AXA IM aktuell: nur geringes Risiko für das Finanzsystem durch Chinas Schattenbanken

Im aktuellen Investment Research analysiert AXA IM-Experte Aidan Yao die Funktionsweise des chinesischen Schattenbankensystems – und die damit verbundenen Probleme.

15.04.2014 | 11:30 Uhr

Der rapide Aufstieg des Schattenbankensystems hat Reformen des chinesischen Finanzsystems und die Liberalisierung von Chinas Geldpolitik beschleunigt. Doch er hat auch eine Reihe neuer Risiken für die Volkswirtschaft generiert. Aidan Yao von AXA Investment Managers erklärt in einer aktuellen Analyse die Funktionsweise dieses intransparenten Teils des Finanzsystems. Er erläutert die Schlüsselfaktoren für das Wachstum des Systems und die strukturellen Schwächen, die Anlass zur Sorge um seine Stabilität geben.

Zentrale Punkte:

  • Das Wachstum des Schattenbankensystems hat in den vergangenen Jahren die Finanzlandschaft in China entscheidend verändert. Seine schnelle Expansion wurde vor allem vom gemeinsamen Interesse der Banken und der Investoren angetrieben, die Regulierung des Finanzsystems zu umgehen. Die Regierung hat das Schattenbanksystem unterstützt, um das Finanzsystem zu reformieren und ein Konjunkturpaket zu finanzieren.
  • Das System besteht aus drei Schlüsselkomponenten: Sparprodukten, die Geldmarktfonds ähneln, Kreditvermittlung durch Nichtbanken und informeller Kreditvergabe in inoffiziellen Märkten. Trotz seines schnellen Wachstums ist das  Schattenbankensystem im Vergleich zu ähnlichen Strukturen in entwickelten Ländern nach wie vor klein.
  • Das chinesische Schattenbankensystem ist stark darauf angewiesen, dass Banken grundlegende Funktionen der Kreditvermittlung übernehmen. Dies hat dazu geführt, dass die Wahrnehmung der mit vielen Spar- und Kreditprodukten verbundenen Risiken stark verzerrt ist. Die unklare Verbindung zwischen dem Schattenbankensystem und den chinesischen Banken sowie das Ausbleiben „harter“ Zahlungsausfälle haben die Erwartung verstärkt, dass es eine implizite Regierungsgarantie für das System gibt.
  • Um diese Fehleinschätzung der Risiken zu korrigieren, muss die chinesische Regierung sich für einen von zwei möglichen Wegen entscheiden: Entweder gibt sie den Banken im Vermittlungsprozess mehr Freiraum (das europäische Modell), oder sie führt das System an die Kapitalmärkte (das amerikanische Modell). Zumindest kurzfristig hat die Regierung sich in die richtige Richtung bewegt, indem sie Zahlungsausfälle zugelassen hat. Wir glauben, dass dieser Prozess sorgfältig gesteuert wird, sodass in diesem Jahr nur ein geringes Risiko einer Störung des Finanzsystems durch die Schattenbanken besteht.

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