Katastrophenanleihen gelten im Niedrigzinsumfeld als attraktive Assetklasse. Zuletzt machte Mutter Natur den Anlegern allerdings einen Strich durch die Rechnung. Dennoch lohnt ein Einstieg.
13.11.2017 | 13:18 Uhr
Dank ihrer Unkorreliertheit zu Aktien- und Rentenmärkten erfreuen sich Cat Bond Fonds in den letzten Jahren einer wachsenden Beliebtheit bei der Investorenschaft. Hinzu kommen im aktuellen Niedrigzinsumfeld attraktive Renditen und eine in den letzten Jahren sehr stetige und volatilitätsarme Entwicklung. Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail.
Zwar dürften sich die meisten Investoren bewusst sein, dass den attraktiven Renditen auch ein entsprechendes Ausfallrisiko gegenüber steht. Aber was sich konkret hinter kryptischen Angaben wie VaR (99,5%), Tail VaR (99%) oder Max 1:100 year event loss auf den Factsheets verbirgt, dürfte vielen Investoren erst im September klar geworden sein, als die Fonds teilweise temporäre Verluste von über 20% hinnehmen mussten und die in den Vorjahren mühsam aufgebauten Gewinne ausradiert wurden. Eine ungewohnt hohe Schadenshäufung, u.a. Hurrikans, Erdbeben und Waldbrände, setzte den Cat Bonds zu und sorgte für Ausfälle bei den Anleihen.
Nachdem sich der Staub langsam legt, stellt sich die Frage, ob Katastrophenanleihen nun ein attraktives Einstiegsniveau bieten. Einerseits ist davon auszugehen, dass die Risikoprämien neu emittierter Cat Bonds höher sein dürften. Marktteilnehmer gehen von einem Anstieg von 10-20% aus. Andererseits stehen weiterhin umfangreiche institutionelle Gelder bereit, in die Assetklasse zu investieren, was mögliche Renditeanstiege mindern dürfte.
Als Diversifikationsinstrument stellen Cat Bond Fonds unserer Meinung nach einen interessanten Portfoliobaustein dar und das Rendite-Risiko-Verhältnis ist nun deutlich attraktiver als noch im August. Investoren sollten sich jedoch bewusst sein, dass im Worst Case Szenario (in der Regel ein Hurrikan, der massive Schäden in Miami und Florida anrichten würde) Drawdowns von 20 bis 25% jederzeit möglich sind. Und nur weil es in diesem Jahr besonders viele Schadensereignisse gab, heißt dies nicht, dass die nächsten Jahre ruhiger werden.
Cat Bond Fonds: Absturz in Q3
Quelle: FVBS FinanzenFundAnalyzer
Disclaimer: Die im Blog zum Ausdruck gebrachten Einschätzungen sind die persönliche Meinung des Autors und spiegeln nicht in jedem Fall die Meinung der FondsConsult Research AG oder der €uro Advisor Services GmbH wider.
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