AB: Wird lockere Geldpolitik die Konjunktur retten?

Geldpolitik

Die globalen Märkte haben aufgrund der Waffenruhe im Handelskrieg und der Anzeichen für noch mehr Impulse der Geldpolitik neuen Mut geschöpft.

02.08.2019 | 08:50 Uhr

Billiges Geld könnte die Anlagenkurse kurzfristig durchaus steigen lassen, für die längerfristigen Aussichten sind wir jedoch nicht so optimistisch, insbesondere in Europa.

Die jüngste Marktentwicklung hat unseres Erachtens nicht nur einen, sondern gleich zwei Haken.

Trügerische Waffenruhe

Erstens ist die Waffenruhe im Handelskrieg bestenfalls trügerisch. Falls der Handelskrieg, wie wir glauben, lediglich den Beginn eines breiteren, mehrjährigen Konflikts zwischen den USA und China darstellt, wird es nicht lange dauern, bis sich die Lage wieder verschlechtert. Zudem ist es möglich, dass sich der Handelskrieg recht bald auf andere Länder ausweitet – Zölle auf europäische Autos gefällig?

Schuldenfalle

Zweitens sind die Zentralbanken zwar bereit, weitere positive Impulse zu geben, jedoch haben wir große Bedenken hinsichtlich der Wirksamkeit der Maßnahmen. Sicher, die Antwort auf die Gründe für die kränkelnde Weltwirtschaft können nicht noch tiefere Zinssätze und eine weitere quantitative Lockerung sein. Selbst wenn weitere Impulse helfen sollten, das Wachstum zu stabilisieren, wird diese Geldpolitik wahrscheinlich Verbraucher und Unternehmen zur Aufnahme von noch mehr Schulden ermuntern. Das würde die Zinssensitivität erhöhen und den Gleichgewichtszinssatz noch weiter drücken. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat das zu Recht als Schuldenfalle bezeichnet.

Zweifache Anfälligkeit

Die nachlassende globale Konjunktur ist insbesondere für Europa eine Herausforderung. Nicht nur weil die Länder des Euroraums stärker vom internationalen Handel abhängig sind als die USA und China, sondern auch weil sie auf politischer Ebene viel weniger flexibel agieren können. Diese zweifache Anfälligkeit wird auch in der untenstehenden Abbildung deutlich: Wenn sich in der Weltwirtschaft erste Abwärtsrisiken abzeichnen, sollte jeder inständig hoffen, nicht in einem der Länder links oben investiert zu sein!

Den vollständigen Beitrag finden Sie hier.

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