OVID: Infrastruktur-Anleihen mit Vorteilen gegenüber -Aktien

Aktien von Infrastrukturunternehmen reagieren auch in 2018 ähnlich stark auf die Turbulenzen an den Finanzmärkten wie herkömmliche Dividendentitel. Investments in High Yield-Anleihen aus diesem Bereich mit viel Potential bieten dagegen Vorteile.

06.04.2018 | 09:18 Uhr

Großes Potential – nicht nur in den USA

Nach der Steuerreform geht US-Präsident Donald Trump mit der Erneuerung der amerikanischen Infrastruktur jetzt das zweite groß angekündigte Projekt an. Dass hier ein enormer Handlungsbedarf besteht, ist unumstritten. Wie kaum ein anderer Industriestaat haben die USA in den vergangenen Jahrzehnten ihre Verkehrs- und Versorgungsnetze vernachlässigt. So legte kurz vor Weihnachten ein Stromausfall den Flughafen Hartsfield-Jackson in Atlanta lahm, der als der verkehrsreichste Airport der Welt gilt. Blackouts sind in den Vereinigten Staaten kein Ausnahmefall, sondern gehören zum Alltag. Jede elfte Brücke gilt als sanierungsbedürftig – absolut ausgedrückt sind das 54.000.

Der amerikanische Ingenieursverband schätzt, dass in den kommenden Jahren 4,6 Billionen Dollar notwendig wären, um den Investitionsstau nur in den USA zu beseitigen. Trump will jetzt zumindest 1,5 Bio. Dollar mobilisieren. Allerdings soll nur ein Bruchteil aus dem Staatshaushalt stammen. Das Gros der Mittel sollen die Bundesstaaten, Kommunen und vor allem private Investoren aufbringen.

Ähnlich wie in den USA – wenn auch nicht ganz so schlimm – sieht es auch in den übrigen Industrienationen aus. Und in den Entwicklungs- und Schwellenländern muss eine dem Wirtschaftswachstum angemessene Infrastruktur zum Teil überhaupt erst noch aufgebaut werden. Nach einer Analyse des McKinsey Global Institut müssten bis 2030 jedes Jahr weltweit 3,3 Bio. Dollar in Straßen, Flughäfen, Strom- oder Versorgungsnetze investiert werden, um das erwartete Wirtschaftswachstum zu gewährleisten. Angesichts des immensen Kapitalbedarfs und der klammen Staatshaushalte ist klar, dass ein Großteil privat finanziert werden muss.

Viele Investmentvehikel – enorme Unterschiede

Aus Sicht der Anleger ist das durchaus begrüßenswert. Denn Infrastrukturprojekte zeichnen sich dadurch aus, dass sie jahrelang stabile und sehr gut planbare Einnahmen bzw. Barmittelzuflüsse liefern. Bei den verschiedenen Investmentvehikeln sind jedoch große Unterschiede zu beachten.

So kommen Direktinvestitionen aufgrund ihres enormen Kapitalvolumens eigentlich nur für große Geldsammelstellen wie Versicherungen infrage. Nicht erst seit dem Bau des Berliner Großflughafens ist bekannt, wie teuer ein Airport, eine Stromtrasse oder ein neuer Autobahnabschnitt ist. Privatanleger sind hier finanziell überfordert.

Bei nicht börsennotierten Beteiligungen (Private Equity) sind Engagements zumindest schon ab fünfstelligen Euro-Beträgen möglich. Allerdings ist hier das Geld in der Regel mindestens für acht bis zehn Jahre festgelegt. Es mangelt also an Liquidität.

Für Privatanleger sind Aktien und Anleihen - häufig auch in Form von Fonds -  die gängigsten Infrastruktur-Investments. Weltweit gibt es hunderte Unternehmen aus der Infrastrukturbranche, die regelmäßig neues Fremd- und Eigenkapital benötigen. Im direkten Vergleich gibt es zwischen Anleihen und Aktien eine Reihe Unterschiede, die beachtenswert sind.

So liefern Infrastruktur-Anleihen über ihre Zinszahlungen regelmäßige Einkommen. Diese können bei High-Yield-Bonds durchaus im Bereich von 3,5 bis fünf Prozent oder sogar noch darüber liegen. Die entsprechenden Dividendenrenditen der Aktiengesellschaften liegen meistens etwas darunter. Bei erstrangigen Anleihen werden die Gläubiger außerdem vor den Aktionären bedient. Eine Dividende kann dagegen jederzeit gekürzt werden oder sogar ganz ausfallen. Auch im Fall einer Insolvenz kommen die Gläubiger vor den Aktionären an die Reihe, wenn es noch Geld zu verteilen gibt.

Darüber hinaus schwanken Anleihen weniger als entsprechende Aktien. Bei Schuldverschreibungen sind Ein-Jahres-Volatilitäten von fünf Prozent keine Ausnahme. Bei Aktien liegt die Schwankungsbreite dagegen meistens zwei- bis dreimal höher. Die Korrektur im Februar dieses Jahres hat wieder einmal eindrucksvoll gezeigt, dass Aktien von Infrastrukturunternehmen ähnlich stark auf Turbulenzen an den Finanzmärkten reagieren wie herkömmliche Dividendentitel. Interessant ist auch eine Mischung beider Anlageklassen – zum Beispiel durch die Kombination entsprechender Fonds, was zusätzlich eine breite Streuung ermöglicht.

Infrastruktur-Aktien- und Anleihenfonds im Vergleich

Je 33%: Deutsche Invest Global Infrastructure WKN DWS0Q2, First State Global Infrastructure WKN A0QYLC, Partners Group Listed Infrastructure WKN A0KET4
Je 50%: Aktieninfrastruktur Fonds siehe oben plus OVID HY Fonds
100%: OVID Infrastructure HY Income UI WKN A112T9
(Quelle: vwd)

Fazit: Nennenswerte Einnahmen trotz Niedrig-Zinsumfeld

Mit Infrastruktur-Anleihen lassen sich jährliche Ausschüttungen von 3,5 bis fünf Prozent erzielen. Zudem schwanken sie spürbar weniger als entsprechende Aktien. Bei einer Fondslösung ist außerdem die tägliche Liquidität gewährleistet.

Weiterführende Links:

Diesen Beitrag teilen: