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Postbank: Kaum Spuren durch „Shutdown“

Fiscal Cliff
US-Konjunktur: „Shutdown“ hinterlässt nur geringe Spuren
10/2013
Thilo Heidrich
Deutsche Postbank AG (Website)

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Die Schließung der US-Regierung Anfang Oktober hatte weniger Auswirkungen auf die Konjunktur als befürchtet. Gefahren bleiben bestehen.

31.10.2013 | 09:27 Uhr

Ende September war die Angst groß, dass durch die Schließung der US-Regierung – den sogenannten „Shutdown“ – das Land erst handlungs- und später gar zahlungsunfähig wird, sollte die Schuldenobergrenze nicht erhöht werden. „Nach 16 Tagen konnte der ‚Shutdown‘ Mitte Oktober beendet werden“, blickt Thilo Heidrich, Investmentstratege bei der Postbank, zurück. „Mehr als zwei Wochen wurden alle nicht unbedingt nötigen bundesstaatlichen Ausgaben gestoppt und z.B. hunderttausende Staatsbedienstete ohne Bezahlung nach Hause geschickt.“ Nach langem Hin und Her konnten sich Demokraten und Republikaner schließlich auf einen neuen Haushaltsplan einigen. Die Einigung währt jedoch nur kurz: „Man konnte sich lediglich auf die Finanzierung des Staatshaushaltes bis zum 15. Januar 2014 verständigen“, so Heidrich. Dann geht das Spiel also wieder von vorne los. „Neben dem Staatshaushalt sorgte auch die Schuldenobergrenze in den vergangenen Wochen für Turbulenzen“, so der Postbanker. „Ein Erreichen dieser, von der Politik willkürlich gesetzten Grenze, hätte den Zahlungsausfall der USA zur Folge, welcher wiederum auf globaler Ebene zu massiven Marktverwerfungen führen würde.“ Auch in diesem Fall konnten sich die Parteien einigen. Auch in diesem Fall allerdings nur auf Zeit. Denn schon am 7. Februar 2014 wird die Schuldenobergrenze erneut erreicht sein.

Keine signifikanten Auswirkungen auf die Konjunktur

Welche Auswirkungen hatte der „Shutdown“ auf die US-Konjunktur? „Zwar hat der ‚Shutdown‘ im Endeffekt länger gedauert als ursprünglich erwartet worden war, doch die Effekte auf die Konjunktur dürften sich in Grenzen halten“, meint Heidrich. Staatssaläre, die in dieser Zeit nicht gezahlt wurden, würden nachgezahlt, weshalb kein deutlicher Rückgang des Konsums im vierten Quartal zu erwarten sei. Das BIP-Wachstum dürfte Heidrich zufolge lediglich 0,1 bis 0,2 Prozentpunkte geringer ausfallen. Der automatische Ausgabenstopp führte außerdem dazu, dass staatliche Behörden kaum Konjunkturdaten veröffentlichen konnten. „Davon betroffen war auch der viel beachtete Arbeitsmarktbericht für September“, sagt Heidrich. „Dessen Veröffentlichung wurde allerdings bereits wenige Tage nach Ende des ‚Shutdowns‘ nachgeholt.“ Die Zahlen enttäuschten: „Im September wurden lediglich 148.000 neue Stellen außerhalb des Agrarsektors geschaffen“, weiß der Experte. „Überproportional schwach war die Beschäftigungsentwicklung im Privatsektor, wo lediglich 126.000 neue Stellen aufgebaut wurden.“ In dem für die USA besonders wichtigen Dienstleistungssektor habe das Plus sogar nur 100.000 betragen. „Insgesamt hat die Beschäftigungsdynamik im Trend der letzten Monate nachgelassen.“ Neben dem Arbeitsmarktbericht wurden weitere wichtige Dokumente, wie die Industrieproduktion oder die Einzelhandelsumsätze zunächst nicht bekanntgegeben.  „Die Unkenntnis der Daten hat zur Folge, dass das US-Konjunkturbild am aktuellen Rand etwas unscharf ist“, meint Heidrich.

Stimmungsdaten sind durchwachsen

Mit den ISM-Indizes für das Verarbeitende und das Nicht-Verarbeitende Gewerbe liegen immerhin Stimmungsdaten aus dem Unternehmenssektor vor. „Erstgenannter konnte im September seinen vierten Anstieg in Folge verbuchen, er verbesserte sich von 55,7 auf 56,2 Punkte.“ Die Produktionskomponente kletterte auf hohem Niveau weiter bis auf 62,6 Punkte. Auch die Beschäftigungskomponente zeigte einen Anstieg von 2,1 auf jetzt 55,4 Punkte. „Getrübt wurde das gute Gesamtbild dagegen etwas durch die Auftragskomponente, die auf hohem Niveau nachgab.“ Der ISM-Index für den Dienstleistungssektor präsentierte sich deutlich verschlechtert. Er gab um 4,2 auf 54,4 Punkte nach. „Maßgeblich verantwortlich waren die Teilkomponenten für die allgemeine Geschäftsaktivität sowie die Beschäftigung“, erläutert Heidrich.

ISM-Index: Stimmung auf hohem Niveau


Grundsätzlichen Änderungsbedarf in seinem Ausblick für die US-Konjunktur sieht der Experte nicht: „Der ‚Shutdown‘ dürfte allenfalls geringe Auswirkungen auf das Wachstum gehabt haben und sollte der von uns erwarteten Beschleunigung nicht im Wege stehen.“ Nach 1,8 Prozent Wachstum in diesem Jahr erwartet er einen BIP-Zuwachs von 3,2 Prozent in 2014. „Gleichwohl hat der ‚Shutdown‘ gezeigt, wie festgefahren die politischen Verhältnisse in den USA sind“, gibt Heidrich zu Bedenken. „Zwar gehen wir davon aus, dass den Parteien auch zukünftig rechtzeitig Einigungen in Haushalts- und Schuldenthemen gelingen werden, jedoch besteht prinzipiell die Gefahr, dass diese Gemengelage negative Auswirkungen auf die Konjunktur haben kann.“ Anleger sollten daher den 15. Januar 2014 im Blick haben.

BIP-Wachstum: Beschleunigung dürfte sich fortsetzen

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