Moventum: Rezessionsängste dominieren globale Aktienmärkte

Marktrückblick

An den globalen Aktienmärkten dominierten in der vergangenen Woche größtenteils Rezessionsängste. Europäische und amerikanische Titel verloren dabei im Durchschnitt mehr als japanische.

05.06.2019 | 13:46 Uhr

Die vergangene Woche war vor allem von mehreren durch die Wahlen zum EU-Parlament ausgelösten Nachbeben geprägt. In der Automobilbranche gab es derweil erste ernst zu nehmende Anzeichen für eine weitere Konsolidierung in Form einer Fusion von Fiat-Chrysler und Renault. Die Trump-Administration machte erneut mit dem Dauerbrenner Einfuhrzölle, dieses Mal auf den Nachbarstaat Mexiko bezogen, Schlagzeilen. China reagierte auf die zunehmende Eskalation seitens der USA seinerseits mit der Erhebung neuer Strafzölle auf amerikanische Produkte und einem Einfuhrstopp für amerikanische Sojabohnen.

In Deutschland wurden die Daten zur saisonbereinigten Arbeitslosigkeit im Mai veröffentlicht, welche mit 60.000 zusätzlichen Arbeitslosen über dem Vormonat lag und somit den ersten stärkeren Anstieg seit zwei Jahren verzeichnen musste. Außerdem bezifferte das statistische Bundesamt in einer vorläufigen Rechnung die Steigerung der Verbraucherpreise im Mai auf 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In den USA veröffentlichte das Conference Board erste Zahlen zum Konsumentenvertrauen, welches mit einem Anstieg von 4,9 Punkten gegenüber dem Vormonat weit über den Konsenserwartungen lag.

Der Preis für Öl der Sorte Brent verbilligte sich gegenüber der Vorwoche stark um 5,61 Prozent auf 64,49 US-Dollar je Barrel. Der US-Dollar wertete gegenüber dem Euro auf und verteuerte sich um 0,54 Prozent. Der Yen wertete um 1,26 Prozent gegenüber dem Euro auf.

An den globalen Aktienmärkten dominierten größtenteils Rezessionsängste. Europäische und amerikanische Titel verloren dabei im Durchschnitt mehr als japanische. In den USA verloren kleine Unternehmen in der Regel stärker an Wert als große Gesellschaften. Growth-Titel erwiesen sich als robuster als Value-Titel, das Gleiche war bei europäischen Titeln der Fall. Auf Sektorebene entwickelten sich in den USA Unternehmen aus den Bereichen Rohstoffe, IT und Konsumgüter am stabilsten, während Energietitel, Verbrauchsgüter und Finanzen die höchsten Verluste verkraften mussten. 

Anders als in den USA konnten in Europa Titel aus den Bereichen Kommunikation, Versorgung und Verbrauchsgüter am besten dem Abwärtsdruck widerstehen, während Unternehmen aus den Bereichen Gesundheitswesen, IT und Rohstoffe die höchsten Verluste verzeichneten.

Im europäischen Rentenmarkt entwickelten sich Staatsanleihen leicht positiv. Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating konnten sich ebenfalls positiv entwickeln. Während Anleihen aus dem Hochzinssegment Verluste einfuhren, konnten Anleihen aus Entwicklungsländern mit einer positiven Wertentwicklung überzeugen.

Der Marktkommentar als PDF.

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