Moventum: Ernüchternder Jahresabschluss an den Märkten

Marktrückblick

An den Aktienmärkten kam es zu einem zwischenzeitlichen Ausverkauf, der sich vor allem auf die USA am negativsten auswirkte. Japan und Europa zeigten dagegen relative Stärke. Auch die Emerging Markets entwickelten sich besser als der MSCI World.

04.01.2019 | 15:50 Uhr

Vor dem Hintergrund erratischer Kursbewegungen an den weltweiten Aktienmärkten in der Vorweihnachtszeit und über die Feiertage rückten die Fundamentaldaten etwas in den Hintergrund. In den USA enttäuschte derweil mit dem Empire State Index ein wichtiger Frühindikator, der mit nur 10,9 Punkten die Erwartungen deutlich verfehlte. Gleiches galt für den ifo-Index, bei dem sowohl das Geschäftsklima als auch die Erwartungen und die Lagebeurteilung den Konsens verfehlten. Im Mittelpunkt stand aber einmal mehr US-Notenbank-Chef Powell, der mit einer weiteren Zinserhöhung dem eingeschlagenen Pfad treu blieb und so nicht nur den Zorn von US-Präsident Trump auf sich zog. Zur weiteren Verunsicherung trug dann der Philly-Fed-Index bei, der mit 9,4 Punkten die Erwartungen von 15,0 deutlich verfehlte und den Abwärtstrend der Vorperiode somit bestätigte. In Großbritannien überraschten die Einzelhandelsumsätze positiv, was im anhaltenden Brexit-Chaos aber kaum Beachtung fand. In Deutschland hingegen bewegte sich das GfK-Konsumklima mit 10,4 Punkten zwar im Rahmen der Prognose, die Konjunkturerwartungen setzten mit dem dritten Rückgang in Folge aber ihren Abwärtstrend zum Jahresende fort. Nach einem Minus von 3,3 Punkten rutschte der Indikator auf 14,1 Punkte. Am letzten Handelstag vor Weihnachten enttäuschten dann auch noch die Auftragseingänge bei den langlebigen Konsumgütern in den USA die Erwartungen, als mit einem Zuwachs von nur 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat der Konsens von 1,8 Prozent deutlich verfehlt wurde. Diesem Trend schloss sich auch das US-Konsumentenvertrauen an, bei dem mit einem Ergebnis von 128,1 Punkten sowohl die Erwartungen (133,5) als auch die Vorperiode (136,4) deutlich unterboten wurden.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent gab deutlich nach und stand bei 52,20 US-Dollar je Barrel. Der US-Dollar schloss beide Handelswochen 1,20 Prozent schwächer zum Euro ab. Der japanische Yen wertete dagegen um 1,48 Prozent auf.

An den globalen Aktienmärkten kam es zu einem zwischenzeitlichen Ausverkauf, der sich untypischerweise vor allem auf die USA am negativsten auswirkte. Sowohl Japan, aber vor allem auch Europa zeigten dagegen relative Stärke. Innerhalb Europas zeigte die Eurozone jedoch eine Underperformance. Auch die Emerging Markets entwickelten sich deutlich besser als der MSCI World. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich die Sektoren Rohstoffe, Industriewerte und Finanzwerte am besten. Relative Schwäche zeigten dagegen die Bereiche IT, Gesundheit und Versorger. In den USA zeigten die Sektoren Rohstoffe, Gesundheit und Finanzen eine Outperformance, während die Segmente Energie, Versorger und Basiskonsum zu den größten Verlierern gehörten. Während sich in Europa Nebenwerte besser als Large Caps entwickelten, zeigten letztere in den USA relative Stärke. Hinsichtlich der Investmentstile entwickelte sich in den USA „Growth“ besser als „Value“, während in Europa „Value“ outperformen konnte.

Im Rentenbereich zeigte sich ein gemischtes Bild. So erzielten Euro-Staatsanleihen und Unternehmensanleihen mit IG-Rating ein Plus. Hochzinsanleihen mussten dagegen im Gleichschritt mit den Aktienmärkten Verluste verkraften.

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