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Es gibt neue Emerging Markets-Fonds und -ETFs ohne China-Exposure.
Emerging Markets

Was Chinas Schwäche für Schwellenländer-Fonds bedeutet

Chinas Wirtschaft schwächelt. Und es sieht so aus, als ob sich dieser Trend verfestigt. Für Anleger, die in Schwellenländer investieren wollen, aber China dabei aussparen möchten, gibt es neue passende Angebote.

15.09.2023 | 07:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

Wollte man es böse formulieren, könnte man sagen: China ist der kranke Mann Asiens. Die Konjunktur im Reich der Mitte entwickelt sich weiter schwach. Die Trendbarometer schlagen im roten Bereich an. Laut chinesischem Statistikamt wachsen die großen Staatbetriebe kaum noch. Und im August gab das vom Wirtschaftsmagazin Caixin ermittelte gleichnamige Stimmungsbarometer für die privaten Dienstleister deutlich nach. Der Caixin Dienstleister-Index sank im Vergleich zum Vormonat um 2,3 auf 51,8 Punkte. Mit etwas mehr als 50 Punkten signalisiert der Index immer noch Wachstum. Doch die Dynamik ist raus. Und die Experten sind alarmiert. Die Mehrzahl der Analysten hatte zwar mit einer Eintrübung gerechnet. Doch im Schnitt war man von einem Wert von 53,6 Punkten ausgegangen. 51,8 Punkte waren bei schon gedämpfter Erwartung dann noch einmal eine herbe Enttäuschung. Die Staatsunternehmen und die Dienstleister sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Der Elefant im Raum ist die schwer angeschlagene chinesische Immobilienwirtschaft, die die komplette Wirtschaft mit in ihren Strudel zieht. Die politische Führung Chinas zieht mit Hilfsprogrammen bereits etliche Register, um die schwache Konjunktur zu stabilisieren.

Verglichen mit den umfangreichen Hilfen, die China während der weltweiten Finanzkrise 2008 ergriffen hatte, fallen die jetzigen Schritte wesentlich kleiner aus. Doch es zeichnet sich ab, dass die chinesische KP ihre Bemühungen steigern muss – und wird. Ein Indiz für allmählich aufkommende Panik ist die Zinspolitik der Notenbank. Während in den westlichen Ländern die Zinsen noch steigen, ist China die derzeit einzige große Industrienation, in der die Notenbank zuletzt die Zinsen gesenkt hat. China hat, anders als der Westen, nicht mit Inflation zu kämpfen. Im Gegenteil. Im Land sind eher deflationäre Tendenzen zu erkennen. Ausgerechnet in diesem heiklen Moment, in dem die Regierung darauf hofft, die Binnenkonjunktur zu stärken und den Konsum anzukurbeln, halten die Bürger nun ihre Taschen zu. In einem deflationären Umfeld ist das nahvollziehbar. Wer davon ausgeht, dass eine Ware in einem Monat preiswerter zu haben ist als heute, wartet ab. Für Chinas Wirtschaft als Ganzes ist das fatal.

Von Chinas Schwäche profitieren einige Anrainerstaaten

Nach Angaben des National Bureau of Statistics of China ist der Erzeugerpreisindex (PPI) im Juli im Jahresvergleich um 4,4 % gesunken und lag damit den zehnten Monat in Folge im Minus. Das ist für den Rest der Welt keine schlechte Nachricht. Vom schwachen Yuan und den sinkenden Produktionspreisen in China profitieren zum einen die westlichen Industrienationen. Denn billigere Produkte sind ein Segen für Importeure chinesischer Erzeugnisse. Die deflationäre Entwicklung in China dürfte sich mittelfristig bei unseren Inflationsraten bemerkbar machen. Zum anderen profitieren auch viele Firmen aus den Schwellenländern, in die chinesische Unternehmen zunehmend ihre Fertigung auslagern, um Kosten zu sparen. Sinkende Rohstoffpreise aufgrund geringerer Nachfrage aus dem chinesischen Bausektor tun ihr Übriges.

Schwellenländer-Fonds: Weniger China bedeutet mehr Performance

Chinas Konjunktur- und die damit verbundene Börsenschwäche hat in vielen Schwellenländer-Fonds unangenehme Bremsspuren hinterlassen. Der China-Anteil in den Portfolios ist in den vergangenen drei Jahren von rund 35 auf aktuell etwas mehr als 25 Prozent gesunken. Das resultiert aus einer gegensätzlichen Entwicklung der Kapitalmärkte in den Schwellenländern – inklusive China. So ist beispielsweise der Morningstar China NR Index in den vergangenen drei Jahren annualisiert um 7,1 Prozent in Euro gefallen, während der Morningstar Emerging Markets NR Index um 5,7 Prozent gestiegen ist. Will heißen: Je mehr China in einem Portfolio steckt, desto mehr wird es ausgebremst. So verwundert es nicht, dass vor allem in den zurückliegenden zwölf Monaten immer mehr Investoren zu dem Schluss kamen, den China-Anteil in ihren Schwellenländer-Portfolios deutlich zurückzufahren. Die Fondsbranche hat darauf mit neuen Produkten reagiert. War China früher ein Performance-Garant und Zugpferd für jeden Emerging Markets-Fonds, sind seit einigen Monaten „ex China“-Produkte en vogue. So konnten die beiden passiven Indexprodukte, der Lyxor MSCI Emerging Markets Ex China ETF und der Amundi MSCI EM ex China ESG Leaders SELECT ETF, bereits mehrere hundert Millionen Euro an Anlegergeld einsammeln. Die erst vor kurzem auf den Ex-China-Zug aufgesprungenen aktiv gemanagten Fonds von Nordea, Fidelity und Comgest sind noch in der Investoren-Findungsphase. Die Fonds verwalten bisher erst wenige Millionen Euro – Tendenz aber bereits stark steigend.

Sieht man sich die regionale Ausrichtung der Portfolios auf, fällt auf, dass – mit Ausnahme des Comgest-Fonds – Unternehmen aus Südkorea, Taiwan und Indien die größten Positionen stellen. Dass Südkorea und Taiwan, eigentlich keine klassischen Emerging Markets-Kandidaten, so stark in den Portfolios sind, rührt vor allem daher, dass die beiden Tech-Riesen Taiwan Semiconductor Manufacturing und Samsung in allen Portfolios zu den Top-Positionen zählen. Das gilt selbst für den Comgest-Fonds. Vorteil: In den Schwellenländer-Fonds ex China steckt viel Tech- und Zukunfts-Potenzial. Nachteil: TSM wäre im Falle eines militärischen Konflikts eine aus Sicht Chinas hoch begehrte Kriegsbeute. So ganz frei vom Einfluss Chinas sind deshalb auch „ex China“-Fonds leider nicht.

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