
Erzählung vs. Fakten - Beim Investieren geht es oft ebenso sehr um Geschichten wie um Zahlen.
25.11.2025 | 07:49 Uhr
Menschen vertrauen Managern nicht nur wegen ihrer Erfolgsbilanz, sondern auch wegen ihrer Fähigkeit, ihre Entscheidungen überzeugend zu begründen. Geschichten geben uns Sicherheit und vermitteln das Gefühl, dass komplexe Marktdynamiken auf etwas Menschliches reduziert werden können, etwas, das wir nachvollziehen und an das wir glauben können.
Im Gegensatz zu menschlichen Managern erfindet KI keine Geschichten – sie stützt sich auf kalte, harte Fakten. Und weil es Menschen schwerfällt, etwas zu vertrauen, das sie nicht glauben oder nachvollziehen können, führt dies oft zu Zögern oder sogar Angst, wenn es darum geht, in KI-gesteuerte Strategien zu investieren. Die zusätzliche Wahrnehmung von KI als „Black Box” verstärkt diese Angst nur noch und macht es schwieriger, sich darauf einzulassen.
Diese Angst hat die Einführung der KI in der gesamten Finanz- sowie Asset Management- Branche verlangsamt. Unternehmen zögern nach wie vor, Kapital in KI-gesteuerten Systeme zu investieren, die sie nicht vollständig nachvollziehen können, selbst wenn diese KI-Systeme rigoros getestet und in realen Marktumgebungen bewährt sind. In der Zwischenzeit greifen sie auf traditionelle Methoden zurück, die in Wahrheit nicht transparenter sind.
Aktives Management durch Menschen wird oft als die sicherere, verständlichere Alternative dargestellt. In Wirklichkeit ist es jedoch mindestens genauso undurchsichtig wie KI-gesteuerte Systeme. Portfoliomanager verlassen sich auf ihren Instinkt, ihr subjektives Urteilsvermögen und die selektive Interpretation von Daten. Entscheidungen werden durch Voreingenommenheit, Druck und begrenzte Datenmenge an Information beeinflusst. Nur wenige dieser Entscheidungen sind wirklich erklärbar oder reproduzierbar. Die „Black Box“ ist in diesem Fall das menschliche Verhalten selbst.
Im Gegensatz dazu ist KI systematisch. Sie wertet Daten konsistent aus, ohne Ermüdung oder Voreingenommenheit. Jede Eingabe und Ausgabe wird aufgezeichnet, ist nachvollziehbar und überprüfbar. Die zugrunde liegenden KI-Systeme mögen zwar komplex sein, aber der Prozess ist wissenschaftlich, evidenzbasiert und reproduzierbar. Wichtig ist, dass Undurchsichtigkeit nicht gleichbedeutend mit Risiko ist. Wenn Modelle auf der Grundlage jahrzehntelanger Daten trainiert, über mehrere Marktzyklen hinweg Stresstests unterzogen und kontinuierlich überwacht werden, sind sie zuverlässiger als menschliche Manager.
Das eigentliche Risiko liegt in der Untätigkeit. Die Weigerung, KI einzusetzen, weil sie sich nicht in einfachen Worten erklären lässt, ist mit messbaren Kosten verbunden. Anleger, die darauf verzichten, verpassen höhere risikobereinigte Renditen, zahlen höhere Verwaltungsgebühren für traditionelle aktive Fonds und müssen eine ineffiziente Kapitalallokation hinnehmen. In einer Branche, in der selbst kleine Performancevorteile langfristig tiefgreifende Auswirkungen haben, sind die Opportunitätskosten erheblich.
Bei Smart Wealth sehen wir dies jeden Tag. Unser KI-gesteuertes Allokationssystem wurde über mehr als zwanzig Jahre hinweg verfeinert. Es hat durchgängig Ergebnisse erzielt, die der Composite-Multi Asset Benchmark und traditionellen aktiven Managern überlegen sind, und das bei niedrigen Gebühren und einem disziplinierten Risikomanagement. Das KI-basierte System passt sich dynamisch an veränderte Bedingungen an und verteilt das Kapital neu auf der Grundlage von verlässlichen Signalen, die menschliche Manager nicht in grossem Massstab verarbeiten können. Die Ergebnisse sind messbar: eine stärkere Performance, geringere Volatilität, niedrigere Kosten und ein effizienteres Portfolio für die Kunden.
Die Lehre daraus ist klar. Die Forderung nach absoluter Erklärbarkeit von KI mag umsichtig erscheinen, ist aber oft nur eine Ausrede, um Veränderungen zu vermeiden. Anleger, die an vertrauten, aber weniger effektiven Methoden festhalten, bezahlen für ihre Vorsicht mit geringeren Renditen. Die Zukunft gehört denen, die sich schon heute die Vorteile der KI zunutze machen.
Die Märkte so wie die Natur belohnen diejenigen, die sich anpassen. Es gibt mittlerweile Tools, mit denen man intelligenter, schneller und effizienter investieren kann. Die Frage ist nur, ob Investoren ihre Angst vor der „Black Box” überwinden und die Vorteile nutzen oder weiterhin Geld auf dem Tisch liegen lassen.
Diesen Beitrag teilen: