr als 80 Prozent der Abwässer, die durch menschliche Aktivitäten entstehen, werden ohne jegliche Behandlung in Flüsse oder ins Meer geleitet. Das belastet die Gesundheit der Menschen und der Ökosysteme und verschlechtert die Qualität der verfügbaren Wasservorräte weiter.

· Nach Schätzungen von Forschern werden bis zum Jahr 2050 etwa 3.000 Teileinzugsgebiete von Wasserknappheit bedroht sein, sei es mit Blick auf die Menge oder die Qualität. Die Hotspots liegen in China, Südasien, Europa, den Vereinigten Staaten und Brasilien.

Wirtschaftswachstum leidet

Doch nicht nur Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen werden davon betroffen sein. Der Wassermangel wird wahrscheinlich auch erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben. Die Weltbank schätzt, dass Wasserknappheit in einigen Regionen das Wirtschaftswachstum um bis zu 11,5 Prozent beeinträchtigen könnte.

Süßwasserknappheit entwickelt sich zu globaler Bedrohung

Wir sind der Meinung, dass sich die Süßwasserknappheit rasch zu einer globalen wirtschaftlichen Bedrohung entwickelt. Sie könnte ganze Industrien in Mitleidenschaft ziehen, Unternehmensgewinne schmälern und das Wirtschaftswachstum gefährden. Natürlich kann sich Wasserknappheit auch aus einer Risiko-Rendite-Perspektive auf verschiedene Weise auf Investitionen auswirken, unter anderem durch die Einschränkung der Produktion, die Beeinträchtigung der Rentabilität, die Unterbrechung von Lieferketten und das Anheizen von Konflikten.

Wie Investoren unterstützen können

Wasserknappheit ist eines der komplexesten und kostspieligsten Probleme weltweit. Nach Angaben des Sustainable Development Solutions Network müssen bis 2030 ganze 735 Milliarden US-Dollar investiert werden, um das Ziel der Vereinten Nationen (UN) für die Wasser- und Sanitärversorgung zu erreichen. Laut UN besteht in einigen Ländern eine Finanzierungslücke von etwa 60 Prozent.

Private Mittel schließen Finanzierungslücke

Private Mittel können die öffentliche Finanzierungslücke schließen. Das erfordert neue und kreative Finanzierungslösungen. Wir sind überzeugt, dass der Markt für festverzinsliche Wertpapiere dabei eine wichtige Rolle spielen kann. Ein Beispiel dafür sind etwa ESG-zertifizierte Papiere, zu denen grüne und blaue Anleihen von Unternehmen und Staaten gleichermaßen gehören.

Die Finanzierung der globalen Wasser- und Abwasserprobleme bietet zahlreiche weitere Ansatzpunkte, darunter:

· Wasseraufbereitung zur Förderung der Wiederverwendung bei gleichbleibender Qualität.

· Wassermanagement zur Verbesserung der Effizienz der Wassernutzung, etwa durch intelligente Technologien, Daten, Präzisionslandwirtschaft und -Bewässerung.

· Wasserinfrastruktur und -versorgung: Modernisierung veralteter Infrastruktur zur Aufrechterhaltung der Versorgung.

Anhand der oben genannten Bereiche können Anleger potenzielle Branchen, Sektoren und Unternehmen identifizieren, die entsprechende Produkte und Dienstleistungen anbieten. Solche Unternehmen haben nicht nur das Potenzial, einen echten Impact zu leisten. Sie sind unserer Meinung nach auch gut positioniert, um sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen und an wachsenden Märkten teilzuhaben.

Naturbasierte Prozesse werden sich durchsetzen

Wir glauben, dass viele Lösungen zwar technologieorientiert sein werden, aber mit der Zeit auch naturbasierte Prozesse (NBS, nature-based solutions) eine Rolle spielen können. Diese nutzen natürliche Prozesse oder ahmen sie nach, um die Wasserverfügbarkeit zu erhöhen (etwa Rückhalten der Bodenfeuchtigkeit), die Wasserqualität zu verbessern (etwa natürliche und künstliche Feuchtgebiete) und Risiken im Zusammenhang mit wasserbezogenen Katastrophen und dem Klimawandel zu verringern (etwa Wiederherstellung von Überschwemmungsgebieten).

Wasserrisiken beachten

Für Anleger, die die sich bietenden Chancen nutzen möchten, können Vermögensverwalter gegenüber den Emittenten Fragen des Wassermanagements ansprechen und auf klarere Strategien und bessere Berichterstattung drängen. Investoren können außerdem verlangen, dass ihre Vermögensverwalter sicherstellen, dass sie Wasserrisiken und -chancen in ihren Anlageentscheidungsprozess einbeziehen.

Wasser ist eine wertvolle Ressource und private Investoren können eine wichtige Rolle bei der Bewertung von Risiken und Chancen im Zusammenhang mit seiner kontinuierlichen Verfügbarkeit und Qualität spielen."

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