Schroders: FED behält Zinsen auf niedrigem Niveau

Nach langen Verhandlungen und unzähligen Spekulationen im Markt belässt die Federal Reserve (FED) die Leitzinsen (Federal Funds Rate) unverändert bei 0,25 Prozent. Zur Begründung ihrer Entscheidung verweist die US-Notenbank auf die jüngsten globalen Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf die Inflation.

18.09.2015 | 13:18 Uhr

Für das Jahresende 2015 erwartet das Federal Open Market Committe (FOMC) der Federal Reserve ein Zinsniveau von 0,375 Prozent, für das Jahresende 2016 von 1,375 Prozent und per Ende 2017 von 2,625 Prozent. Diese Prognosen wurden vor dem Hintergrund einer reduzierten erwarteten Arbeitslosenquote und einer niedrigeren Inflation getroffen. Der Ausblick auf das Wirtschaftswachstum wurde nach oben korrigiert.

Als direkte Reaktion auf die Entscheidung legten die Aktienmärkte zunächst zu, gaben ihre Gewinne aber bald darauf wieder ab. Die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen fielen auf 2,2 Prozent. Jedoch entwickelten sich kurzlaufende US-Staatsanleihen besser als langlaufende. Insgesamt hält die FED an einem vergleichsweise positiven und stabilen Ausblick für die Wirtschaftsentwicklung fest. Es wird jedoch deutlich, dass in nächster Zukunft die internationalen Entwicklungen erheblichen Einfluss auf die anstehenden Zinsentscheidungen haben werden.

Die Zurückhaltung der FED sendet an deutsche Anleger gemischte Signale. Einerseits erscheinen die US-Ökonomie und auch die Weltwirtschaft noch nicht stabil genug, um einen Zinsanstieg zu verkraften. Dies sollte die Stimmung an den Aktienmärkten trüben. Andererseits dürften sich einige Börsianer über die Beibehaltung der Zusatzliquidität im Markt freuen. Insgesamt wird die unvermeidliche Zinserhöhung durch die Entscheidung aber nur verzögert. Daher könnte die Verschiebung auch wieder für volatile Aktienmärkte sorgen. Auf der Währungsseite geht Schroders von einer temporären Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar aus. Dies wirkt sich eher negativ auf die Produktivität der exportstarken europäischen Firmen aus. Mit Bezug auf den europäischen Anleihenmarkt erwartet Schroders keine größeren Turbulenzen durch die Entscheidung, sondern eher moderat sinkende Renditen. Demgegenüber scheint der Einfluss der FED auf die Schwellenländer wesentlich stärker zu sein. Da eine Zinsanhebung der Europäischen Zentralbank nicht absehbar ist und sich die Inflation in Europa nach wie vor auf geringem Niveau bewegt, sollten die Zinsniveaus mittelfristig niedrig bleiben.

Die Mitteilung im pdf-Dokument

Diesen Beitrag teilen: