DJE: Hoffnung auf baldiges Ende der Zinsanhebungen

Monatsrückblick Juni 2023
Marktrückblick

In einem schwankungsarmen Monat Juni stiegen die internationalen Aktienmärkte, angetrieben durch die Sektoren zyklischer Konsum und Industrie.

10.07.2023 | 14:33 Uhr

Die Aktienmärkte wurden unterstützt durch die Hoffnung, das Ende des Zinsanhebungszyklus könnte im Euroraum und in den USA bald erreicht sein angesichts sinkender Inflation und schwacher Konjunkturdaten.

Im Juni entwickelten sich die Aktienmärkte erfreulich. Der deutsche Aktienindex DAX erreichte Mitte des Monats mit 16.427 Punkten einen historischen Höchststand und kam auf Monatssicht um 3,09% voran. Auch der breite europäische Index Stoxx Europe 600 erzielte ein Plus von 2,25%. Der breite US-amerikanische Index S&P 500 stieg um 3,74%, und auch der Hongkonger Hang-Seng-Index beendete den Monat mit 1,01% positiv. Insgesamt legten weltweite Aktien, gemessen am MSCI World, um 3,22% zu – alle Index-Angaben auf Euro-Basis.

Mit Blick auf die Marktschwankungen (und den Volatilitätsindex VIX) war der Juni der schwankungsärmste Monat seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Die Befürchtungen, es könne zu weiteren Bankenpleiten kommen, zerstreuten sich bald. Außerdem ging die Inflation in den USA deutlich von 4,9% auf 4,1% zurück, während die Kerninflation (ohne Energie und Nahrung) nur leicht von 5,5% auf 5,3% sank. Auch der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe fiel von 48,4 auf 46,3 Punkte und lag damit deutlich unter der Schwelle von 50, die eine ansteigende Wirtschaftsaktivität signalisiert. Aus diesen Gründen ging ein Teil der Marktteilnehmer davon aus, dass die US-Notenbank die Leitzinsen im Juli zunächst nicht weiter anheben würde; die Mehrheit dagegen rechnete mit einem weiteren Zinsschritt von 25 Basispunkten auf dann 5,25% bis 5,50%.

Unter diesen Vorzeichen stiegen die Aktienmärkte, vor allem angetrieben durch die Sektoren zyklischer Konsum und Industrie. Im Euroraum fiel der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe auf 43,4 Punkte (Vormonat: 44,8) und damit tiefer in den rezessiven Bereich. Volkswirte rechnen daher damit, dass die Wirtschaft des Euroraums in der zweiten Jahreshälfte schrumpfen dürfte. Die Inflation ging auch im Euroraum nennenswert von 6,1% auf 5,5% zurück, vor allem aufgrund rückläufiger Preise für Energie und Nahrungsmittel. Die Kerninflation sank nur leicht auf 5,3% (Vormonat: 5,4%). Die Europäische Zentralbank erhöhte im Juni wie erwartet die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf nun 4,00%. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte auch für die Juli-Sitzung eine weitere Zinsanhebung angekündigt. Beobachter gehen angesichts sinkender Inflation und rückläufiger Wirtschaft davon aus, dass das Ende des Zinsanhebungszyklus im Euroraum bald erreicht sein könne.

In Deutschland ist der ifo-Geschäftsklimaindex ein weiteres Mal gesunken, von 91,5 auf 88,5 Punkte. Vor allem die Geschäftserwartungen der Industrie, aber auch im Dienstleistungssektor fielen deutlich pessimistischer aus. Volkswirte rechnen für Deutschland mit einer weiter schrumpfenden Wirtschaftsleistung in der zweiten Jahreshälfte. Auch Chinas Wirtschaft verlor im Juni (nach bereits enttäuschenden Daten für April und Mai) weiter an Schwung. Das lag vor allem an den schwachen Auftragseingängen aus dem Ausland, sodass der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe mit 49,0 Punkten (Vormonat: 48,8) weiterhin im rezessiven Bereich verharrte.

An den Rentenmärkten fielen die Kurse amerikanischer 10-jähriger US-Staatsanleihen durch einen Renditeanstieg von 3,6% auf 3,83 %. Auch die Rendite von zehnjährigen deutschen Bundeanleihen legten rund 15 Basispunkte zu. Insgesamt handeln die Renditen von Bundesanleihen mit 10jähriger Laufzeit seit 3 Monaten in einem Seitwärtstrend zwischen 2,20 % und 2,52%. Der Euro wertete gegenüber dem US-Dollar leicht von 107,31 auf 108,67 USD auf. Der Preis für die Feinunze Gold ging von 1.962,7 auf 1.914,4 USD um 2,21% zurück.


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