ODDO BHF AM Fund Insight: ODDO BHF GREEN PLANET - Mai 2023

ODDO BHF AM Fund Insight: ODDO BHF GREEN PLANET - Mai 2023
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Mit einem CO2-Ausstoß von 1,1 Gigatonnen (Gt) war der Luftverkehr im Jahr 2019 – zum Höhepunkt des Flugaufkommens vor Corona – für 2,9% der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.

09.06.2023 | 06:44 Uhr

Da das Verkehrsaufkommen langfristig jährlich um über 3% steigt, werden die Emissionen des Sektors bis 2050 voraussichtlich auf 1,8 Gt anwachsen. Dieser Anstieg um etwa 65% ist deutlich höher als die Energieeffizienzsteigerungen der Branche (etwa 1,5% pro Jahr). Nach Angaben der Internationalen Energieagentur müssten angesichts des erwarteten Wachstum des Luftverkehrs bis 2050 die Emissionen je Passagier um das Zehnfache im Vergleich zu 2019 reduziert werden, um den Sektor auf einen Netto-Null-Pfad zu führen. Angesichts dessen scheint die großflächige Nutzung nachhaltiger Flugkraftstoffe (Sustainable Aviation Fuels - SAF) die einzige glaubwürdige Lösung zur Dekarbonisierung des Luftverkehrs zu sein. Je nach Technologie und verwendeten Rohstoffen lassen sich mit SAF die Emissionen im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin um bis zu 80% reduzieren.

SAF-TECHNOLOGIEN UND PRODUKTIONSKOSTEN

Von den vier maßgeblichen Verfahren zur Herstellung von SAF ist derzeit nur HEFA (Hydroprocessed Esters and Fatty Acids) ausgereift. Dabei handelt es sich um einen oleochemischen Prozess zur Umwandlung von Öl oder Fett durch Hydrierung. Zwei weitere Techniken befinden sich aktuell in der Entwicklung: ATJ (Alcohol to Jet), bei dem Zucker in Alkohol umgewandelt wird, und FT (Fischer-Tropsch), ein Verfahren zur Vergasung von forstwirtschaftlichen Abfällen oder Rückständen. PtL (Power to Liquid) schließlich – noch im Forschungs- und Entwicklungsstadium – ermöglicht die Herstellung von Biokraftstoff durch Elektrolyse von in der Atmosphäre oder in industriellen Gasrückständen gebundenem Kohlendioxid.

Je nach den verwendeten Rohstoffen wird unterschieden zwischen konventionellen SAF (1. Generation) auf der Basis von Nahrungspflanzen (Soja, Palmen, Raps, Sonnenblumen) oder zuckerhaltigen Pflanzen (Rüben, Mais) und fortgeschrittenen SAF (2. Generation) auf der Basis von Biomasse (Forst- oder Agrarabfällen) oder organischen Abfällen (Altspeiseöl, tierische Fette, Siedlungsabfälle). Die SAF der 1. Generation verursachen aufgrund der extra hierfür angebauten Rohstoffe immer noch viel CO2 (bis zu 1,5-mal mehr als herkömmliches Kerosin). Mit den SAF der 2. Generation hingegen lassen sich die CO2- Emissionen im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin um 20 bis 80% senken.

Den ausführlichen "ODDO BHF AM Fund Insight: ODDO BHF GREEN PLANET - Mai 2023" lesen Sie hier als PDF.

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