Metzler: Eurozone vor einer Rückkehr zu Wachstum

Die Wirtschaft in der Eurozone steht auf einem soliden Fundament. Einkaufsmanagerindizes im Fokus.

18.08.2014 | 09:27 Uhr

Im zweiten Quartal enttäuschte das Wirtschaftswachstum in der Eurozone mit einer Stagnation. Noch vor einem Monat war mit einem Anstieg von 0,3 % gerechnet worden. Die Krise in der Ukraine, die russischen Sanktionen sowie eine strukturelle europäische Wachstumsschwäche wurden dabei häufig als Gründe für das schwache Wachstum genannt. 

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass eine schnelle Restrukturierung des Bankensystems nach einer schweren Finanzmarktkrise ein entscheidender Erfolgsfaktor für eine Rückkehr zu solidem Wirtschaftswachstums ist. So restrukturierte Schweden mit großem Erfolg das Bankensystem Anfang der 1990er-Jahre schnell und umfassend, während beispielsweise Japan das Bankensystem nach dem Ausbruch der Finanzkrise über mehr als 13 Jahre mit einem wachsenden Berg an notleidenden Krediten mehr oder weniger unangetastet  ließ. In der Eurozone wurden erst im vergangenen Jahr mit der Bankenunion, dem Stresstest und der „Asset Quality Review“ der EZB die Probleme im europäischen Bankensektor ernsthaft angegangen. Die Maßnahmen kosteten bisher zweifellos Wachstum – die Banken hielten sich in den vergangenen Quartalen mit der Kreditvergabe zurück. Die Umfrage der EZB bei den Geschäftsbanken zu Beginn des dritten Quartals zeigte jedoch eine deutliche Verbesserung bei der Kreditnachfrage und beim Kreditangebot. Damit hat die Eurozone die Grundlagen geschaffen, wieder auf einen soliden Wachstumspfad zurückzukehren. 

Die Geschäftsklimaindizes in der Eurozone und die Einkaufsmanagerindizes zeigen derzeit ein deutlich besseres Wachstumsbild als die Daten der Realwirtschaft, beispielsweise das BIP und die Industrieproduktion. In der Vergangenheit wurden oft die realwirtschaftlichen Daten mit einiger Verzögerung im Einklang mit den Signalen der Geschäftsklimaindizes revidiert. 

Der vollständige Ausblick im pdf-Dokument

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