Loomis Sayles: Gesunde US-Haushalte können Inflation und Rezession trotzen

Volkswirtschaft

Gerade in den USA ist der private Konsum ein starker Treiber des Wirtschaftswachstums. Vor dem Hintergrund zunehmender Rezessionsängste ist zuletzt auch das vom Forschungsinstitut „Conference Board“ gemessene Verbrauchervertrauen zurückgegangen.

05.07.2022 | 08:14 Uhr

Dennoch ist Jennifer Thomas, Portfolio Managerin beim US-amerikanischen Asset Manager Loomis Sayles, zuversichtlich, dass die privaten Haushaltsbilanzen stark genug sind, um mögliche Stürme zu überstehen.

Thomas: „Insgesamt bleiben die Fundamentaldaten trotz höherer Lebensmittel- und Gaspreise sowie nachlassender staatlicher Anreize stabil und innerhalb historischer Normen. Höhere Zinssätze können zwar die finanzielle Situation der Verbraucher belasten, dürften aber nur minimale Auswirkungen auf bestehende Schulden haben, da die meisten davon festverzinslich sind. Das gilt vor allem für die Hypotheken: Laut Equifax betrug der Anteil der Hypotheken mit variablem Zinssatz Ende März nur noch 1 % der ausstehenden Hypotheken, während er während der Finanzkrise noch bei 12 % lag. Der größte Teil der Hypothekendarlehen ist hingegen festverzinslich und belief sich auf 11,44 Billionen US-Dollar. Dies entspricht 72,7 % der gesamten Verbraucherschulden.

Lediglich Kreditkartenschulden, die derzeit 19,5% der gesamten nicht-hypothekarischen Schulden ausmachen, sind variabel verzinst und damit ein wichtiger Frühwarnindikator. Ihre Höhe ist ebenfalls ein guter Anhaltspunkt für künftige Ausgaben. Derzeit steigen sie an und haben bereits fast das Niveau vor der Pandemie erreicht. Die Bank of America schätzt, dass sich die zusätzlichen Aufwendungen aufgrund höherer Zinssätze für neue Karten und variabel verzinste Schulden im Jahr 2022 auf 450 bis 510 Dollar pro Haushalt belaufen werden. Das entspricht nur 0,30 % bis 0,35 % des verfügbaren Einkommens.

Ohnehin wird das Wirtschaftswachstum vor allem von den wohlhabenderen Verbrauchern getragen. Im Gegensatz zu den weniger Wohlhabenden konnte diese Gruppe während der Corona-Pandemie von zuhause arbeiten, Ersparnisse aufbauen, Schulden verringern und somit ihre finanzielle Lage mindestens stabilisieren.

Den vollständigen Blogbeitrag von Jennifer Thomas finden Sie im englischen Original hier: Taking the Consumer’s Temperature (loomissayles.com)

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