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„Nordische Small Caps haben sich überdurchschnittlich gut entwickelt“

Fondsmanager Hans-Marius Lee Ludvigsen
Aktienfonds

Small Cap-Werte aus den nordischen Ländern sind bisher kein Mainstream-Investmentthema. Weshalb sich dies ändern sollte, erklärt Hans-Marius Lee Ludvigsen, Portfoliomanager des DNB Fund Nordic Small Caps im Interview mit TiAM FundResearch.

22.03.2024 | 12:15 Uhr von «Dieter Fischer»

TiAM FundResearch: Warum sollten sich Investoren in den nordischen Ländern engagieren?

Hans-Marius Lee Ludvigsen: Die nordischen Länder Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden zeichnen sich insgesamt durch eine vergleichsweise niedrige Staatsverschuldung, ein überwiegend sehr gutes Rating für ihre Staatsanleihen, niedrige Arbeitslosenquoten und ein trotz Krisen robustes Wirtschaftswachstum aus. Weitere Pluspunkte sind eine hohe Innovationskraft, eine effektive Energiepolitik, die sich weitgehend auf eigene Energiequellen stützt, und ein hohes Pro-Kopf-Einkommen. Das Wirtschaftssystem ist zudem seit langem auf den Umwelt- und Klimaschutz ausgerichtet. Einige der innovativsten und profitabelsten Unternehmen für umweltfreundliche Energieerzeugung haben ihren Sitz in Skandinavien. Dazu gehören der dänische Windkraftanlagenhersteller Vestas, der dänische Seekabelbetreiber NKT und der schwedische Installations- und Wartungsspezialist Cadeler A/S.

Und warum sind gerade Small Caps interessant?

Small Caps sind ein besonders attraktives Anlagethema in der nordischen Region. Die Small- und Mid-Cap-Märkte der nordischen Länder bilden dynamische Ökosysteme mit vielversprechenden Innovations- und Wachstumsaussichten, die in Verbindung mit einem starken Rahmen für die Unternehmensführung die Region als Standort für börsennotierte Unternehmen sehr attraktiv machen. Unternehmen in diesem Segment zeichnen sich häufig durch eine führende Position in ihren Branchen aus und treiben durch Spitzentechnologie und nachhaltige Praktiken den Wandel und das Wachstum voran. Die Anleger haben die Möglichkeit, sowohl aktuelle als auch potenzielle künftige Marktführer in ihren jeweiligen Sektoren zu entdecken, deren Marktwerte im Vergleich zu ihren starken globalen Marktpositionen sehr niedrig sind.

Wie haben sich die nordischen Börsen denn in der Vergangenheit entwickelt?

Die nordischen Aktienmärkte haben sich in den letzten 20 Jahren deutlich besser entwickelt als ihre internationalen Pendants. Zu den Erfolgsfaktoren gehören ein hohes Pro-Kopf-Wirtschaftswachstum, das sich in einem profitablen Wachstum der Unternehmen niederschlägt, stabile politische Verhältnisse und ein hohes Maß an Innovation. Die Region steht auch für Wohlstand und ein hohes Maß an Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmen wie Novo Nordisk oder Spotify, die in den Nordics gegründet wurden, haben sich längst zu Weltmarktführern entwickelt. Doch nicht nur solche Unternehmen machen die nordischen Märkte für Anleger attraktiv. So haben sich nordische Small Caps in den vergangenen drei Krisenjahren überdurchschnittlich gut entwickelt. Einer der interessantesten Sektoren im Bereich der Small- und Mid-Cap-Werte ist die schnell wachsende Spieleindustrie mit ihren Technologieunternehmen im Bereich der Video- und Handyspiele.

Wie reagieren Small Caps denn in Abschwungphasen?

