Barings favorisiert Kasse und Staatsaneihen

Das Multi Asset Team von Barings favorisiert angesichts der Bedenken um den Euro Kasse und Staatsanleihen aus entwickelten Ländern

13.06.2012 | 14:16 Uhr

  • Um das verwaltete Vermögen stabil zu halten, schichtet Barings in Kasse und Staatsanleihen aus den USA und Australien um
  • Der Dollar wird bevorzugt und die Allokation in den Gesundheitssektor wird erhöht

Baring Asset Management (“Barings”), die internationale Investmentgesellschaft, schichtet das Vermögen der Multi-Asset-Portfolios, entsprechend ihrer  aktuellen globalen makroökonomischen Recherche, sukzessive in defensivere Anlageklassen wie Kasse und Staatsanleihen aus Ländern der entwickelten Welt um. Percival Stanion, Head of Asset Allocation und Vorsitzender der Strategic Policy Group bei Barings kommentiert: “Die Aussichten auf einen einvernehmlichen Weg zur Bekämpfung der andauernden Staatsschuldenkrise in Europa sind im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen in Griechenland eher unwahrscheinlich. Die Wählerschaft auf dem Festland erscheint eingefahren und unnachgiebig, was eventuelle Folgen zusätzlich unvorhersehbar macht. Generell war unsere Erwartungshaltung in Bezug auf Europa nicht allzu hoch, nichtsdestotrotz erscheint sie im Vergleich mit dem Konsensus heute übermäßig optimistisch, während der Druck auf das europäische Finanzsystem, insbesondere in Ländern wie Spanien, steigt.“

Angesichts dieser Einschätzung behält das Multi-Asset-Team von Barings die Präferenz für den Dollar bei und richtet sich bei Aktien vorsichtiger aus, besonders in Bereichen, die schnell auf wirtschaftliche Ereignisse reagieren, wie zum Beispiel Rohstoffe und Industriewerte. Gleichzeitig werden defensive Sektoren wie beispielsweise das Gesundheitswesen bevorzugt.

Percival sagt weiterhin, “Wir unternehmen alles Notwendige, um unser Vermögen vor dem unserer Meinung nach gedrosselten Wirtschaftswachstum in Europa zu schützen. Griechenlands massive Unterstützung für die gegnerischen Parteien wächst weiterhin, da die griechische Bevölkerung die bereits drei Jahre andauernde Sparpolitik leid ist. Sollte es einen Ausstieg Griechenlands geben, entsteht so automatisch ein Fluchtweg für andere Länder der Eurozone – die Ansteckungsgefahr würde sich auf die restlichen Peripherieländer ausweiten.“

In Frankreich hat die Wahl von Francois Hollande zum Präsidenten zu Spannungen zwischen den beiden größten und einflussreichsten Mitgliedstaaten Europas geführt. Außerdem führen Deutschlands Entscheidung, nicht das eigene Kreditrating zu unterminieren, sowie die standhafte Einstellung zu Themen wie der Akzeptanz eines Inflationsanstiegs um die Wettbewerbsfähigkeit in den südlichen Eurostaaten zu verbessern, zur Fragmentierung und Teilung politischer Meinungen. Diese Themen werden nicht leicht zu lösen sein und werden wahrscheinlich vorerst eine permanente Gefahr für die Märkte bleiben.

Barings ist weiterhin optimistisch für die USA, wo trotz Ausgabenkürzungen zum Jahresende hin im öffentlichen Sektor Wachstum erwartet wird.

Percival Stanion sagt, “Bezüglich den USA sind wir weiterhin optimistisch eingestellt. Die Wachstumsthese findet starke Unterstützung, obwohl Ausgabenkürzungen im öffentlichen Sektor das Ergebnis im Jahr 2013 gefährden könnten. Bei den Währungen behalten wir unsere Präferenz des US-Dollars gegenüber dem Euro bei.“

Mit Blick nach Asien ist Barings der Meinung, dass das anhaltende Wachstum in Japan, im Anschluss an die Wiederaufbauprogramme nach dem Erdbeben und dem
nuklearen Zwischenfall im letzten Jahr, ermutigend sind. Im Gegensatz dazu glaubt man bei Barings, dass China vermutlich weiterhin enttäuschen wird. Die Schwäche in Asiens größter Wirtschaft übt massiven Druck auf die Preise industrieller Rohstoffe, unter anderem auch Öl, aus. Positiver gestimmte Anleger erwarten noch immer ein drastisches Stimulusprogramm seitens der Regierung und es tauchen ermutigende Nachrichten über steigende Investitionen in die Infrastruktur auf. Unter Umständen reichen diese Maßnahmen jedoch nicht aus und sie könnten außerdem zu spät kommen.

Die Kombination aus politischem Stillstand in Europa, Ausgabenkürzungen in den USA und einer Verlangsamung in China könnte bedeuten, dass die Weltwirtschaft wieder in die Rezession abrutscht. Barings ist der Auffassung, dass die Zentralbanken weitere Ankaufprogramme bekannt geben werden. Die Wirkungskraft, um die Märkte dauerhaft zu entlasten, scheint jedoch zu schwinden. 

Percival Stanion folgert daraus, “Innerhalb der Politik sind die Märkte weltweit vermehrt auf der Suche nach Führung und politischer Klarheit. In einem Umfeld, wo Klarheit jedoch rar gesät ist, werden die Märkte wahrscheinlich volatil und die Risikoprämien hoch bleiben.“

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