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Mehr Zuversicht, bitte!

Kolumne

Die Jungunternehmer machen es vor und demonstrieren Zuversicht in die wirtschaftliche Entwicklung und ihre eigenen Fähigkeiten. Fondsanlegern möchte man dies auch wünschen, angesichts der Chancen von Aktieninvestments gegenüber den Negativrenditen von Anleihen. Doch die Realität sieht anders aus.

18.11.2019 | 09:49 Uhr

Die Stimmung unter Deutschlands Anlegern ist gespalten. Die einen sehen eine Rezession aufziehen und haben Investments aufgelöst und Cash aufgebaut. Die bleiben investiert, was bislang nicht geschadet hat. Aber wie weiter?

Wer Nachhilfe in Sachen „Zuversicht“ sucht, kann sich ja mal den aktuellen Start-up-Monitor anschauen, den der Bundesverband Deutsche Start-ups gemeinsam mit der Beratungsgesellschaft PwC vorgelegt hat. Die Jungunternehmer, die darin zu Wort kommen, strotzen geradezu vor Zuversicht. Jeder zweite Befragte bewertet die aktuelle Geschäftslage als gut. Wichtiger noch: zwei Drittel der Entrepreneure schauen überaus optimistisch in die Zukunft und erwarten geschäftliche Zuwächse.

„Klar, müssen sie auch, sonst hätten sie ja wohl kein Unternehmen gegründet“, dämpft mein Münchner Bankerfreund die Euphorie ein wenig. Allerdings: Obwohl die meisten Start-ups, die an der Befragung teilgenommen haben, noch keine zwei Jahre alt sind, fließen die Umsätze schon recht ordentlich. 20 Prozent der Unternehmen haben im vergangenen Jahr einen Umsatz von bis zu zwei Millionen Euro erzielt, fast zehn Prozent von ihnen setzten sogar zwischen zwei und zehn Millionen Euro um. Ein gutes Zeichen.

Hier schon gleich von den DAX-Werten von morgen zu sprechen, scheint etwas zu optimistisch. Doch einige von ihnen dürften schon den Weg an die Börse schaffen. Allen gleich scheint zumindest ein gewisser Mangel an Kapital zu sein. Die meisten der 2000 befragten Unternehmer mussten den Start mit Eigenmitteln wagen, die Szene an Business-Angels oder Wagniskapitalgebern ist hierzulande noch immer wenig ausgeprägt.

Starts-ups setzen auf IT und Nachhaltigkeit

Gleichwohl scheint das den Drive der Start-ups nicht zu behindern. Sie befassen sich überwiegend mit IT- und Kommunikationsthemen, sind in der Ernährungs- und Gesundheitsbranche unterwegs oder auch dem Automobilsektor. Sie befassen sich mit künstlicher Intelligenz und den Möglichkeiten der Digitalisierung, dem zunehmenden Ersatz menschlicher durch automatisierte Tätigkeiten sowie etwa dem Thema Big Data.

Räumlich haben sie sich vor allem in Berlin und Umgebung niedergelassen, daneben im Rhein-Ruhr-Gebiet, Hamburg, dem Stuttgarter Raum sowie in München. Und gleich ist ihnen auch, dass sie Wachstum anstreben – insbesondere mit grünen Themen. „Green Economy“ ist das Schlüsselwort. Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz sowie eine moderne Ressourcenökonomie werden wie als Megatrends verfolgt. Ganz klar Themen mit Zukunft, wie auch der jüngste Roundtable von Euro Advisor Services zeigte. Die diskutierenden Experten betonten unisono, Nachhaltigkeit in ihre Geschäftsmodelle und ihre Investmentprodukte integriert zu haben.

Die zweite Gemeinsamkeit der Roundtable-Teilnehmer war, dass sie durchweg zu mehr Aktien(fonds)engagements raten. „Damit stehen sie in einer Reihe mit den Jungunternehmern, denn auch für die Aktienanlage bedarf es eines gewissen Maßes an Optimismus“, stellt den Bankerfreund fest. In der Tat sollte man davon ausgehen, dass die Konjunktur, wenn auch verlangsamt, weiterläuft, dass die Unternehmen rentabel wirtschaften und die Gewinne weiter steigen. Im Moment sieht es auch ganz danach aus, dass diese Faktoren zumindest eine zeitlang noch erfüllt werden.

Womit wir wieder bei den Entrepreneuren wären: Wer sich traut, ein eigenes Unternehmen zu starten, sollte auch kein Problem damit haben, sich an anderen Unternehmen zu beteiligen. So sie denn gut geführt werden, ertragreich arbeiten und sich zudem an Nachhaltigkeitsregeln orientieren. Wer sich wiederum nicht zutraut, solche Unternehmen aus eigener Kraft herauszufiltern, kann den Job sehr bequem auf einen qualifizierten Fondsmanager übertragen. Und wenn diese Investments dann noch Unternehmen einbeziehen, die als gute und verlässliche Dividendenzahler bekannt sind, verfügen die Anleger zudem über regelmäßige Erträge, die schon längst die Aufageb von Zinspapieren übernommen haben, die inzwischen in sehr großer Zahl mit einer negativen Rendite behaftet sind und keine (nennenswerten) Kupons mehr bieten. Zahlen von Bloomberg zufolge betrifft dies mittlerweile weltweit Anleihen im Gegenwert 12 Billionen US-Dollar, die mit einer negativen Rendite ausgestattet sind.

Deutsche Anleger scheuen Aktien

Für Aktieninvestments sprechen auch die regelmäßigen Performancelisten, die Aufschluss darüber geben, wie sehr sich diese Anlageform rentiert. So muss man derzeit schon sehr genau hinschauen, um einen Markt zu finden, der im laufenden Jahr nicht satt im Plus liegt (sofern er nicht von innenpolitischen Störungen erschüttert ist). Dessen ungeachtet scheinen Deutschlands Anleger eine regelrechte Aktienaversion zu pflegen. Für die vergangenen drei Monate (per Ende September) berichtet der Fondsverband BVI bei Aktienfonds in der Gesamtheit von Mittelrückflüssen in Höhe von 1,25 Milliarden Euro. Stattdessen wurden drei Milliarden Euro neu in Mischfonds investiert, die immerhin eingeschränkt die Chance auf Aktiengewinne wahren, zwei weitere Milliarden in Immobilienfonds, die wenigstens eine solide Rendite versprechen, sowie 2,6 Milliarden in Rentenfonds und 1,6 Milliarden in Geldmarktfonds, deren Chancen mehr als überschaubar sind. Verstehe das, wer will!

Die Profis agieren da ganz anders. Eben jene BVI-Statistik berichtet zugleich, dass im vergangenen Vierteljahr rund 19 Milliarden Euro in Wertpapier- und Beteiligungsfonds aus dem Segment Spezialfonds geflossen sind. Damit setzen professionelle Anleger sehr viel stärker auf die Chancen der Aktienmärkte als die Privaten, sodass man an dieser Stelle dann doch noch einmal an die Jungunternehmer erinnern möchte: Etwas mehr Zuversicht wäre auch den (Fonds)anlegern zu wünschen.

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