• PartnerLounge
  • Bellevue Funds (Lux) SICAV
  • Metzler Asset Management
  • Comgest Deutschland GmbH
  • Capital Group
  • Robeco
  • Degroof Petercam SA
  • William Blair
  • Columbia Threadneedle Investments
  • Shareholder Value Management AG
  • DONNER & REUSCHEL AG
  • Bakersteel Capital Managers
  • ODDO BHF Asset Management
  • KanAm Grund Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH
  • Aberdeen Standard Investments
  • Pro BoutiquenFonds GmbH
  • Edmond de Rothschild Asset Management
  • iQ-FOXX Indices
  • AB Europe GmbH
  • M&G Investments
  • Morgan Stanley Investment Management
  • Carmignac
  • RBC BlueBay Asset Management
  • Pictet
  • dje Kapital AG
  • DAX----
  • ES50----
  • US30----
  • EUR/USD----
  • BRENT----
  • GOLD----

Mischfonds brauchen eine neue Anlagestrategie

Optimistischer Ausblick: Trotz ungewisser Zinsentwicklung will StarCapital-Manager Simon Westendorf positive Renditen einfahren
Mischfonds

Lange Zeit sorgten Renteninvestments in Multi-Asset-Portfolios für ein gemäßigtes Anlagerisiko und glänzten als zuverlässige Renditekomponente. Heute müssen Mischfonds jedoch auf den Renditebeitrag weitgehend verzichten. Doch es gibt Auswege aus dieser Zwickmühle.

16.03.2021 | 07:15 Uhr von «Simon Westendorf»

Mischfonds haben sich in turbulenten Zeiten häufig als außergewöhnlich widerstandsfähig bewährt. Nullzinsen und die Corona-Krise stellen sie aktuell vor Probleme, Gegenwind kommt auch von der Anleiheseite. Nun sind innovative Ansätze gefragt.

Mischfonds stehen hierzulande bei vielen Investoren ganz oben auf der Wunschliste. Nach Angaben des Fondsverbands BVI summierten sich die Neuzuflüsse im vergangenen Jahr allein in Deutschland auf zehn Milliarden Euro. Dank der hohen Flexibilität dieser Strategien sind diese Anlagepools eine gefragte Alternative zu Aktien- oder Rentenfonds.

Wandel der Rentenmärkte ante portas

Multi-Asset-Fonds investieren ihr Anlagevermögen in verschiedenen, gering korrelierenden Assetklassen und mindern so das Risiko beispielsweise gegenüber reinen Aktienanlagen. Am meisten verbreitet sind Mischfonds, die sich auf Aktien und Renten konzentrieren.

Insbesondere die Rentenkomponente lieferte seit der Finanzkrise 2008/2009 einen erheblichen Performancebeitrag. Um das fragile Finanzsystem zu stabilisieren, senkten die Notenbanken die Zinsen nach und nach auf ein historisch niedriges Niveau. Dies beflügelte die Preise an den globalen Rentenmärkten – und die Anleihe­kurse in den Portfolios klassischer Multi-Asset-Fonds.

Die aktuelle Lage an den Finanzmärkten macht deutlich, dass Anleihen künftig höchstwahrscheinlich nicht noch einmal einen derart attraktiven Beitrag zur Wertentwicklung von Mischfonds liefern können: Der europäische Rentenmarkt ist „auf Droge“, die Anleihekupons von großen etablierten Unternehmen bewegen sich oft nahe der Nulllinie – und die Renditeerwartungen liegen häufig sogar deutlich unter der Nullprozentschwelle.

Zugleich offenbart die jüngste Abwertung des US-Dollar, dass Renteninvestments selbst in den USA, wo die Zinsen noch über null Prozent liegen, beträchtliche Risiken bergen. Eine weitere Schwäche des Greenback gegenüber dem Euro von beispielsweise fünf Prozent kann europäischen Anlegern schnell die Kuponzahlungen von drei bis vier Jahren vernichten.

Sollte ein Szenario eintreten, in dem die Zinsen nicht weiter fallen oder gar steigen, werden sich die Rahmenbedingungen für Mischfonds strukturell verändern: Viele Rentensegmente in den Mischfonds erhalten dann keine Unterstützung mehr, sondern deutlichen Gegenwind. Fragt sich also, ob und wie Anleihen in Mischfonds einen positiven Performancebeitrag leisten können.

Tatsächlich spüren viele defensive Misch­fonds auf der Rentenseite in einem Umfeld steigender Zinsen Schwierigkeiten, da der Rentenanteil in dieser Kategorie höher ist als bei offensiver ausgerichteten Mischfonds, die konzeptionell weniger Anleihen halten. Gleichzeitig gilt es zu bedenken, dass zu schnell steigende Zinsen auch den Aktienmarkt belasten könnten.

Neue Strategien und Lösungen gefragt

Klassische Mischfonds wie jährlich rebalancierende Mischfonds, die jeweils zur Hälfte in Aktien und Anleihen investieren, haben vor diesem Hintergrund kaum eine Chance, sich diesen Belastungen zu entziehen. Hingegen können sich Anlagepools, die auf diskretionärer Basis verwaltet werden, durch die Auswahl geeigneter Instrumente auf steigende Zinsen vorbereiten – etwa durch inflationsindexierte Anleihen oder auch Edelmetalle als eine dritte, niedrig korrelierte Renditequelle.

Eine weitere Möglichkeit, ein Portfolio gegen steigende Zinsen zu schützen, sind Short-Positionen, also der Verkauf von Terminkontrakten, um die Duration eines Mischfonds zu senken, auf null zu bringen oder gar darunter zu senken. Die modifizierte Duration gibt als Kennzahl an, wie stark ein Investmentfonds voraussichtlich von steigenden Zinsen betroffen ist. Ein Wert von fünf bedeutet beispielsweise, dass der Fonds rund fünf Prozent verliert, wenn die Zinssätze um ein Prozent steigen und das Fondsmanagement keine Anpassungen getätigt hat.

Umgekehrt ist ein Anstieg um fünf Prozent zu erwarten, wenn die Zinsen um ein Prozent fallen. Diese Kennzahl ist ein Industriestandard und Anleger sollten sie bei der Auswahl von Mischfonds stets im Blick haben. Doch es gilt zu bedenken: Die modifizierte Duration ist immer nur eine Momentaufnahme. Wer von steigenden Zinsen ausgeht, sollte bei der Fondsauswahl beachten, ob das Portfoliomanagement Terminkontrakte einsetzen kann, um die Duration gegebenenfalls zu senken.

Eine Alternative zu klassischen Mischfonds sind beispielsweise Strategien mit Long-Short-Ansatz. Sie können gleichermaßen von steigenden und fallenden Aktienmärkten wie auch von steigenden und fallenden Rentenmärkten profitieren, indem diese Segmente je nach der Marktlage ge- oder verkauft werden. Derzeit ist diese innovative Herangehensweise bei Multi-Asset-Fonds am Markt noch relativ unbekannt. Gleichwohl gibt es bereits erste Mischfonds, die diesen Ansatz verfolgen und Investoren offenstehen.

Erfolgsbeispiel Long/Short Allocator

Der Fonds StarCapital Long/Short Allo­cator verfolgt eine Multi-Asset-Long-Short-Strategie. Konkret bedeutet das: Der Fonds nutzt die gesamte Klaviatur der Anlageklassen – weltweit. Er investiert unter anderem in Aktien, Anleihen, Geldmarktinstrumente, Zertifikate und Rohstoffe. Zusätzlich profitiert der Fonds durch sein aktiv gemanagtes Aktienportfolio von steigenden Kursen auf der Aktienseite (Long-Positionen), er kann aber auch durch den Verkauf von Future-Kontrakten auf Indizes bei fallenden Kursen Gewinne erwirtschaften (Short-Positionen).

Auf der Long-Seite erfolgt die Aktienauswahl aktiv und mit Blick auf die Ausnutzung von Unterbewertungen an den internationalen Märkten. Diese bewertungs- und qualitätsorientierte Aktienselektion steigert die Renditeaussichten genau wie das antizyklische Investieren, das gerade dann zuschlägt, wenn sich an den Märkten in Rückschlagphasen Chancen eröffnen.

Die Konsequenz: Trotz Corona-Krise konnte der Fonds seit Ende Mai 2019 die relativen Drawdowns und die Volatilität in überschaubarem Rahmen halten. Mittelfristig wird eine jährliche Rendite von drei bis fünf Prozent angestrebt.

Diesen Beitrag teilen: