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Finanzkrise

Was Corona und die Lehman-Krise unterscheidet

Immer wieder verweisen Marktbeobachter in Zeiten der Corona-Pandemie auf die Finanzkrise von 2008/09. Tatsächlich lassen sich einige Parallelen erkennen – aber eigentlich ist doch alles ganz anders.

27.03.2020 | 08:00 Uhr von «Nina Bärschneider»

Spätestens seit dem „Schwarzen Montag“ vor zweieinhalb Wochen, als die Kurse an allen Börsen in den Keller rauschten und historische Tiefstände erreichten, keimt in vielen Marktteilnehmern ein böser Verdacht auf: Wiederholt sich durch das Coronavirus die Finanzmarktkrise von 2008/09? Auch damals hatte es, nach dem Platzen der Immobilienblase in den USA, einen Schwarzen Montag gegeben: Die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers am 15. September 2008 gilt als Auftakt der Krise – und wirkte sich auf das globale Bankensystem aus. Nur mit teuren Rettungsaktionen konnten die Regierungen viele Banken vor dem Ruin retten. Zahlreiche Menschen verloren ihre Ersparnisse, konsumierten und investierten weniger.

Auch die Corona-Pandemie sorgt weltweit für große finanzielle Probleme. Allerdings sei die Art der Krise diesmal ganz anders, sagt Frank Engels, Leiter des Portfoliomanagements bei Union Investment: „Im Nachgang der Lehman-Pleite ging es darum, den Kollaps der Finanzwirtschaft zu verhindern.“ Heute hingegen erlebe die Weltwirtschaft einen dreifachen Schock: Das Virus bewirke einen Angebots- und Nachfrageschock zugleich, da viele Firmen wegen unterbrochener Lieferketten nicht mehr produzieren und Verbraucher durch Ausgangsbeschränkungen kaum noch konsumieren könnten. Außerdem herrsche eine generelle Angst um die eigene Gesundheit und die von Angehörigen. „Das alles führt dazu, dass dieses Mal nicht der Finanzwirtschaft, sondern der Realwirtschaft der Stillstand droht“, sagt Engels.

Auch Olivier de Berranger und Alexis Bienvenu vom Vermögensverwalter La Financière de l’Échiquier (LFDE) sehen einen klaren Unterschied zur Finanzkrise: „Die jähe – und willentliche – Stilllegung eines Großteils der Wirtschaft, in Kombination mit der Unterbindung sozialer und geschäftlicher Kontakte zwischen Menschen und Ländern sowie der Gefahr einer ungewöhnlich hohen Sterblichkeit in Friedenszeiten, ist völlig neu.“ In der Finanzkrise sei das wirtschaftliche Leben zwar auch ausgebremst, jedoch nicht abrupt angehalten worden.

Die aktuelle Lage sei komplexer als damals, schreiben Experten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in einem Papier zur Corona-Krise. Im Jahr 2008 und 2009 hätte es keinen Angebotsschock gegeben, und deshalb habe sich die Politik „auf die Stabilisierung des Finanzsystems und der Konsum- und Investitionsnachfrage konzentrieren“ können. Heute müssten die Staaten auch die Angebotsseite, also die Unternehmen, unterstützen. Hoffnung macht laut den IW-Experten jedoch, dass sich die Wirtschaft dieses Mal besser erholen könne als nach der Finanzkrise. Denn nach der Pandemie könnte „schnell wieder Normalbetrieb aufgenommen werden“, außerdem dürften positive Nachholeffekte die Erholung unterstützen – vorausgesetzt, es kommt nicht zu langfristigen Folgen wie einer Insolvenzwelle oder massenhaften Entlassungen.

Auch Engels von Union Investment sieht einen Pluspunkt im Vergleich zu damals: „Die Banken sind heute viel stabiler. Außerdem hat die Krise ihren Ursprung dieses Mal in einem medizinischen Notstand, nicht im Finanzsektor.“ Deshalb erwarte er keine systemische Finanzkrise wie 2008. Ungefährlich sei die Lage aber trotzdem keineswegs.

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