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Bitcoin: Meinungen, Mythen und Missverständnisse

Krypto-Währungen
Bitcoin: Meinungen, Mythen und Missverständnisse
01/2018
Jochen Möbert
Deutsche Bank (Website)

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Bei Bitcoin gehen die Meinungen auseinander: Die Diskussion entzündet sich an übermäßigen Kurssteigerungen und ist wenig differenziert. In diesem Beitrag greifen wir Standardaussagen auf und versuchen, diese einzuordnen und gegebenenfalls zu korrigieren.

23.02.2018 | 13:58 Uhr

John Maynard Keynes schrieb im Jahr 1924, ein exzellenter Ökonom müsse über eine seltene Kombination von Gaben verfügen. Er müsse zu einem gewissen Grad Mathematiker, Historiker, Staatsmann und Philosoph sein. Im Hinblick auf Bitcoin muss die Liste erheblich erweitert werden. Ein exzellenter Kryptoökonom muss ein Software-, ein Hardware-Experte und ein BlockchainSpezialist sein. Angesichts dieser hohen intellektuellen Hürden fällt es den traditionellen Ökonomen schwer mitzureden. Doch auch die Bitcoin-Anhänger neigen zur Vereinfachung. Beispielsweise prognostizieren einige eine dauerhafte Marktdurchdringung und ignorieren die Nachteile von Bitcoin gegenüber konventionellen Währungen und dem traditionellen Bankgeschäft. Denn viele Menschen schreckt die globale, dezentrale Technologie außerhalb des gewohnten Rechtsraums ab.

Folglich sind viele gegenwärtige Diskussionen, die sich hauptsächlich an den übermäßigen Kurssteigerungen entzünden, wenig differenziert und werden oftmals von Glaubenssätzen – Bitcoin stirbt sowieso oder Bitcoin dominiert bald die Finanzwelt – bestimmt. Man hat wohl schon einen kleinen Informationsvorsprung, wenn man darstellt, wie unwahrscheinlich diese beiden Szenarien sind. Hierzu wollen wir einen Beitrag leisten. Angesichts der Komplexität des Themas trauen wir uns jedoch keine umfassende Analyse zu. Deswegen greifen wir im Folgenden Standardaussagen auf und versuchen, diese einzuordnen und gegebenenfalls zu korrigieren. Wir hoffen, dem Leser so einen Einstieg in das Thema zu ermöglichen.

Was ist Bitcoin?
Erfunden wurde Bitcoin im Jahr 2007 bis 2009. Unter dem Pseudonym SatoshiNakamoto wurde das heute berühmte White Paper mit dem Titel „Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System“ veröffentlicht. Wer der oder die Erfinder waren, ist bis heute unbekannt.

Bitcoin ist eine nicht staatliche Währung und ein nicht staatliches Zahlungsverkehrssystem. Zudem setzt das Bitcoin-System auf dem Internet auf. Entsprechend ist es im Gegensatz zum klassischen Zahlungsverkehr dezentral organisiert. Die Produktion neuer Bitcoin erfolgt im Gegensatz zu nationalen und staatlichen Währungen global und privat.

Das Geldangebot produzieren sogenannte Miner, die für die Erfüllung ihrer Aufgaben mit Bitcoin entlohnt werden. Ihre Aufgabe ist die Verifizierung neuer Bitcoin-Transaktionen, welche Nutzer von einem Konto zu einem anderen veranlasst haben. Zur Verifizierung der neuen Transaktionen müssen die Miner alle jemals getätigten Bitcoin-Transaktionen, welche in der sogenannten Blockchain gesammelt werden, kennen. Mit der Verifizierung werden die neuen Transaktionen mit der Blockchain verkettet. Die Miner, zusammen mit der Blockchain, stellen daher den Hauptbestandteil der Infrastruktur des Bitcoin-Systems und damit dessen Rückgrat dar.

Die Entwickler und Programmierer kann man dagegen als das Herzstück des Systems bezeichnen. Diese Open-Source-Community verwaltet und pflegt das Bitcoin-Protokoll, das codierte Regelwerk des Bitcoin-Systems. Ebenso beschließt und verwirft die Bitcoin-Community, vor allem Entwickler und Miner, in einem demokratischen Abstimmungsprozess Vorschläge zur Regeländerung. Die Kernidee und große Innovation des Systems ist eine Anreizstruktur, die regelkonformes Verhalten von Programmierern, Minern und Nutzern belohnt, wodurch kein staatlicher Zwang nötig ist. Obwohl theoretische Schwachstellen in der Anreizstruktur bestehen, weist das System in der Praxis eine bis dahin nicht für möglich gehaltene Stabilität auf. Denn alle Vorläufer – die ersten Computer- oder Internetwährungen wurden bereits in den 1980er Jahren entwickelt – scheiterten frühzeitig.

 

Das vollständige Paper zu Bitcoin finden Sie hier.

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