Die besten Fonds für Schwellenländer-Aktien

Schon lange gelten Schwellenländer als die Hoffnungsträger. Denn in den vergangenen Marktzyklen konnten Schwellenländer in der Regel ein höheres Wachstum des Bruttoinlandsprodukts liefern als die Industrieländer. Und dies dürfte auch in den kommenden Jahren der Fall sein. Allerdings entwickelten sich die Aktien der Schwellenländer in der vergangenen Dekade nicht wirklich zufriedenstellend. Laut Sammy Suzuki, Head – Emerging Markets Equities bei AllianceBernstein, erzielte der MSCI Emerging Markets von 2011 bis 2022 einen annualisierten Ertrag von nur 0,9 Prozent auf US-Dollar-Basis. „Die Wertentwicklung in der Vergangenheit verdeckt jedoch das zukünftige Potenzial der Schwellenländer, das bei globalen Allokationen oft unterschätzt wird. Anleger sollten einen genaueren Blick auf die dortige Dynamik werfen, die attraktive Chancen eröffnet“, sagt Suzuki.

Die Bedeutung der Schwellenländer in den Aktienindizes wird massiv zunehmen

Zumal die Schwellenländer laut dem AllianceBernstein-Manager auf der Weltbühne eine wesentlich größere Rolle spielen, als man angesichts ihres geringen Anteils an den globalen Benchmarks annehmen könnte. Schon ihre schiere Größe sei ein wichtiger Faktor. In den Schwellenländern lebten 52 Prozent der Weltbevölkerung. Zähle man die Frontier- und andere Märkte, die nicht im MSCI Emerging Markets Index enthalten sind, hinzu, sogar 88 Prozent. „Insgesamt bedecken die Schwellen- und Frontier-Märkte 77 Prozent der Landmasse der Welt und erwirtschaften 46 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Dennoch sind nur 11 Prozent der Unternehmen im MSCI ACWI Index in Schwellenländern beheimatet“, gibt Suzuki zu bedenken.

Die Schwellenländer wachsen nach wie vor deutlich schneller als die Industrieländer

Hinzu komme das bekanntlich hohe Wachstum in den Ländern. So prognostizieren die AllianceBernstein (AB)-Volkswirte für die Schwellenländer ein reales BIP-Wachstum von 3,7 Prozent im Jahr 2023, was die prognostizierte Wachstumsrate für die Industrieländer von 0,3 Prozent in den Schatten stellt. Für China und Indien wird ein Wachstum von 5,1 Prozent beziehungsweise 6,0 Prozent prognostiziert – langsamer als in der Vergangenheit, aber weit höher als in den Industrieländern. „Gleichzeitig sind die Währungen der Schwellenländer attraktiv bewertet. Dies trägt ebenfalls dazu bei, die Voraussetzungen für eine mögliche Erholung zu schaffen.“

Indien ist bald die Nummer 3 in der Welt

Dies starke Wachstum führt auch dazu, dass sich Gewichte in der Weltwirtschaft verschieben. Nach China drängt nun Indien mit aller Macht nach vorne. Wurden noch vor einigen Jahren die meisten Elektronikprodukte in China produziert, findet sich heute immer öfter das Label „Made in India“ auf vielen Produkten – etwas auf Handys von Samsung. Der Subkontinent hat im April 2023 auch China als bevölkerungsreichstes Land der Welt überholt. Und laut den Prognosen des IWF wird Indien in den kommenden fünf Jahren Deutschland wirtschaftlich überholen. Indien wird dann die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt sein.

Die KI-Revolution ist ohne Schwellenländer nicht vorstellbar

Überdies hat man in der jüngeren Vergangenheit gesehen, wie abhängig die Industrieländer von Tech-Produkten sind. Der quer stehende Tanker im Suez-Kanal und die gestörten Lieferketten während der Corona-Pandemie haben dies deutlich gezeigt. „Die KI-Revolution könnte ohne Technologie aus diesen Ländern nicht stattfinden“, ist Suzuki überzeugt. Und auch der Anteil der international angemeldeten Patente in den Schwellenländern nimmt stetig zu und erreichte laut Daten der US-amerikanischen und europäischen Patentämter und Schätzungen von AB im Jahr 2022 19 Prozent.

Es gibt Zinssenkungspotenzial in den Emerging Markets

Ein weiteres Argument für ein Investment liefert Fredrik Bjelland, Manager des Skagen Kon-Tiki Fonds: „Die Zentralbanken der meisten Schwellenländer stehen jedoch am oder kurz vor dem Ende ihrer Zinserhöhungszyklen, und sie haben während des gesamten Zeitraums erhöhter Inflation glaubwürdige politische Maßnahmen ergriffen und gleichzeitig historisch hohe Nominalzinspuffer aufgebaut. Infolgedessen scheinen die wichtigsten Schwellenländer in einer guten Ausgangsposition zu sein, um mit der Rücknahme der Straffungen zu beginnen. Davon dürfte die Wirtschaftstätigkeit profitieren.“

Es ist an der Zeit, stärker in Schwellenländer zu investieren

Daher kommt der AllianceBernstein-Manager zu folgendem Fazit: „Nach Jahren der Enttäuschung sind viele Anleger in Schwellenländeraktien untergewichtet. Es zeichnen sich allerdings mehrere Katalysatoren für Veränderungen ab. Zudem werden Schwellenländeraktien zu attraktiven Bewertungen gehandelt. Deshalb ist es an der Zeit, das Engagement in den Schwellenländern im Rahmen der globalen Aktienallokation neu zu überdenken.“

Liste der besten Schwellenländer-Fonds