PartnerLOUNGE: Wir erleben einen Neustart beim Öl!

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Webinar

Dr. Joachim Berlenbach erklärt, warum Öl auch in Zukunft elementar für die Menschheit ist und warum er Industrie- und Edelmetallen gegenüber optimistisch ist.

08.04.2021 | 12:39 Uhr

Joachim Berlenbach und seine Earth Resource Investment Group beraten seit 15 Jahren Anlagen in Rohstoff-Aktien. Der promovierte Geologe hat seit Ende des vergangenen Jahres sein Öl-Exposure signifikant auf 30 Prozent erhöht. Im Gespräch mit der PartnerLOUNGE erklärt Berlenbach, warum Öl auch in den kommenden Jahrzehnten elementar für die Menschheit ist, dass der Wandel hin zu erneuerbaren Energien fortschreitet, aber Zeit dauert und warum er auch optimistisch für Industrie- und Edelmetalle ist.


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Thema: "Rohstoffe vor dem Superzyklus! "
Datum: 15. April um 11 Uhr

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Das Containerschiff „Ever Given“ hat unlängst den Suezkanal geblockt und tagelang eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt lahmgelegt. War das auch für Rohstoffe ein Problem?

Joachim Berlenbach: Durchaus, denn über den Suezkanal werden auch sehr viele Rohstoffe transportiert. Allen voran fahren die großen Öl- und LNG[1]- Tanker durch den Suezkanal. Deswegen hatte diese Blockade Auswirkungen auf die Wertschöpfungskette, und wäre der Suezkanal länger geblockt gewesen, hätten wir auch größere Kursbewegungen gesehen.

Unabhängig von der Blockierung des Suezkanals ist Öl derzeit ein zentrales Thema für Sie und Ihre Fonds, richtig?

Berlenbach: Das stimmt. Bereits 2019 hatten wir einen positiven Blick auf Öl und haben in besagtem Jahr den Öl-Anteil im Portfolio des Earth Exploration Fund UI entsprechend nach oben gefahren, weil die Nachfrage über 100 Millionen Fass Öl pro Tag gestiegen war; Tendenz steigend. Dann kam die Corona-Krise und die Öl-Nachfrage ist um etwa 25 Prozent gesunken. Infolgedessen sind wir im März 2020 komplett aus Öl-Aktien ausgestiegen und haben die Allokation auf null Prozent gesenkt. Jetzt erleben wir seit einigen Monaten einen Neustart. Die Öl-Nachfrage steigt wieder.

Entsprechend ist auch Ihr Öl-Exposure wieder gestiegen?

Berlenbach: Richtig. Wir haben unsere Öl-Positionierung sukzessive von null Prozent im Oktober 2020 auf inzwischen 30 Prozent erhöht. Wir erwarten, dass die Öl-Nachfrage nach dem Ende der COVID-19 Pandemie schnell wieder den Punkt erreicht, den sie vor der Corona-Krise hatte. Aber die Ölproduktion, die Investitionen der großen Firmen und die Exploration sind gesunken. Auch die OPEC ist diszipliniert geworden was die Ölproduktion angeht. Zudem liegt der Fokus der Produzenten nicht mehr auf Wachstum „koste es, was es wolle“, sondern auf Free Cash Flow und Dividendenzahlungen.

Industriemetalle und Edelmetalle machen jeweils 34 Prozent des Portfolios aus. Ist es Zufall, dass alle drei Sektoren im Earth Exploration Fund UI in etwa gleichgewichtet sind?

