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Finanzkrise

Was die Corona-Krise für Börsen, Banken und Wirtschaft bedeutet

Die Bewältigung der Pandemie, deren Ende noch nicht abzusehen ist, führt dazu, dass Experten auf Sicht fahren müssen. Berater müssen unterschiedliche Szenarien im Blick haben.

30.03.2020 | 15:30 Uhr von «Christian Bayer»

Black Box USA

Beat Thoma, CIO bei Fisch Asset Management, wirft einen Blick auf die aktuelle Entwicklung der Corona-Krise in unterschiedlichen Ländern. Dabei findet er neben viel Schatten auch ein wenig Licht: „Die Ausbreitungsdynamik von Covid-19 beginnt sich nach China und Südkorea jetzt auch im bisher am stärksten betroffenen Italien leicht abzuschwächen. Die Geschwindigkeit von Neuinfektionen nimmt ab und Italiens Kurve nähert sich der Kurve von China an.“ Der Experte weist allerdings darauf hin, dass die Entwicklung in den USA eine Black Box darstellt. Die gemeldeten Zahlen aus den Vereinigten Staaten sind aus Sicht des Kapitalmarktstrategen noch wenig aussagekräftig, da massive Tests erst aktuell anlaufen würden. Thoma verweist darauf, dass das Volumen der Hilfspakete der Regierungen und Notenbanken bei bis zu 15 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsproduktes liegt. „Damit ist eine Shutdown-Periode von zwei bis drei Monaten abgedeckt“, führt der Kapitalmarkstratege aus. „Wenn sich eine Lockerung der Shutdowns schon früher abzeichnet, dann ist mit einer schnellen und kräftigen Erholung zu rechnen. Der Grund dafür sind die massiven Liquiditätsspritzen, die dem System in diesem positiven Szenario sehr viel Energie zuführen.“ Aktuell wären an den Aktienmärkten aus Sicht des Experten zwei Monate Shutdown eingepreist. Abweichungen von diesem Fahrplan würden zu entsprechenden Auf- und Abwärtsbewegungen an den Aktienmärkten führen.

Trocknet die Liquidität aus?

Die Corona-Krise setzt nicht nur die Aktienmärkte unter Stress. Auch die Banken werden in der aktuellen Krise von den Aufsichtsbehörden genauer unter die Lupe genommen. Systemrelevante Banken müssen in täglichen Telefonkonferenzen der europäischen Bankenaufsicht Rede und Antwort über die aktuelle Liquiditätssituation stehen. Experten fürchten die Wiederkehr der Zustände zur Zeit der Finanzkrise. Nach der Pleite von Lehman Brothers waren die Marktteilnehmer am Geldmarkt kaum mehr bereit, sich untereinander Geld zu leihen. Im Unterschied zur Finanzkrise ist die Situation aktuell mit Blick auf die kurzfristige Liquidität von bis zu einem Monat noch vergleichsweise entspannt. Probleme würden eher bei Laufzeiten von drei bis sechs Monaten entstehen. Die Tatsache, dass momentan noch keine schwerwiegenden Liquiditätsprobleme aufgetreten sind, liegt aus Sicht von Experten u. a. daran, dass die Notenbanken schneller reagiert hätten als vor 12 Jahren. Zudem hätten sich viele Institute unabhängiger vom Interbankenmarkt gemacht. Ein deutlicher Unterschied zur Finanzkrise besteht darin, dass aktuell Unternehmen der Realwirtschaft umfassend mit Liquidität versorgt werden müssen. In der Finanzkrise hielt man sich im Interbanken-Handel dagegen vor allem deswegen zurück, weil viele nach der Lehman-Pleite die Insolvenz weiterer Geldinstitute fürchteten.

Kritik vom Ethikverband

Je länger der Lockdown dauert, desto drängender wird die Frage, wann die aktuell geltenden drastischen Beschränkungen der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens wieder gelockert werden können. Kritik gab es vom Ethikverband der deutschen Wirtschaft an der Aussage des Bundesfinanzministers Olaf Scholz: „Ich wende mich gegen jede dieser zynischen Erwägungen, dass man den Tod von Menschen in Kauf nehmen muss, damit die Wirtschaft läuft.“ Der Verband störte sich vor allem daran, dass die Aussage suggerieren würde, dass ökonomisches Handeln und menschliches Leben im Gegensatz zueinander stünden. Aus Sicht der Wirtschafts-Ethiker sei jetzt schon klar, dass der volkswirtschaftliche Schaden immens und die damit einhergehenden Konsequenzen für das Leben vieler Menschen verheerend sein würden. „Insbesondere vom Bundesfinanzminister wünschen wir uns keine moralisierenden Totschlagsargumente, die außer Acht lassen, dass es derzeit um Existenzen geht“, fasst der Ethikverband der deutschen Wirtschaft seine Kritik zusammen.

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