ODDO BHF METROPOLE Gestion – Februar 2024

Dieses scheinbare Paradox lässt sich durch eine starke Konzentration in der Performance der Aktienmärkte erklären. Besonders deutlich zeigt sich dies am Beispiel der „Glorreichen 7" (*) in den USA im Jahr 2023, die ein Plus von über 100 % verzeichneten. Gleichzeitig verbuchten mehr als 70 % der S&P500-Titel negative Renditen. Ein ähnlicher Trend ist in abgeschwächter Form auch an den europäischen Indizes zu beobachten. Stark gefragt sind hier Unternehmen, die als maßgebliche Gewinner der laufenden Transformation ausgemacht wurden. Dazu zählen ASML oder SAP im Technologiebereich oder Novo Nordisk im Gesundheitswesen. Diese Polarisierung aus Performance- und Bewertungssicht erinnert an die Dotcom-Blase von vor 25 Jahren und geht mit einer starken Risikokonzentration einher, da die Anleger nur in wenigen Positionen investiert sind. Dementsprechend finden aktuell viele Bereiche des Aktienmarktes wenig Beachtung, die nicht nur zahlreiche Chancen aufweisen, sondern auch die Möglichkeit zur Diversifikation in Qualitätsunternehmen bieten. Daher konnten wir zuletzt neue Positionen in Titeln aufbauen, die in den letzten Jahren nicht unbedingt in unser Universum der unterbewerteten Aktien gepasst hätten, und unsere Portfolios dadurch breiter aufstellen.

Über mehrere Jahre waren Spirituosenherstellern nicht in unseren Portfolios vertreten, weil uns die Bewertungen zu hoch erschienen. Nach einer deutlichen Reduzierung der Lagerbestände in den USA im Jahr 2023 ist die Bewertung von Rémy Cointreau auf das 3,5-fache der Kosten für den Erwerb von Branntweinaktien gesunken, was in der Vergangenheit den jeweiligen Tiefpunkt der Aktie markierte. Zudem strebt das Unternehmen eine Positionierung im Premiumsegment an, was zu einer strukturellen Steigerung der Rentabilität führen dürfte.

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