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Inflationsindexierte Anleihen: Ideales Anlageinstrument oder teurer Risikoschutz?

Inflationsindexierte Anleihen geraten immer stärker in das Blickfeld der Anleger. Insbesondere seit die großen Zentralbanken mittels „Quantitative Easing“ und anderer unkonventioneller Maßnahmen die Märkte mit Liquidität überschwemmen, gelangt das Thema Inflation wieder auf die Tagesordnung. Viele Investoren sorgen sich über eine anhaltende Politik des „billigen Geldes“ und erwarten in den kommenden Jahren steigende Inflationsraten. Als Schutz hierfür gelten neben anderen realen Assets inflationsindexierte Anleihen.  ...

17.06.2013 | 14:20 Uhr

Inflationsindexierte Anleihen geraten immer stärker in das Blickfeld der Anleger. Insbesondere seit die großen Zentralbanken mittels „Quantitative Easing“ und anderer unkonventioneller Maßnahmen die Märkte mit Liquidität überschwemmen, gelangt das Thema Inflation wieder auf die Tagesordnung. Viele Investoren sorgen sich über eine anhaltende Politik des „billigen Geldes“ und erwarten in den kommenden Jahren steigende Inflationsraten. Als Schutz hierfür gelten neben anderen realen Assets inflationsindexierte Anleihen. Diese werden mit einem realen Zinskupon begeben und zum realen Rückzahlungswert zurückbezahlt, so dass mit diesen Papieren das Risiko einer fortwährenden Geldentwertung minimiert werden kann.

Die wichtigsten Emittenten sind die USA, Großbritannien und Frankreich. Im Gegensatz zu konventionellen Anleihen wird bei  ILBs ein realer Zinskupon von bspw. 1,5% vereinbart. Unter der Annahme einer kontinuierlichen Inflation von bspw. 2% p.a. nimmt der nominale Zinskupon ständig zu (auf 1,53% im ersten bzw. 1,56% im zweiten Jahr) und der nominale Rückzahlungsbetrag am Laufzeitende liegt nach zwei Jahren bei 104,04%. Den Schutz vor der laufenden Geldentwertung erkauft sich der Anleger mit einer niedrigeren Verzinsung. So erhält er im Vergleich zu einer konventionellen Anleihe bei einem inflationsgeschützten Titel stets deutlich niedrigere laufende Zinskupons. Andererseits ist der Rückzahlungsbetrag am Laufzeitende auf Grund der Adjustierungen um die Inflationsrate höher als bei üblichen Anleihen, die zu nominal 100% zurückbezahlt werden. Bei der für die Berechung herangezogenen Inflationsraten handelt es sich in den USA um den CPI (Consumer Price Index) und in der Eurozone um den HVPI ex Tabak (Harmonisierter Verbraucherpreisindex).

Der relative Wert einer inflationsindexierten Anleihe wird näherungsweise über die sog. Break-Even-Inflationsrate bestimmt:

Break-Even-Inflationsrate = (1 + Nominalrendite) / (1 + reale Rendite)  - 1


Ist die vom Investor erwartete Inflationsrate niedriger als die Break-Even-Inflationsrate, sind konventionelle Anleihen zu bevorzugen. Erwartet der Anleger jedoch eine höhere Inflationsrate als sie derzeit in den Break-Even-Inflationsrate eingepreist ist, so ist der Bond mit Inflationsschutz attraktiver. Bei Ihren Erwartungen sollten Anleger sich jedoch nicht von einem „gefühlten Inflationsanstieg“ leiten lassen, sondern am offiziell in die Inflationsberechnung einfließenden Warenkorb.

Die Problematik der Deflation wird von den einzelnen Emittenten unterschiedlich behandelt. ILBs der USA, Frankreichs und Italiens bieten eine Nominalwertuntergrenze bei 100, so dass der Nominalwert gegen Deflation geschützt ist. Die Kupons sind jedoch von der Deflation betroffen. Britische ILBs bieten dagegen keinen Deflationsschutz. Sowohl Kupons als auch Rückzahlungsbetrag werden entsprechend der negativen Inflationsrate angepasst.

Die niedrigeren laufenden Zinszahlungen führen gemeinsam mit dem höheren Tilgungsbetrag automatisch zu einer längeren Duration inflationsindexierter Anleihen im Vergleich zu konventionellen Anleihen. Interessanterweise ist das Kursänderungsrisiko trotzdem nicht höher, sondern tendenziell, unter normalen Marktbedingungen, sogar geringer. Entscheidend hierbei ist, dass Kursveränderungen bei inflationsindexierten Bonds nur vom Realzinsniveau abhängig sind, während konventionelle Anleihen auf Veränderungen der relativ volatilen Inflationserwartungen und der realen Zinssätze reagieren. Bei konstanten Break-Even-Spreads und steigenden Realzinsen wirkt sich jedoch die längere Duration nachteilig aus.

Vorteile für Anleger

Nachteile für Anleger

Inflationsschutz

Underperformance bei Deflation

Erleichterung des Asset-Liability-Matching von Versorgungseinrichtungen

Geringere Marktliquidität

Niedrige Korrelationen zu anderen Assetklassen

Geringere laufende Zinszahlungen

Unter normalen Marktbedingungen üblicherweise niedrigere Volatilität als konventionelle Obligationen

Längere Duration führt zu Underperformance bei steigenden Realzinsen

Der Markt an inflationsindexierten Anleihen wird von Buy-and-Hold Investoren wie Versicherungen und Versorgungswerken dominiert, so dass die Liquidität dieser Papiere im Regelfall niedriger ausfällt als bei konventionellen Papieren.

Seitens der Fondsanbieter werden sowohl global aufgestellte Fonds als auch Produkte mit einem Fokus auf die Eurozone angeboten. Inzwischen sind sogar Produkte im Angebot, die ausschließlich in Emerging Markets Emittenten investieren.

Bei global investierenden Fonds gilt allerdings folgendes zu beachten: Der Barclays Capital World Government Inflation-Linked Bond Index wird zu 90% durch Emissionen der USA (50%), Großbritanniens (27%) und Frankreichs (13%) dominiert. D.h. Investoren schützen sich vor allem gegen einen unerwarteten Anstieg der Inflation in diesen Ländern. Diese muss jedoch nicht mit der Inflationsentwicklung in Deutschland übereinstimmen.

Fazit: In einem breit aufgestellten Rentenportfolio haben inflationsindexierte Anleihen sicher ihre Berechtigung. Zum Inflationsschutz sollten Investoren jedoch nicht ausschließlich auf diese Anlageklasse setzen, sondern ihre Vermögen breit über reale Assets, zu denen insbesondere auch Aktien gehören, streuen.

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