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Kühlen Kopf bewahren

Ronny Kohl
Kolumne

Die Welt dreht sich im Zeichen des Coronavirus. Auch die Anlegerwelt. Die Kurse sind auf Talfahrt, guter Rat ist teuer. Dabei gilt gerade in Zeiten wie diesen, einen kühlen Kopf zu bewahren, Überreaktionen zu vermeiden, für Liquidität zu sorgen und auf Chancen zu achten.

19.03.2020 | 10:02 Uhr

Das Coronavirus wütet weltweit und versetzt die Menschen in Angst und Schrecken. Um die galoppierende Ausbreitung des Virus einzudämmen, sind drastische Maßnahmen beschlossen, die wir so noch nie gesehen und erlebt haben und die unter anderem absehbar gravierende Auswirkungen auf die konjunkturelle Entwicklung bringen werden. „An den Börsen wurde das bereits vorweggenommen, die Kurse sind im freien Fall“, konstatiert mein Münchner Bankerfreund. Es ist nicht zu übersehen, dass unter den Verlierern kaum noch Unterscheidungen zwischen den einzelnen Anlageklassen gemacht werden und auch nicht zwischen vermeintlich starken oder schwachen Unternehmen. „Um die Verluste zu begrenzen und Liquidität zu schaffen, verkaufen Anleger mehr oder weniger wahllos“, so die Erkenntnis des Marktkenners.

Das Problem ist einerseits, dass das Virus sehr tückisch und äußerst ansteckend ist. Zudem kann kein Experte auch nur annähernd sagen, wie lange es im selben Ausmaß wüten wird und was noch auf uns zukommt. Ein Ende der Talfahrt an den Börsen kann daher nicht seriös bestimmt werden.

Auch diese Krise wird ein Ende finden

Worin indes die allermeisten Experten – und nicht zuletzt unsere Bundeskanzlerin – zuversichtlich sind, ist, dass auch diese Krise bewältigt werden kann und irgendwann enden wird. Wissenschaftler und Labore arbeiten mit Hochdruck an Gegenmitteln und Impfstoffen, erste Erfolgsmeldungen waren schon zu vernehmen. Sicherlich wird es noch einige Zeit dauern, bis auch erste klinische Tests anlaufen und die gewünschten Resultate bringen. Doch sobald entsprechende positive Nachrichten durchsickern, dürften die Kurse der involvierten Unternehmen durch die Decke gehen. Und nicht nur das. Sobald sich ein Ende der Coronakrise abzeichnet, sollten sich die Kurse auf breiter Front erholen, wobei dann allerdings sicherlich etwas genauer hingeschaut wird, welche Unternehmen mehr gelitten haben und welche weniger. Und welche sich wirtschaftlich schneller erholen werden.

„Bis dahin dürfte es aber noch ein gutes Stück Weg sein“, argwöhnt der Bankerfreund. Zumal es Anzeichen gibt, dass Privatanleger bislang kaum verkauft haben. Der Verkaufsdruck ist dem Vernehmen nach überwiegend von institutioneller Seite gekommen. Was zu der Frage führt, ob die Privaten weiterhin die Füße stillhalten werden, um die Krise auszusitzen. Oder ob von dieser Seite noch Verkaufsdruck entsteht. Allerdings lohne es kaum noch, auf dem inzwischen derart verringerten Kursniveau auszusteigen, meinen Anlageberater, sofern man nicht fest davon überzeugt ist, dass die Kurse weiter fallen werden – oder man unbedingt verkaufen muss. Etwa, weil die Investments auf Kredit getätigt wurden und die Sicherheiten dafür nicht mehr ausreichen (was zweifellos eine hochriskante Anlagestrategie ist).

An den Börsen wiederum ist jetzt Hochsaison für Quants und Shortseller, für Contrarians und High-Speed-Trader. Denn schließlich muss es bei jedem Verkauf auch einen Abnehmer geben. Die dürften schon bald von sich reden machen – zumindest diejenigen, deren Strategien aufgegangen sind. Die anderen werden sich ganz im Sinne von Warren Buffett, wonach die Ebbe zeige, wer ohne Hosen schwimmt, sich ganz still verhalten und auf bessere Zeiten warten. Ebenso wie die diversen Crashpropheten, die den Absturz vorgeblich ja schon lange vorausgeahnt hatten und deren Portfolios jetzt eigentlich bestens dastehen müssten. Eigentlich.

