ODDO BHF Monthly Investment Brief April 2023: „Noch kein eindeutiges Signal in Sicht“

ODDO BHF Monthly Investment Brief April 2023: „Noch kein eindeutiges Signal in Sicht“
Marktausblick

Zwischen 2022 und 2023 stiegen die Geldmarktzinsen in den USA innerhalb weniger Monate rasant von 0% auf 5% an. Der Anleihemarkt hat jedoch nicht im gleichen Tempo nachgezogen.

19.04.2023 | 07:58 Uhr

So liegen die 10-jährigen US-Zinsen bei rund 3,5% - ein Signal dafür, dass die Investoren eine Rezession erwarten. Aber kann man wirklich von einem Signal sprechen? Diese Frage lässt sich nur beantworten, wenn man untersucht, welche Qualität die Signale der Zinsmärkte in der Vergangenheit hatten.

Eignen sich Inflation und Zinsstrukturkurve noch als Signale zur Prognose der langfristigen Zinsentwicklung?

Das Inflationssignal

Der jüngste Anstieg der Ölpreise nach Ankündigung von Produktionskürzungen seitens der OPEC+ zeigt, wie schwer sich die Anleihemärkte mit der Bewertung von Angebotsschocks tun. Er bestätigt die jüngsten Warnungen der Zentralbanken, die Inflation sei noch lange nicht unter Kontrolle. Die Break-even-Inflationserwartungen für die USA liegen im Durchschnitt bei unter 3% p.a. für das kommende Jahr, obwohl die Inflation in den letzten 12 Monaten mit 7,8% auf einem sehr hohen Niveau verharrte. Da die Zinserhöhungen der Zentralbanken kaum Auswirkungen auf exogene Treiber der Inflation haben, erschwert das derzeitige Paradoxon aus fiskalischem Stimulus und geldpolitischer Straffung Ökonomen und Anlegern die Modellierung der weiteren Inflationsentwicklung, und zwar sowohl was ihren sogenannten vorübergehenden Charakter als auch was die Geschwindigkeit ihres Rückgangs betrifft. Gleichwohl bleibt die Inflation neben dem Wachstum einer der wichtigsten Parameter für die Prognose des langfristigen Zinsniveaus.

Das Zinskurvensignal

Auch andere ehemals verlässliche Anleihemarkt-signale scheinen sich gewandelt zu haben. Inverse Renditekurven und Swap-Kontrakte, die Ende Februar für 2023 noch für zwei Leitzinserhöhungen in den USA sprachen, deuten nun auf drei Zinssenkungen hin.

In den Jahren der quantitativen Lockerung haben die Zentralbanken die Staatsanleihekurse künstlich in die Höhe getrieben. Unterstützt wurde dies durch Vorschriften, die eine Wiederholung der Krise von 2008 verhindern sollten, indem sie Banken auferlegten, diese Anleihen in großem Umfang zu halten.

Den ausführlichen "ODDO BHF AM Monthly Investment Brief April 2023: Noch kein eindeutiges Signal in Sicht" finden Sie hier alsPDF.

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