DJE Märkte: Monatsrückblick November 2022 – Sinkende Inflation sorgt für Erleichterung

DJE Märkte: Monatsrückblick November 2022 – Sinkende Inflation sorgt für Erleichterung
Marktrückblick

Die Aktienmärkte konnten sich auch im November erholen. Für Erleichterung sorgte vor allem die beiderseits des Atlantiks gesunkene Inflation. Die Märkte rechneten daraufhin mit weniger aggressiven Zinsanhebungen seitens der Zentralbanken.

09.12.2022 | 07:45 Uhr

Im November kam es an den internationalen Aktienmärkten zu einer Erleichterungs- bzw. Bärenmarktrallye. Der deutsche Aktienindex DAX gewann 8,63% hinzu, und der breite europäische Index Stoxx Europe 600 stieg um 6,92%. In den USA kam der S&P 500 in USD um 5,59% voran. Aufgrund des abwertenden USD lag das Plus des S&P in EUR dagegen bei nur 1,21%. Den größten Sprung verzeichnete der Hongkonger Hang-Seng-Index mit einem Plus von 26,8% in HKD bzw. 22,2% in EUR. Insgesamt legten weltweite Aktien, gemessen am MSCI World in EUR, um 2,5% zu.

Mit Erleichterung nahmen die Märkte die gesunkene US-Inflation im Oktober auf (7,7% gegenüber dem Vorjahresmonat). Im September hatte die Teuerung noch 8,2% betragen. Damit fiel die US-Inflation bereits den vierten Monat in Folge. Auch die Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel fiel im Oktober auf 6,3% (6,6% im Vormonat). Damit ist die US-Inflation zwar noch immer fast viermal so hoch wie die Zielmarke der US-Notenbank (Fed). Dennoch gehen die Marktteilnehmer davon aus, dass die Leitzinsen auf den kommenden Fed-Sitzungen im Dezember nicht mehr so stark angehoben werden wie zuletzt mit den vier Erhöhungen um 75 Basispunkte in Folge, sondern nur noch um 50 Basispunkte. Der Leitzinsgipfel könnte möglicherweise im Frühjahr 2023 erreicht sein. Auch im Euroraum ging die Teuerungsrate im November unerwartet zurück. Sie betrug 10,0% gegenüber dem Vorjahresmonat, im Oktober jedoch noch 10,7%.

Zur starken Performance der Aktienmärkte allgemein, vor allem aber in Asien, trug auch die chinesische Regierung bei, die ihre Null-Covid-Strategie allmählich aufweichte, u.a. durch eine Verringerung der Quarantänezeiten, höhere Impfquoten für Ältere und Aussagen von Regierungsvertretern über eine inzwischen angestiegene Immunisierung der Bevölkerung.

In Deutschland legte der ifo-Geschäftsklimaindex auf 86,3 Punkte zu, nach 84,5 Punkten im Oktober. Zwar waren die befragten Unternehmen weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften, aber der Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate ließ nach. Davon ausgehend rechnen die Unternehmen mit einer nicht mehr so gravierenden Rezession wie noch in den Monaten zuvor.

Nicht nur die Aktienmärkte, sondern auch die Rentenmärkte erlebten eine breite Rallye. Den mit 92 Basispunkten (auf 7,60%) stärksten Renditerückgang verbuchten europäische Hochzinsanleihen. Hochwertige 10-jährige deutsche Bundesanleihen rentierten mit 1,93% um 21 Basispunkte niedriger als im Vormonat. Die Rendite ihrer US-amerikanischen Pendants fiel um 44 Basispunkte auf 3,61%. Auch die Rendite 2-jähriger US-Treasuries ging zurück, aber nur um 17 Basispunkte auf 4,31%. Damit ist die Renditekurve in den USA weiterhin invers, was darauf hindeutet, dass die Marktteilnehmer noch immer mit einer Rezession rechnen.

Mit den verbesserten Aussichten für die europäische Wirtschaft legte der Euro gegenüber dem US-Dollar zu. Ein Euro verteuerte sich von 0,99 auf 1,03 US-Dollar. Die Schwächung des US-Dollars und die Aussicht auf weniger aggressiv steigende Zinsen waren auch positiv für Gold. Der Preis für die Feinunze stieg von 1.654 auf knapp 1.700 US-Dollar.


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