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Afrikas Volkswirtschaften holen weiter auf

Länderblickpunkt
Renaissance in Subsahara-Afrika
05/2012
Group Risk Research, Leitung: Dr. Rainer W. Schäfer
Commerzbank (Website)

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Länder profitieren von Rohstoffboom und politischer Stabilität. Region Subsahara-Afrika rangiert beim Wachstum direkt hinter Asien.

25.06.2012 | 14:07 Uhr

Die Volkswirtschaften in vielen Ländern Afrikas konnten nach den Krisen in der Vergangenheit einen deutlichen Weg in Richtung Wachstum einschlagen. Vor allem in den Staaten der sogenannten „Subsahara-Region“ habe die politische und wirtschaftliche Stabilität zugenommen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Commerzbank-Studie „Renaissance in Subsahara-Afrika“. „Das mittelfristige Wachstumspotenzial in Subsahara-Afrika dürfte in den kommenden Jahren bei jährlich rund sechs Prozent liegen“, heißt es in der Studie. Mit einem prognostizierten Wachstum von 5,4 Prozent für das Jahr 2012 rangiere die Region direkt hinter dem Spitzenreiter Asien.

Als Grund für den Aufschwung nennen die Autoren der Studie vor allem den Rohstoffboom sowie den Schwenk zu einer stabilitätsorientierten Wirtschaftspolitik. Diese Faktoren hätten die Krisenresistenz vieler Länder der Region erhöhen können. Zudem seien die Devisenreserven gestiegen und einige Staaten verzeichneten bereits nennenswerte Überschüsse in ihren Leistungsbilanzen und Staatshaushalten. Stabile politische Rahmenbedingungen und eine große Bevölkerung, die höhere Skalenerträge bei fixen Investitionskosten zulasse, sowie eine gute Ausstattung mit Rohstoffen, stellten die Voraussetzung für weiteres Wachstum dar. Insbesondere Nigeria, Ghana, Angola und Mosambik könnten, so die Studie, diese Kriterien erfüllen. „Die größte Herausforderung für Subsahara-Afrika liegt in der demografischen Entwicklung“, sagt Florian Witt, Abteilungsleiter Afrika bei der Mittelstandsbank der Commerzbank. „Das aufgrund des hohen Bevölkerungswachstums kräftig zunehmende Arbeitskräftepotenzial kann nur durch die Schaffung von zusätzlichen Jobs aufgefangen werden.“ Dazu müsse die Wertschöpfungstiefe entscheidend erhöht werden. Aufgrund der vorherrschenden Bedingungen böten sich vorrangig die Rohstoff verarbeitende Industrie sowie die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte an.

„In den größeren Städten bildet sich eine Mittelschicht, die zunehmend qualitativ höherwertige Produkte nachfragt“, erläutert Rainer Schäfer, Leiter der Länderrisikoanalyse der Commerzbank und einer der Autoren der Studie. „Hiervon werden auch der Dienstleistungssektor und insbesondere die Finanzwirtschaft profitieren.“ Der Ausbau von Infrastruktur und Wohnraum dürften der Bauwirtschaft eine besondere Dynamik verleihen. Weitere Chancen lägen vor allem bei den erneuerbaren Energien und der Informations- und Kommunikationstechnologie, so die Studie.

Es gebe jedoch auch eine ganze Reihe negativer Aspekte: In einigen Staaten der Subsahara-Region – vor allem in Sudan und Somalia – herrsche weiterhin Bürgerkrieg und wirtschaftliches Chaos. Bürokratische Hemmnisse und Korruption gestalteten eine wirtschaftliche Entwicklung äußerst schwierig. „Hier besteht zweifellos noch Reformbedarf“, so die Autoren.

Laut der Studie haben insgesamt 26 afrikanische Länder von der Schuldenerleichterungs-Initiative der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds seit 2004 profitiert. Im Gegenzug zum Schuldenerlass verpflichteten sie sich zu einer an festen Kriterien angelehnten Wirtschaftspolitik. Auch Änderungen in der Entwicklungshilfe machten sich bemerkbar. Diese werde nicht mehr mit Krediten betrieben, sondern mit nicht rückzahlbaren Zuwendungen, da die Hilfskredite in den 1980er- und 90-Jahren zur Überschuldung vieler afrikanischer Staaten geführt hätten. „Im Zuge dieser Politik und natürlich des Rohstoffbooms hat sich die Krisenresistenz vieler afrikanischer Länder erhöht“, schreiben die Autoren.

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