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Ökonomen zu den EZB-Entscheidungen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag ein Ausstiegsprogramm aus ihren billionenschweren Anleihekäufen vorgelegt. Sie hat zwar die Dauer ihrer Wertpapierkäufe verlängert, zugleich aber ein Ende der Käufe für Ende des Jahres angekündigt. Gleichzeitig solle die Nullzinspolitik bis zum Ende des Sommers 2019 beibehalten werden. Dies wurde an den Finanzmärkten positiv aufgenommen. Stimmen von Ökonomen zu den Ankündigungen der EZB:

14.06.2018 | 17:23 Uhr

Jan Holthusen, Experte bei der DZ Bank:

"Mit der heutigen Entscheidung verschaffen sich die Währungshüter zunächst Luft. Solange sich am fundamentalen Umfeld nichts Entscheidendes ändert, dürften die EZB-Ratssitzungen der kommenden Monate eher langweilig werden. Falls sich, was wir nicht erwarten, die Wirtschaft in der Eurozone weiter abschwächen sollte, geriete die EZB in eine Zwickmühle. Sie hätte ihre Zinsen längst anheben können und in diesem Fall auf der Zinsseite wenig Möglichkeiten, einem konjunkturell bedingten Rückgang der Teuerung entgegenzuwirken. Dann müssten wieder Anleihekäufe herhalten, die, wie Draghi in der Pressekonferenz betonte, in Zukunft zum normalen Instrumentarium der EZB gehören werden."

Stefan Kipar, Chefvolkswirt BayernLB:

"Die EZB hat auf der heutigen Sitzung unerwartet viel Mut bei der Kommunikation bewiesen und sich schon früher als wir erwartet hatten auf ein Ende der Netto-Käufe festgelegt. Allerdings fällt das Gesamturteil heutigen Sitzung aufgrund des späten Verortens der ersten Zinsanhebung sowie dem starken Betonen der verbliebenen Flexibilität sehr dovish aus. Die EZB hat sich damit Flexibilität genommen früher an der geldpolitischen Schraube zu drehen falls die Inflation stärker anzieht als von der EZB erwartet. Eine spätere Zinsanhebung scheint aber nach den Aussagen Draghis in der heutigen Fragerunde weiterhin möglich."

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt VP Bank:

"Mario Draghi gelingt einmal mehr ein schwieriger kommunikativer Spagat. Während die Aussicht auf eine Einstellung der Anleihekäufe den Euro möglicherweise unter Aufwertungsdruck gebracht hätte, ist das Gegenteil der Fall. Das Beibehalten eines niedrigen Zinssatzes bis mindestens Sommer 2019 enttäuscht die Märkte und führte sogar zu einer EUR-Schwäche. Die EZB bleibt jedenfalls noch für einen sehr langen Zeitraum eine sehr expansive Notenbank."

Uwe Burkert, Chefvolkswirt der Landesbank LBBW:

"Was lange währt, wird gut". Die EZB hat sich viel Zeit gelassen mit ihrem Einstieg in den Ausstieg aus ihrer lockeren Geldpolitik. Die letzten 45 Milliarden Euro Nettokäufe sind wohl vor allem zur Gesichtswahrung nötig. Inzwischen kommt sie durch die makroökonomischen Daten unter Druck und vielleicht auch durch das Tempo der Zinserhöhungen in den USA. Der Markt wird ab jetzt vor allem über das Datum der ersten Zinserhöhung spekulieren."

Christian Lips, Experte bei der Landesbank Nord/LB:

"Mehr als drei Jahre nach dem Start des Ankaufprogramms hat die EZB heute eine historische Entscheidung getroffen. Ende des Jahres 2018 soll (vorerst) Schluss sein mit den EAPP-Nettoankäufen, von Oktober bis Dezember gibt es nur eine kleine Fading-out-Phase. Damit rücken perspektivisch wieder die Leitzinsen als die wichtigste geldpolitische Steuerungsvariable in den Vordergrund. Gleichwohl gab die EZB einen sehr dovishen Zinsausblick, womit die erste Zinserhöhung frühestens im zweiten Halbjahr 2019 zu erwarten ist. Dies schickte Staatsanleiherenditen und den Euro auf Talfahrt."

Stefan Kreuzkamp, Chef-Anlagestratege der DWS:

"Eine so frühe und ausdrückliche Festlegung hatten wir für dieses Treffen nicht erwartet. Insgesamt aber decken sich die Zentralbankspläne in etwa mit unseren Einschätzungen. Wieder einmal hat die EZB deutlich gemacht, dass sie keine schnellen Zinserhöhungen will. Das macht, vor dem Hintergrund der Unsicherheiten, z.B. drohender Handelskonflikte, Sinn. Was das aber im Einzelnen heißen wird, muss sich aber erst noch zeigen. Die EZB betont weiterhin die Datenabhängigkeit, auch wenn sie die Fortschritte in Richtung Inflationsziel inzwischen als "substantiell" ansieht."

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