AXA: Ein grundlegender Wechsel in der UK-Geldpolitik

„Die Bank of England hat ihre Geldpolitik geändert. Eine Arbeitslosenquote von sieben Prozent ist nicht mehr das entscheidende Kriterium für eine sofortige Zinserhöhung“, sagt Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers.

17.02.2014 | 09:47 Uhr

Das Handeln von Zentralbanken ähnelt in vielem einer Seifenoper. Das jedenfalls sagt Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers: „Das Ensemble verändert sich mit der Zeit, hysterische Reaktionen auf die Dinge, die gesagt und getan werden, steigern in einzelnen Episoden die Spannung, Beobachter spekulieren endlos darüber, was als nächstes passieren wird. Und obwohl es eine Vielzahl von Handlungssträngen gibt, bleibt der Plot an sich im Wesentlichen immer gleich.“

Aktuell habe die Bank of England einen neuen Handlungsstrang begonnen. Bisher habe gegolten, dass ein Absinken der Arbeitslosenquote unter sieben Prozent einen Zinsschritt auslösen würde. Nun allerdings, da diese Marke in greifbare Nähe gerückt sei, habe BoE-Gouverneur Marc diese Regel durch ein flexibleres Konstrukt ersetzt. „Meine Meinung ist, dass die Geldpolitik damit zum Vorkrisenmodus zurückkehrt. Sie zieht eine breite Spanne volkswirtschaftlicher Entwicklungen als Basis ihrer Entscheidungen heran und versucht, die Wahrscheinlichkeit einzuschätzen, dass sich die Inflationsrate mittelfristig im Zielkorridor bewegen wird“, erläutert Iggo. Die jüngste Entwicklung der Inflationsrate gebe der Bank of England etwas Spielraum. Dadurch sei es möglich, die Leitzinsen länger niedrig zu halten als unter dem bisher geltenden geldpolitischen Regime, das allein von der Entwicklung der Arbeitslosigkeit abhing. „Allerdings bleibt das Risiko bestehen, dass die Zinsen noc  h vor dem Ende dieses Jahres steigen“, so Iggo weiter. „Zumindest führt der geldpolitische Wechsel in dieser Hinsicht zu mehr Unsicherheit.“

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