Berlenbach: Nein, das ist kein Zufall. Wir sind für alle drei Sektoren positiv gestimmt, wissen aber nicht, welcher dieser drei Sektoren die beste Performance liefern wird. Deswegen haben wir uns dazu entschlossen, alle Sektoren in etwa gleich zu gewichten. Klar ist: Für alle drei Sektoren gibt es mehrere positive Treiber, weil wir uns am Anfang eines neuen Rohstoff-Superzyklus befinden. Über Öl haben wir bereits gesprochen. Industriemetalle wie Kupfer oder Nickel sind zudem elementar für den Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Welt. Nehmen wir beispielsweise Silber, das zwar ein Edelmetall ist und bisher hauptsächlich als „kleiner Bruder vom Gold“ galt. Nun erhält Silber aber auch eine enorme Bedeutung als Industriemetall, denn es ist aufgrund seiner hohen elektrischen Leitfähigkeit ein zentraler Bestandteil bei der Produktion von Solarzellen. Pro Quadratkilometer Solarzelle werden z.B. etwa elf Tonnen Silber benötigt.

Welche Rolle spielt der Energiebedarf der Welt insgesamt für Ihren Fonds?

Berlenbach: Eine sehr große. Denn der Anstieg des Energiebedarfs auf diesem Planeten ist enorm. Von 1990 bis 2018 ist der primäre Energiebedarf um fast 63 Prozent gestiegen. Der Elektrizitätsverbrauch ist im selben Zeitraum sogar um fast 130 Prozent gestiegen. Das liegt zum einen daran, dass die Schwellenländer ihr Bruttoinlandsprodukt erhöht haben und zum anderen wächst die Weltbevölkerung insgesamt. Derzeit leben rund 7,8 Milliarden Menschen auf der Welt, doch wird die Weltbevölkerung in den nächsten 30 Jahren nochmal um fast zwei Milliarden Menschen wachsen! Für dieses Wachstum sind Unmengen an Rohstoffen nötig. Als Geologe finde ich es schwierig mir vorzustellen, wo diese Lagerstätten herkommen sollen.

Aber spielen erneuerbare Energien hier nicht eine immer größere Rolle und machen Öl daher weniger attraktiv?

Berlenbach: Ja und nein. Natürlich werden erneuerbare Energien immer wichtiger für den globalen Energiemix. Von 2018 bis 2040 steigt die Produktion von erneuerbaren Energien voraussichtlich um über 300 Prozent. Aber fossile Energieträger wie Öl bleiben weiterhin dominierend. Zum Vergleich: Erneuerbare Energien werden im Jahr 2040 rund 1.300 Millionen Tonnen Öl-Äquivalent ausmachen. Öl wird hingegen bei fast 5000 Tonnen liegen. Insofern wird Öl weiterhin enorm wichtig bleiben.

Gleichzeitig werden die Rohstoffe immer weniger auf der Welt…

Berlenbach: Allerdings. Die globale Nachfrage nach Energie wird in Abhängigkeit vom Bruttoinlandsprodukt pro Kopf dramatisch steigen, vor allem durch den Aufstieg der Schwellenländer China und Indien. Auf der anderen Seite sehen wir fallende Erfolge von Bohrungen in der Erdölexploration. Ähnliche Aussichten fallender Erzgehalte haben wir bei wichtigen Metalllagerstätten wie Kupfer oder Nickel. Vor allem beim Kupfer ist die Situation dramatisch: Die globale Nachfrage nach Kupfer wird sich in den kommenden 30 Jahren nämlich voraussichtlich verdoppeln. Und gleichzeitig nimmt der Kupfergehalt in Erzen seit dem Jahr 2000 deutlich ab. Die niedrigen Früchte sind gepflückt worden.

Das sollte sich also entsprechend positiv auf die Rohstoff-Preise auswirken und die Aktien von Rohstoff-Produzenten treiben?

Berlenbach: Zweifelsfrei. Einzelne Treiber gab es für einzelne Rohstoffe auch in den vergangenen Jahren. Die Rohstoffsicherung wird in naher Zukunft aber deutlich schwieriger werden. Denn für sehr viele Rohstoffe wird es bei steigender Nachfrage immer weniger Lagerstätten geben.

[1] LNG = Liquid Natural Gas


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