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Roubini: Die Fünf Anomalien der Weltwirtschaft

Nouriel Roubini
Finanzkrise

Was ist los mit den Aktienmärkten? Nouriel Roubini, US-amerikanischer Ökonom, erkennt fünf Anomalien in der Weltwirtschaft, die die Kapitalmärkte nachhaltig beschäftigen werden.

10.02.2016 | 14:29 Uhr von «Teresa Laukötter»

„New Normal“ – so tauften Mohamed A. El-Erian und seine Kollegen von Pimco 2009 ihre Sicht auf die Weltwirtschaft. Zentrale These: Die Welt wird sich nicht so schnell wie gedacht von der Finanzkrise erholen. Im Gegenteil: Ein langer und frustrierender Weg geprägt von niedrigem Wachstum liege vor uns. El-Erian erntete für seine These vor allem Ungläubigkeit. Und sollte Recht behalten. In einem aktuellen Kommentar für das „Project Syndicate“ heißt Nouriel Roubini, US-amerikanischer Ökonom und Vorherseher der Immobilienblase in den USA, jetzt in Anlehnung an El-Erian das „New Abnormal“ willkommen. Fünf Anomalien findet der Ökonom in der Weltwirtschaft, hier seine Beobachtungen:  

1 Wachstumspotential

Dieses, so der Experte, sei sowohl in den Industrie- als auch in den Entwicklungsländern rückläufig. Der Grund: eine hoher privater und öffentlicher Verschuldungsgrad, Überalterung, welche wiederum zu höheren Spar- und niedrigeren Investitionsquoten führe, sowie Unsicherheiten, die Investitionsausgaben behindern. „Mehr noch: Technologische Innovationen haben nicht zu einem höheren Produktivitätswachstum geführt. Strukturelle Reformen kommen nur schleppend voran.“ 

2 Wirtschaftswachstum

„Das aktuelle Wirtschaftswachstum ist kraftlos und unterhalb seines Trendpotentials.“ Dies mache den Versuch der Staaten ihren Verschuldungsgrad zu reduzieren umso schmerzvoller. 

3 Wirtschaftspolitik

„Vor allem die Geldpolitik ist mehr und mehr als unkonventionell zu bezeichnen“, urteilt Roubini. Eine Unterscheidung zwischen Geld- und Finanzpolitik sei kaum mehr möglich. Maßnahmen à la QE habe es vor zehn Jahren noch nicht gegeben: „Jetzt sind sie in vielen Ländern die Norm“. Die Bank of Japan und die EZB ständen zudem kurz davor, ihre eigenwillige Politik weiter auszubauen. 

4 Inflation

Anders als zunächst befürchtet, sei es durch die geldpolitische Steuerung jedoch nicht zu einer Inflation oder gar Hyperinflation gekommen: „Die vierte Anomalie“. Die Herausforderung sei nicht mehr Inflation zu bekämpfen, sondern sie zu befeuern und eine Deflation zu vermeiden. „Damit hat sich der kausale Zusammenhang zwischen Geldangebot und Preisen aufgelöst. Banken sitzen auf dem Geld anstatt es zu verleihen.“ In der Folge sei die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes kollabiert. Gleichzeitig, bemerkt Roubini, ist die Arbeitslosigkeit hoch. Folglich schwinde die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer. 

5 Einbruch der Rohstoffpreise

Zu allem Übel brechen nun auch noch Öl, Energie und andere Rohstoffpreise ein: „Nennen Sie dies die fünfte Anomalie: das Ergebnis der Abkühlung in China, des Überangebots an Energie und Industriemetallen sowie des starken Dollars, der wiederum Rohstoffpreise schwächt.“ 

Roubinis Fazit: „Die Frage ist, wie lange Wall Street und Main Street sich auseinander entwickeln können.“ Die Realwirtschaft der meisten Länder sei ernsthaft erkrankt. Dies und die politischen Risiken könnten nicht ewig ignoriert werden. „Willkommen in der neuen Abnormalität des Wachstums, der Inflation und der Geldpolitik. Machen sie es sich gemütlich“, schließt Roubini, „es sieht so aus, als wären wir hier noch länger.“ 

(TL) 

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