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BITCOIN: Digitale Währung brachte einem Norweger 3,3 Millionen Prozent Gewinn

Aus 5.000 Bitcoins für umgerechnet 27 US-Dollar wurden binnen vier Jahren 886.000 US-Dollar. Nun wurden erste Geldautomaten in den USA und Kanada eröffnet. Der erste US-Fonds ist zugelassen. Wie geht es weiter?

31.10.2013 | 15:00 Uhr

Aus 5.000 Bitcoins für umgerechnet 27 US-Dollar wurden binnen vier Jahren 886.000 US-Dollar. Nun wurden erste Geldautomaten in den USA und Kanada eröffnet. Der erste US-Fonds ist zugelassen. Wie geht es weiter?

Physische Bitcoins (Cascascius)

Nach einem Bericht des GUARDIAN investierte der Norweger Kristoffer Koch in Bitcoins als er im Jahr 2009 eine wissenschaftliche Arbeit über das Thema Kryptologie verfasste. Schnell vergaß er den Kauf der digitalen Währungseinheiten. Erst als im April die öffentliche Berichterstattung aufgrund des rasanten Preisanstiegs zunahm, wurde er wieder aufmerksam und erinnerte sich an sein Investment:

“Jeden Morgen ging ich ins Online-Banking-Konto und sah, dass das Konto wuchs“,  sagte Koch lachend gegenüber norwegischen Medien.

Der Anstieg der Währung zum US-Dollar und anderen international anerkannten Währungen kann sich auch seit Jahresbeginn sehen lassen. Das bisherige Intraday-Hoch (auf der größten Handelsplattform Mt. Gox) wurde am 10. April bei 266 US-Dollar verzeichnet. Anschließend mussten die Halter des virtuellen Geldes einen rasanten Crash verkraften, in den letzten Wochen ging es jedoch wieder steil bergauf. Im Chart sind der gewichtete Tagesdurchschnittspreis (Weighted Price) und die Tagesumsätze (Volume) in US-Dollar abgetragen.

Bitcoin nimmt Kurs auf das All-Time-High (Börse Mt. Gox USD)
Bitcoins: Durchschnittspreis und Volumen (YTD)
Datenquelle:  bitcoincharts.com; eigene Darstellung. Stichtag 30.10.2013.

Zwei Drittel der Währungstransaktionen mit Bitcoins finden aktuell im US-Dollar statt:

Bitcoin: Handelsumsätze nach Währungen
Bitcoin: Handelsumsätze nach Währungen
Quelle: bitcoincharts.com; Stichtag 30.10.2013.

Hedgefonds-Manager, Michael Novogratz, der über 55 Milliarden US-Dollar (AuM) verantwortet, zeigte sich jüngst bullish für Bitcoins: "Put a little money in Bitcoin...Come back in a few years and it’s going to be worth a lot." Allerdings investierte Novogratz eigenen Angaben zu Folge bislang nur auf eigene Rechnung. Zum genaueren Umfang gibt es keine Angaben. Sein Pro-Argument ist, dass sich Bitcoins als wachsendes Zahlungssystem etablieren werden. Tatsächlich wurden im Oktober 2013 in den USA und Kanada sogar die ersten BITCOIN-Geldautomaten eröffnet, andererseits bleiben die Umsätze am liquidesten Teilmarkt noch sehr gering (siehe zur Preisfeststellung auf Mt. Gox: http://mtgoxlive.com/orders). Der arithmetische Mittelwert des Tagesumsatzes in US-Dollar beträgt hier YTD ca. 4,7 Mio. US-Dollar. Zum Vergleich: Nach Angaben der Bundesbank lag der durchschnittliche Tagesumsatz des weltweiten Devisenmarktes bei 5,3 Billionen US-Dollar (Stand: April 2013).

Die Akzeptanzstellen nehmen zu. Erst am 15. Oktober hat etwa die marktführende chinesische Suchmaschine Baidu verkündet, für einen ihrer Services Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Und das virtuelle Geld findet auch von staatlicher Seite Beachtung: Im August dieses Jahres haben US-Bundesrichter in einem juristischen Präzedenzfall Bitcoin als Währung akzeptiert, wie heise.de berichtete.  Wenige Tage später zog auch das Bundesfinanzministerium in Deutschland nach. Demzufolge ist Bitcoin als Rechnungseinheit sowie legitimes Privatgeld anerkannt. Handelsgewinne durch den Kauf und die Veräußerung von Bitcoins sind nach der Haltefrist von einem Jahr nicht steuerpflichtig, da bei Bitcoins ein privates Veräußerungsgeschäft unterstellt wird. Allerdings ist das sogenannte „Mining“ von Bitcoins unter Umständen steuerpflichtig. Der Umfang der Bitcoins wird im Gegensatz zum klassischen Währungssystem der Zentralbanken dezentral erzeugt (im Bitcoin-Jargon „geschürft“). Die Eigentümerschaft wird über Verschlüsselungsmechanismen (kryptographische Schlüssel) gesichert und in einer zentral verwalteten Datenbank festgehalten. Der Ertrag aus dem „Schürfen“ ist degressiv und auf eine Obergrenze von 21 Millionen Einheiten gedeckelt. Auf Wikipedia findet sich eine Projektion zur Entwicklung der Bitcoin-Gesamtmenge bis zum Jahr 2033.

Bitcoin-Börsen: Mt. Gox bietet den größten Teilmarkt für den Euro
Bitcoin-Börsen: Mt. Gox bietet den größten Teilmarkt für den Euro
Quelle: bitcoincharts.com; Stichtag 30.10.2013.

Für den „normalen“ Investor ist das eigenständige Erzeugen von Bitcoins eher keine Option. Er kann sich allerdings direkt über eine der Online-Börsen mit Bitcoins eindecken, allerdings gilt es zu beachten, dass der Markt in Euro deutlich kleiner und damit illiquider ist als beim US-Dollar.

Für US-Anleger gibt es mittlerweile auch Investmentfonds. Am 24. September wurde der erste US-Fonds BITCOIN Investment Trust mit einer Mindestanlage von 25.000 US-Dollar von der US-Aufsichtsbehörde SEC (U.S. Securities and Exchange Commission) zugelassen. Nach Angaben auf der Website des Initiators können erworbene Anteile nicht vor März 2014 zurückgegeben werden. Außerdem richtet sich der Fonds nur an institutionelle Investoren oder solvente Privatpersonen mit einem Jahreseinkommen von mindestens 200.000 US-Dollar, wie heise.de berichtete. Allerdings ist auch ein ETF in Planung und zur Prüfung bei der SEC. Damit stünde vielleicht bald auch US-Kleinanlegern ein Investmentvehikel zur Verfügung.

Fazit: Man kann Bitcoin als Investmentthema und potentiellen Diversifikationsbaustein für die Zukunft im Auge behalten. Allerdings ist der Markt noch in einem sehr frühen Stadium und war bislang heftigen Preisschwankungen, Manipulationen sowie Hackerangriffen ausgesetzt. Persönlich schließe ich mich dem Hedgefonds-Manager Michael Novogratz an, dass man eine kleine Position wagen könnte … stellt sich nur die Frage nach dem passenden Zeitpunkt.

Disclaimer: Die im Blog zum Ausdruck gebrachten Einschätzungen sind die persönliche Meinung des Autors und spiegeln nicht in jedem Fall die Meinung der FondsConsult Research AG oder der €uro Advisor Services GmbH wider.

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