Entgegen der landläufigen Meinung, dass Small Caps aufgrund ihres erhöhten Liquiditätsrisikos in einer Rezession vor größeren Herausforderungen stehen könnten als Large Caps, zeigt ein Blick in die Finanzgeschichte, dass Small und Mid Caps in Abschwungphasen operativ besser dastehen als ihre Large-Cap-Pendants. Dank ihrer schlanken Struktur und Flexibilität können sie ihre Kosten schneller senken und ihre Gewinnspannen besser schützen, zumal sie oft in Nischenmärkten und nicht auf dem Massenmarkt tätig sind. Andererseits haben wir in der Vergangenheit gesehen, dass Small-Cap-Aktien in Krisenzeiten und bei Finanzmarktturbulenzen stärker fallen als ihre Large-Cap-Pendants, sich aber auch schneller und deutlicher erholen, sodass in der Vergangenheit die Zeiten, in denen Small-Caps unterdurchschnittlich abschnitten, die besten Investitionszeitpunkte waren.

Wie gehen Sie bei der Titelauswahl und dem Portfolioaufbau des DNB Fund Nordic Small Caps vor?

Erstens schauen wir uns alle Sektoren und Regionen an, was uns eine größere Anzahl potenzieller Investitionen ermöglicht und angesichts der unterschiedlichen Branchenzusammensetzung in den verschiedenen Ländern auch einen guten Diversifikationseffekt bietet. Norwegen ist beispielsweise stark in den Bereichen Energie, Lachs und Schifffahrt, Dänemark im Gesundheitswesen und Schweden in den Bereichen Industrie, Technologie und Immobilien, um nur einige Beispiele zu nennen.
Zweitens arbeiten wir bei unseren Analysen fast ausschließlich von unten nach oben, d. h. wir verwenden den größten Teil unserer Forschungsanstrengungen auf unternehmensspezifische Analysen, die darauf abzielen, das Potenzial und die Risiken zu verstehen. Drittens versuchen wir, einen sehr diversifizierten Fonds mit vielen verschiedenen Positionen zu führen. Dies ist sinnvoll, da wir glauben, dass im Small-Cap-Segment ein höheres unternehmensspezifisches Risiko besteht, auch unter dem Aspekt der Liquidität.

Welche Branchen gewichten Sie im Vergleich zur Peergroup über?

Ich weiß nicht, wie es bei meiner Vergleichsgruppe aussieht, aber wir haben eine Übergewichtung in Technologie-, Gesundheits- und Kommunikationswerten, bei denen es sich in erster Linie um Video- und mobile Spieleunternehmen handelt. Wir sind in unserer Anlagephilosophie sehr agnostisch, d. h. wir versuchen, alles unter dem Gesichtspunkt zu betrachten, dass es zum richtigen Preis eine gute Investition sein könnte. Wir bevorzugen jedoch Unternehmen mit strukturellem Wachstum und skalierbaren Margen, und die sind in den genannten Sektoren tendenziell häufiger anzutreffen.

Welche Unternehmen sind Ihre besonderen Favoriten?

Die schwedische Humble Group könnte ein wichtiger Akteur in verschiedenen Nischen des globalen FMCG-Sektors werden. Die Humble Group ist ein komplettes Ökosystem aus über 40 Unternehmen, die in den wachstumsstarken Segmenten gesunde Lebensmittel und Snacks sowie nachhaltige Schönheit und Gesundheit tätig sind. Das Unternehmen ist in so vielen wachstumsstarken Nischen tätig, und wir glauben, dass die Margen und Cashflows im Laufe der Zeit erheblich steigen werden. Wenn wir Recht haben, dürfte sich der Aktienkurs mindestens verdoppeln. Wir mögen auch Spieleunternehmen wie Stillfront, Embracer, MTG, EG7 und Paradox. Wir sind der Meinung, dass die Spieleunternehmen nach dem Covid in Schwierigkeiten geraten sind, und die Aktien sind zu Recht von den Höhen des Covid ein ganzes Stück zurückgegangen. Wir gehen jedoch davon aus, dass der Spielemarkt nach wie vor ein strukturell wachsender Markt ist, wobei das Wachstumsmuster während und nach der Covid eine Menge Rauschen aufweist. Wir glauben, dass sich die Märkte zu normalisieren beginnen und dass die Bewertungen der Spieleunternehmen einfach viel zu niedrig sind.

Herr Ludvigsen, wir danken für das Gespräch.

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