AB: Investieren in Technologie-Aktien nach dem großen Knall

AB: Investieren in Technologie-Aktien nach dem großen Knall
Technologieaktien

Anleger in Technologiewerte wurden schwer gebeutelt. Der MSCI World Index Technology ist in diesem Jahr bis zum 30. September in lokaler Währung um fast 33 % eingebrochen. Unprofitable Technologiewerte erlitten sogar noch stärkere Verluste.

04.11.2022 | 06:58 Uhr

Nach mehreren Jahren stetiger Zuwächse stehen die Anleger vor einer Zäsur. Handelt es sich in diesem Jahr um eine Korrektur zur Anpassung der Aktienbewertungen an die realistischen Gewinne der Unternehmen? Oder spiegelt sich darin eine erhebliche Verlangsamung in einem Sektor wider, der nach der pandemiebedingten beschleunigten Nutzung der Technologie durch die Verbraucher ausgereizt ist?

Fragen wie diese sind unvermeidlich, gehen aber am Thema vorbei. Tatsächlich verändert sich der Markt für Technologie, die Innovation wird breiter, und es entstehen neue Marktführer. Anleger, die an den richtigen Stellen nach Wachstum suchen, können spannende Chancen finden.

Was hat sich an der Innovationskurve geändert?

In den letzten zwei Jahrzehnten wurde die Innovation durch die Verbreitung von Breitband und Mobilität vorangetrieben. Seit der Markteinführung des iPhones im Jahr 2007 haben Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt die neuen Möglichkeiten genutzt, über ihre mobilen Geräte zu surfen, einzukaufen und zu spielen. Dadurch wuchsen die Unternehmen, die das mobile Ökosystem betreiben, wie Netzbetreiber, Chiphersteller und Telefonhersteller, massiv.

Die Technologie- und Medienriesen erlebten ein explosives Wachstum. Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Google wurden als FAANGs bekannt, eine Gruppe hochprofitabler Mega-Cap-Aktien, die bis vor Kurzem unaufhaltsam zu sein schien.

Einige dieser Märkte sind inzwischen gereift (Abbildung). Beispielsweise hat die weltweite Smartphone-Durchdringung 100 % überschritten, und die Absatzzahlen gehen zurück. Auch das schnelle Wachstum der sozialen Medien könnte seinen Höhepunkt erreicht haben. Sicherlich werden die Unternehmen, die im letzten digitalen Jahrzehnt im Mittelpunkt standen, immer noch Wachstum erzielen. Aber sie sind wie Versorgungsunternehmen geworden – Unternehmen, die wesentliche Dienstleistungen erbringen und möglicherweise den Höhepunkt ihrer Profitabilität erreicht haben.

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Was steht als Nächstes an? Technologiegestützte Transformation der Infrastruktur

Aber es steckt noch Leben im Technologiesektor. Innovation treibt den Wandel der technologiegestützten Infrastruktur voran, die aufgrund des veränderten Verbraucherverhaltens zu einer Notwendigkeit geworden ist.

Das liegt daran, dass die Zukunft der Gesellschaft in der digitalen Technologie verwurzelt ist. In der neuen Normalität nach der Pandemie müssen die Unternehmen die Flexibilität und Effizienz ihrer Belegschaft sicherstellen. Dazu müssen sie Arbeit schnell in die Cloud verlagern und Geschäftsanwendungen und Datenverwaltungstools nutzen (Abbildung).

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Die Inflation ist eine weitere Triebfeder für Technologieausgaben, da die Unternehmen aufgrund von Arbeitskräfte- und Ressourcenknappheit unter Kostendruck stehen. Unternehmen auf der ganzen Welt überprüfen die Schwachstellen in der Lieferkette, versuchen, mehr Tätigkeiten wieder zu internalisieren und inmitten der sich verändernden geopolitischen Landschaft Energieunabhängigkeit zu erreichen. 


Wo liegen die kommenden großen Chancen?

Unterschiedliche Unternehmensarten werden unterschiedliche technologische Lösungen benötigen. Einige klare Trends sind jedoch bereits erkennbar.

Die Robotik ist auf dem Vormarsch (Abbildung). Das gilt nicht nur für die Automobil- und Elektronikindustrie, die zu den Vorreitern gehörte. Von der Gesundheitsversorgung über die Landwirtschaft bis hin zu Einzelhandel und Logistik entdecken Unternehmen, dass die Robotik Effizienz und Kosteneinsparungen freisetzen kann, und zwar mit einer schnelleren und leistungsfähigeren Rechenleistung als je zuvor und einer künstlichen Intelligenz, die Entscheidungen treffen kann, die denen des Menschen ähneln.

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Menschen und Maschinen kommunizieren nun auch über das Internet der Dinge. Und auch die weltweiten Bemühungen um Energieunabhängigkeit hängen von der Technologie ab. Innovationen werden Solar- und Windenergie sowie Elektrofahrzeuge wirtschaftlicher machen. Energieerzeugung, -speicherung und -management erfordern allesamt technologische Lösungen.

Was haben all diese Dinge gemeinsam? Erstens wird die neue Innovationswelle lang andauern, da sie sich mit wachsenden und nachhaltigen Bedürfnissen befasst. Zweitens sind die Unternehmen, die technologische Innovationen ermöglichen, noch in der Reifephase, und in vielen Bereichen des Marktes werden die Marktführer erst noch bestimmt. Markthistoriker werden sich daran erinnern, wie Legenden und Marktführer ständig abgelöst werden. Von den „Nifty Fifties“ der 1970er-Jahre über die „Four Horsemen“ der 1990er-Jahre (Microsoft, Dell, Cisco und Intel) bis hin zu den FAANGs ist das ein normaler Prozess der Führungsrotation, insbesondere im Technologiesektor.

Aktienanleger sollten sich von den diesjährigen Kurseinbrüchen im Technologiesektor nicht abschrecken lassen. Die Zeit ist reif, die nächste Generation innovativer Technologieführer zu identifizieren, die die Industrienationen der Welt umgestalten und dabei ein hohes Ertragspotenzial für Aktien erzielen.

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