Die für viele Investoren wichtige Asset-Klasse Infrastruktur dürfte besonders vom Klimawandel und dem Fokus auf Nachhaltigkeit profitieren. Denn um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern, werden zahlreiche Investitionen in Infrastrukturthemen notwendig.
10.10.2024 | 06:47 Uhr
Zusätzlich führen globale Megatrends zu vielen neuen
Anlagechancen. Nicht zuletzt führt der Klimawandel bei diesen Investitionen
aber auch zu Risiken, die eine tiefergehende Analyse notwendig machen.
Die Autoren Dr. Philipp Finter (Metzler Asset Management GmbH) und Johannes M.
Kneer (YIELCO Investments AG) haben sich in der aktuellen Ausgabe der
Metzler-Publikationsserie ESG:strategie näher mit dem Thema
"Infrastrukturinvestments in Zeiten des Klimawandels" beschäftigt.
Die Inhalte des Strategiepapiers haben wir hier für Sie kurz zusammengefasst – zur
kompletten Studie gelangen Sie über den Link "ESG:strategie öffnen".
Infrastrukturinvestments in Zeiten des Klimawandels
Die Investitionen, die vor allem institutionelle Anleger in den vergangenen Jahrzehnten
in private, meist nicht börsennotierte Infrastrukturunternehmen getätigt haben,
sind beträchtlich. Der auf Infrastrukturdaten spezialisierte Datenanbieter
InfraMetrics geht für Ende 2023 von einem Anlagevolumen von etwa 4,1 Bio.
US-Dollar aus. Diese Entwicklung dürfte sich fortsetzen, denn Megatrends wie
Dekarbonisierung, Dezentralisierung, Digitalisierung oder eine alternde
Bevölkerung erfordern massive Investitionen und machen die Beteiligung des
Privatsektors an Infrastrukturinvestitionen notwendiger denn je.
Für Investoren interessant: Infrastruktur ist eine hochgradig heterogene
Asset-Klasse. Je nach angestrebtem Rendite-Risiko-Verhältnis bieten sich
zahlreiche Gestaltungmöglichkeiten für individuelle Anlagelösungen. Das
Spektrum möglicher Infrastrukturanlagen reicht von Projekten in der
Entwicklungsphase („Greenfield“) bis hin zu Investitionen in am Markt
etablierte operative Infrastrukturunternehmen („Brownfield“). Bei den Sektoren
wird in der Regel zwischen ökonomischer und sozialer Infrastruktur
unterschieden.
Klimawandel als Chancen- und Risikofaktor
Der Klimawandel sowie technologische Fortschritte eröffnen Investoren im
Infrastruktursektor eine Vielzahl neuer, nachhaltiger Anlagemöglichkeiten. Dazu
zählen innovative Lösungen wie hocheffiziente Photovoltaikanlagen, Verfahren
zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (Carbon Capture & Storage),
leistungsstarke Batterietechnologien oder die Errichtung von Ladeinfrastruktur
zur Förderung der E-Mobilität. Anleger, die den Fokus auf Nachhaltigkeitsthemen
legen, können sich also zukunftsträchtige Geschäftsfelder erschließen und von
aufstrebenden Wachstumstrends profitieren.
Ein gutes Beispiel dafür sind Infrastrukturinvestments im Bereich der
erneuerbaren Energien. Laut dem World Energy Outlook der Internationalen
Energie Agentur (IEA) ist für die erneuerbaren Energien und die damit
verbundene Infrastruktur ein beachtliches globales Wachstum zu erwarten. Dies
ist vor allem auf die weltweiten Bemühungen zur Reduzierung der
Kohlenstoffemissionen zurückzuführen. So müssten sich die Kapazitäten für
erneuerbaren Energien bis 2030 verdreifachen, um die globalen Klimaziele zu
erreichen. Dabei unterscheiden sich die wirtschaftlichen Voraussetzungen für
den Ausbau je nach Region deutlich. So variiert die Effizienz von Solaranlagen
stark je nach geografischer Lage, ebenso wie die Effizienz von Windkraftanlagen
stark von den lokalen Windverhältnissen abhängt.
Um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern und die Energiewende zu
finanzieren, werden substanzielle Investitionen in die Infrastruktur notwendig.
Unter der Voraussetzung angemessener Renditen dürften sich hier zahlreiche
Anlagechancen ergeben. Gleichzeitig aber zählen die Folgen des Klimawandels zu
den materiellen Risikofaktoren der Anlageklasse. Diese Herausforderungen
sollten Infrastruktur-Investoren genauso wie die Chancen des Klimawandels
kennen und proaktiv managen.
Zu den zentralen materiellen Risikofaktoren von Infrastrukturinvestments zählen
Transitionsrisiken, die sich aus dem Übergang zu einer kohlenstoffarmen
Wirtschaft ergeben, und physische Risiken infolge einer Zunahme extremer
Wetterereignisse. Dabei sind die Schäden durch Naturkatastrophen schon heute
enorm. Der globale Rückversicherer Munich Re berichtet allein für das Jahr 2023
von Schäden (versichert und unversichert) in Höhe von 250 Mrd. US-Dollar,
Tendenz steigend.
Darüber hinaus sollten Investoren im Infrastrukturbereich neben der reinen
Betrachtung der unmittelbaren Klimawandelfolgen eine umfassende
Nachhaltigkeitsanalyse ihrer Investments vornehmen. Denn einerseits haben Bau,
Betrieb und Instandhaltung von Infrastruktur weitreichende Auswirkungen auf
Umwelt und Gesellschaft, andererseits wirken sich Nachhaltigkeitsthemen auf das
Geschäft von Infrastrukturunternehmen aus. Aus beiden Effekten können sich
bewertungsrelevante Auswirkungen auf Infrastrukturinvestments ergeben. Ziel ist
es, durch die systematische Nutzung von Nachhaltigkeitsinformationen im
Chancen- und Risikomanagement die langfristige Rentabilität der Investments zu
sichern.
Erfahren Sie mehr dazu in der kompletten Studie der Autoren Dr. Philipp
Finter (Metzler Asset Management) und Johannes Kneer (YIELCO Investments AG).
Zur Studie gelangen Sie über den folgenden Link.
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