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LBBW: „Amerika hat zu viel Gas“

Wolfgang Schrage auf der diesjährigen Investmentkonferenz am Tegernsee.
Agrarrohstoffe

„Es gibt drei verschiedene Preistreiber für Rohstoffe“, erklärt Wolfgang Schrage von der LBBW Asset Management auf der diesjährigen Investmentkonferenz am Tegernsee.

02.07.2015 | 10:47 Uhr von «Teresa Laukötter»

„Wo, glauben Sie, steht der Goldpreis am Ende dieses Vortrags?“, beginnt Wolfgang Schrage von LBBW Asset Management – und setzt als Preis für die beste Schätzung eine Flasche Champagner aus. Wieso Rohstoffpreise fallen und steigen, erklärt der Abteilungsdirektor in den darauffolgenden 45 Minuten anhand von drei Einflussfaktoren: 

Der erste Preistreiber sei der US-Dollar: „Für die Entwicklung der Rohstoffe hat der US-Dollar eine enorme Bedeutung. Ein starker US-Dollar bedeutet schwache Rohstoffpreise.“ Dies liege daran, dass Rohstoffe in US-Dollar fakturiert werden. Wertet der US-Dollar auf, steigen die Gewinne der fördernden Unternehmen denominiert in der relativ weicheren Heimatwährung. Unternehmen weiten ihre Fördermenge aus, das Angebot, steigt bis es die Nachfrage überschreitet. Dieses Überangebot führt schließlich zu einem Preisdruck und Rohstoffpreise sinken. 

„Der zweite Preistreiber ist die Preiselastizität des Angebots.“ Da beispielsweise der neue Ford F-150 in Amerika seit 2014 mit einer vollständigen Aluminium Karosserie ausgeliefert, und Ford als Vorreiter für viele Wettbewerber gesehen wird, stieg 2014 die Aktie des Aluminium-Produzenten Alcoa um 60 Prozent, so Schrage. Trotz der gestiegenen Aluminium Nachfrage und den damit verbundenen rückläufigen Lagerbeständen sei der Preis für Aluminium jedoch nicht gestiegen. Grund: Getätigte Investitionen in neue Walzwerke und die Ausweitung von Produktionskapazitäten hätten ihre preisdämpfende Wirkung entfaltet.

„Das ist der Schweinezyklus von Angebot und Nachfrage“, kommentiert der Rohstoffexperte. Die gleiche Dynamik gelte für Agrarrohstoffe wie Weizen und Raps: Steigt der Preis, steigt das Angebot, bis es die Nachfrage überschreitet. Entsteht ein Überangebot, fallen die Preise wieder. 

Der dritte Preistreiber seien die Cash-Kosten. „Nehmen wir Öl: Auf dem aktuellen Spotpreis können viele Unternehmen einen positiven Cash-Flow generieren. Bei einem Ölpreis von 30 US-Dollar würde aber etwa sieben Prozent der weltweiten Förderung verschwinden, da sich die Förderung für diese Unternehmen nicht mehr rechnet.“ Bei einem Ölpreis von 40 US-Dollar verringere sich das Angebot bereits um 1,5 Prozent. 

Entscheidend für die Rohstoffmärkte sei zudem nicht  nur der Spotmarkt, sondern auch der Terminkontrakt: „Die Einkaufskonditionen auf der Terminkurve sind für den Erfolg der Rohstoffe-Investments ausschlaggebend“, erklärt Schrage. Auf dem Spotmarkt werden Lieferungen für denselben oder den folgenden Tag gehandelt. Auf dem Terminmarkt dagegen sichern sich Käufer und Verkäufer Preis und Menge der Rohstoffe, wie Öl oder Strom, für die nächsten Jahre. „Amerika hat seit Jahren zu viel Gas. Durch Fracking werden große Mengen an Gas gefördert, zeitweise sogar so viel, dass es abgefackelt werden muss. Dies kann aber kein Dauerzustand sein, wenn die Nachfrage nicht mitzieht. Amerika muss die Produktion also bremsen. Am Terminmarkt können Sie das sehen – nicht am Spotmarkt“, verdeutlicht der Experte.

(TL)

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