Bazookas der großen Drei entsichert – Asien profitiert von BoJ-Entscheidung

Die Bank of Japan entschied, ihr eigenes Ankaufprogramm für Vermögenswerte um zehn Billionen Yen auszubauen.

20.09.2012 | 13:42 Uhr

Nachdem die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) und die europäische Zentralbank (EZB ) nach Andeutungen im Juli über politische Schritte mittlerweile ihre Bazookas endlich entsichert haben, erfolgte der jüngste Schub für die Märkte gestern: „Das kam plötzlich und ist substanziell. Die asiatischen Märkte profitieren von der größeren Liquidität“, sagt Rajeev de Mello, Head of Fixed Income beim britischen Vermögensverwalter Schroders und Fondsmanager des Schroder ISF Asian Bond Absolute Return. „Die Aktien stiegen auf der Stelle, weil das Geld wieder in die asiatische Region floss. Die Rentenmärkte werden wahrscheinlich auch zulegen“, sagt er weiter.

Auch die Unternehmensanleihen aus dieser Region, die ohnehin schon gesunde Renditen generieren, könnten einen Ruck sehen. „Denn die soliden Cash-Flows und das langfristige Wachstumspotenzial der Unternehmen bieten Investoren die ideale Gelegenheit für ihre Suche nach Erträgen“, erläutert de Mello. De Mello hält zudem einen Anstieg der Rohstoffpreise für wahrscheinlich, was positiv für die asiatischen Rohstoffexporteure wie Malaysia und Indonesien sein dürfte. „Wir denken, dass die Rohstoffpreise nun endlich einen Teil der der Verluste von diesem Jahr wett machen dürften“, kommentiert de Mello.

Den asiatischen Zentralbanken wurde zudem nun Raum zum Atmen für jegliche inländische Lockerungsentscheidung gegeben. „Wir sehen, dass die asiatischen Währungen auf dem Rücken der politischen Schritte der großen Drei erstarken“, erklärt de Mello. Auch auf China hat die jüngste Entscheidung Auswirkungen. „Wir glauben, dass China zwar in nächster Zeit Maßnahmen ergreifen muss, allerdings in einer weniger aggressiven Gangart als es zuvor erwartet wurde“, sagt de Mello.

Vor dem Beschluss zur Lockerung der Geldpolitik durch die Bank of Japan hatte EZB-Chef Mario den Plan für den Kauf von kurzlaufenden Anleihen in einer theoretisch unbegrenzten Menge verkündet, um die verschuldeten Länder innerhalb der Eurozone zu unterstützen. In der Woche darauf stieß Ben Bernanke die dritte Runde seines Quantitative Easing Programms an, das den zusätzlichen Kauf von Asset backed Securities bis zu 40 Milliarden US-Dollar im Monat umfasst.

Die Pressemitteilung im pdf-Dokument

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