DJE: Märkte – Rückblick Oktober 2022

DJE: Märkte – Rückblick Oktober 2022
Marktrückblick

Die Hoffnung der Marktteilnehmer auf eine weniger aggressive Geldpolitik der Notenbanken und ein warmer Oktober, der den Gaspreis deutlich sinken ließ, sorgten für einen Höhenflug der Börsen in den USA und Europa. Zudem brach die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal nicht wie erwartet ein, sondern expandierte, was den DAX zusätzlich beflügelte.

09.11.2022 | 08:46 Uhr

Die meisten internationalen Aktienmärkte erlebten im Oktober ein fulminantes Comeback nach einem tiefroten dritten Quartal. Der deutsche Aktienindex DAX stieg um 9,41% und legte damit stärker zu als der breite europäische Index Stoxx Europe 600 mit 6,28%. Auf der anderen Seite des Atlantiks kam der S&P 500 um 6,93% voran. Einzig der Hongkonger Hang-Seng-Index büßte -15,55% ein. Insgesamt gewannen weltweite Aktien, gemessen am MSCI World, um 6,06% hinzu – alle Index-Angaben auf Euro-Basis.

Die veränderten Erwartungen der Marktteilnehmer hinsichtlich der Geldpolitik der Notenbanken in den USA und Europa waren ein wichtiger Katalysator für den Höhenflug der Aktienkurse. Die US-Notenbank hatte ihre Leitzinsen im Juni, Juli und September um jeweils 75 Basispunkte angehoben (und die Europäische Zentralbank im Juli, September und Oktober). So kam die Hoffnung auf, die Zentralbanken könnten künftig eine weniger aggressive Geldpolitik einschlagen. Die Hoffnung wurde dadurch bestärkt, dass sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf der EZB-Pressekonferenz nicht festlegen wollte, ob es mit den Zinserhöhungen in dem Tempo weitergehen werde. Zudem gab sie einen düsteren Konjunkturausblick für den Euroraum, weiter steigende Zinsen könnten die Konjunktur in der Eurozone noch stärker belasten.

Darüber hinaus war der Oktober europaweit überdurchschnittlich warm, sodass Heizen kaum nötig war. Die Gasspeicher wurden somit nicht belastet, und der Gaspreis, ging im Oktober daher deutlich zurück – was die Märkte ebenfalls stützte. Allerdings traten Sprecher der US-Notenbank der Hoffnung der Marktteilnehmer gegen Ende des Monats entgegen, da die Inflation in den USA per Ende September 8,2% gegenüber dem Vorjahresmonat erreichte. Damit ging sie gegenüber dem August (8,3%) zwar leicht zurück, aber geringer als erwartet. Im Euroraum erreichte die Inflation per Ende Oktober mit 10,7% (Deutschland: 10,4%) gegenüber dem Vorjahresmonat einen neuen Höchststand. Experten rechnen daher mit weiteren Leitzinsanhebungen bis zum Jahresende, in den USA auf bis zu 5,0% und im Euroraum auf bis zu 2,75%.

Ungeachtet der hohen Teuerungsraten und Energiepreise konnte die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal positiv überraschen und das Bruttoinlandsprodukt um 0,3% steigern. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um -0,2% gerechnet. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich dadurch allerdings nicht verbessert. Der ifo-Geschäftsklimaindex blieb mit 84,3 Punkten (von 84,4 im Vormonat) auf einem niedrigen Niveau. Dies ist vor allem auf die pessimistischen Geschäftserwartungen zurückzuführen.

An den Rentenmärkten stiegen die Renditen hochwertiger Staats- und Unternehmensanleihen weiter, nur Hochzinsanleihen rentierten niedriger als im Vormonat. Die Rendite 10-jähriger deutscher Bundesanleihen stieg von 2,11% auf 2,14% und die ihrer US-amerikanischen Pendants erhöhte sich von 3,83% auf 4,05%. In den USA ist die Zinsstrukturkurve weiterhin invers, da die Rendite 2-jähriger US-Treasuries mit 4,48% höher liegt. Das deutet darauf hin, dass die Rezessionswahrscheinlichkeit für die USA weiterhin hoch ist. Der Preis für die Feinunze Gold fiel um 1,6% auf 1.654 USD. Angesichts des anhaltend starken US-Dollars und anhaltender ETF-Abflüsse war dies der siebte Monats-Rückgang in Folge.


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