Verkaufen? Halten? Zukaufen?

„Für die allermeisten Anleger geht es jetzt mehr darum, wie sie mit ihrem eigenen Portfolio agieren sollen“, erinnert der befreundete Geldexperte. Verkaufen? Halten? Zukaufen? Das muss im Prinzip jedermann für sich selbst entscheiden, wobei wir das Thema „Verkaufen“ bereits besprochen haben – das eigentlich nur noch verkaufen sollte, wer muss. Einem Einstieg auf breiter Front andererseits raten die Anlagestrategen im Moment auch noch nicht zu. Die Gefahr weiterer Rückschläge sei gegeben, zumal auch die öffentlichen Maßnahmen gegen das Virus sich noch verschärfen könnten. Jedoch spricht nichts dagegen, zu prüfen, wo ein (Wieder)Einstieg lohnen könnte. Welche Unternehmen, Branchen oder Märkte die besten Aussichten bieten – und sich schon jetzt darauf vorzubereiten.

Viele Fondsmanager tun das bereits und checken, wo bei den Verkäufen übertrieben wurde und berechnen die Höhe der Unterbewertungen. Ein Job, den Privatanleger kaum selbst erledigen können, schon allein weil ihnen vielfach die Daten dazu fehlen. Wenn andererseits die Zeichen einer Erholung sichtbar werden, steigen die Kurse bisweilen recht schnell. Oftmals zu schnell, um noch reagieren zu können. Daher ist es sicherlich kein schlechter Rat, einen kühlen Kopf zu bewahren, auch in Krisen zumindest teilweise investiert zu bleiben und immer wieder auf sich bietende Chancen zu achten. Sofern man erwiesenermaßen gut gemanagte Fonds im Fokus hat und auch das ausreichende Risikobudget mitbringt.

Sinnvoll ist es, beispielsweise Fondssparpläne weiterlaufen zu lassen. Damit nutzt man automatisch die tieferen Kurse zu einem verbilligten Einstieg. Und wer einsteigen möchte, aber auf den richtigen Zeitpunkt wartet, könnte auch in mehreren Tranchen zeitlich versetzt investieren. Denn eines ist sicher: Den „richtigen Zeitpunkt“ zu erwischen, ist so gut wie unmöglich.

Anlageprofis wittern Chancen

„Es gibt jetzt wieder große Chancen“, sagte unlängst Uwe Rathausky, der Co-Manager des Acatis Gané Value Event Fonds, der mit Euro-FondsNote 1 bewertet ist. Rathauskys Einschätzung, wonach für langfristig orientierte Investoren jetzt beste Einstiegszeichen gegeben seien, kann stellvertretend für viele Anlageexperten gelten. Wobei die Betonung auf langfristig liegt. Damit die Investments ausreichend Zeit haben, eine Rendite abzuwerfen. Daneben ertönt ebenfalls immer wieder der Rat, auf ausreichende Risikostreuung zu achten. Nicht zu vergessen: auf einen qualifizierten Asset-Manager, der all das umsetzen kann. „Am besten einen, der bereits bewiesen hat, mit den Fährnissen der Finanzmärkte gut klar zu kommen“, so der freundschaftliche Rat des Münchner Bankers.

Am besten sind solch hoch qualifizierten Manager an ihrem langfristigen Track-record zu erkennen, der sich letztlich in ihrem Rating niederschlägt. Sei es in Goldmedaillen des Hauses Sauren, in Morningstar-Sternen oder eben der FondsNote. Hier schadet es nie, vor dem Einstieg einen Blick auf die Ratings zu werfen bzw. den Wunschfonds danach auszuwählen. Und was das Timing angeht: Warten Sie nicht zu lange, denn wenn Sie die Kurse steigen sehen, haben Sie das Beste womöglich schon verpasst.

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