Gemeinsam mit der Axxion S.A.
haben wir nun unseren ersten ETF gestartet. Die Basis bei dem als
nachhaltiger Artikel 8-Fonds eingestuften Finanzprodukt bildet der von
uns entwickelte Frankfurter Modern Value Index,
den ich an dieser Stelle regelmäßig vorstelle. So war das aktuelle
Rebalancing des Index erst vor vier Wochen das Thema hier im Blog (Value ETF vor dem Börsenstart: „Frank Fischer goes ETF“).
Bei der Konstruktion des Modern Value Index setzen wir auf die
Gleichgewichtung der Titel und ein regelmäßiges Rebalancing. Das erlaubt
uns eine klare Risikoeinschätzung für diesen Index.
Stichwort Gleichgewichtung: Nach einem Rebalancing sind wir hier
immer mit jeweils 4 Prozent investiert. Im Verlauf der drei Monate
ändert sich die Gewichtung der einzelnen Aktien. Die gut gelaufenen
Titel weisen dann eine höhere Gewichtung auf. Die schlechter gelaufenen
Aktien liegen dann zum nächsten Rebalancing-Termin unter dem
Ausgangsniveau.
Das ist ein großer Unterschied zu den gängigen Indizes, die nach der
Marktkapitalisierung gewichtet werden. Hier bekommen größere Titel auch
ein immer größeres Gewicht. Kommt es dann zu einer Korrektur – wie wir
sie derzeit an den Börsen erleben – dann fallen auch die Korrekturen für
den Index deutlich größer aus und ein solcher Index verliert dann oft
im Vergleich zum Gesamtmarkt überdurchschnittlich. Zudem werden solche
größeren Indizes oft nur einmal im Jahr angepasst. Mit unserem
Rebalancing auf Quartalsbasis sind wir hier deutlich flexibler. So
können wir das Risiko des Index besser steuern.
Fokussierung auf nur 25 Aktien
Mit der Fokussierung auf die 25 aussichtsreichsten Aktien aus unserer
Watchlist setzen wir hier zusätzlich ein Statement: Diese Aktien weisen
– gemessen an dem erwarteten Total Shareholder Return (TSR) auf Sicht
der kommenden fünf Jahre – die besten Perspektiven auf. Insgesamt
umfasst unsere Watchlist 150 Titel. Doch wie kommt diese Selektion
zustande? Das verdeutlicht die folgende Abbildung.
Aus
dem gesamten Aktienuniversum der Developed Countries und Chinas bleiben
nach dem Einsatz des Länderfilters rund 50.000 Aktien bestehen. Dann
setzen wir einen Liquiditätsfilter ein, um durch die hohe Handelbarkeit
der Titel auch das rasche Rebalancing im Index zu ermöglichen. Zwei
Faktoren spielen hier eine Rolle: So müssen die Indexmitglieder ein
durchschnittliches tägliches Handelsvolumen von 2,5 Millionen Euro
aufweisen. Hinzu kommt eine Marktkapitalisierung der frei handelbaren
Aktien des Unternehmens von 2,5 Milliarden Euro. Hier reduziert sich die
Zahl der möglichen Unternehmen auf 10.000. Der Einsatz des
Nachhaltigkeitsfilters führt zu einer weiteren Reduzierung der
Aktienauswahl auf 2.500. Dabei sind neben den von uns auf Basis der
Anlagerichtlinien der evangelischen Kirche definierten
Ausschlusskriterien auch die Einschätzungen der ESG-Experten von Sustainalytics
zu den einzelnen Unternehmen maßgebend. Im nächsten Schritt prüfen
unsere Analysten, ob zwei wesentliche Elemente des Value-Investings, der
wirtschaftliche Burggraben und auch die Bevorzugung eigentümergeführter
Unternehmen, vorhanden sind. Nach diesen Kriterien haben wir dann
unsere Watchlist aus 150 Titeln, die für die verschiedenen Mandate
gekauft werden können.
Mehrstufiger Auswahlprozess
Für den Modern Value Index qualifizieren sich aus dieser Watchlist
die 25 Aktien mit dem höchsten Total Shareholder Return auf Sicht der
kommenden fünf Jahre. In diese Kennziffer lassen die Analysten
verschiedene Faktoren einfließen, die sich auf Kurssteigerungen
auswirken können. Das sind im Einzelnen die Cashflow-Entwicklung und die
Kurs-Cashflow Verhältnisse sowie die Effekte aus möglichen
Aktienrückkäufen oder auch Kapitalmaßnahmen. Zum anderen spielt auch die
Dividendenauszahlung hier eine wichtige Rolle für die Einschätzung des
zukünftigen Potenzials.
Unser Value-ETF kombiniert das Beste aus zwei Welten
Zuletzt bekamen wir oft die Frage gestellt, wie denn ein ETF und ein
aktiver Asset Manager zusammenpassen? Hierauf können wir nur sagen: „Das
passt sehr gut zusammen, denn wir verbinden hier beide Welten.“ Der
aktive Ansatz kommt schon bei der Auswahl der Einzeltitel zum Einsatz.
Hier bildet die Watchlist für alle unsere Mandate die Basis. Die
Überschneidungen zu den Mandaten sind dabei gering. Von den 25 Titeln im
Index sind aktuell sechs in keinem der aktiven Mandate enthalten. Somit
kann der Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value
als klare Ergänzung eingesetzt werden. Anleger bekommen hier einen
transparenten, liquiden und kostengünstigen Aktienbaustein, der auf
unserem langjährig bewährten nachhaltigen Investmentprozess und der Erfahrung von Frank Fischer aufbaut.
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