Nach dem Dekret-Gewitter in den ersten beiden Tagen seit Übernahme des Präsidentenamts, setzt Trump weiter auf klare Ansagen und richtet diese an:
24.01.2025 | 12:05 Uhr
Trump wisse besser auf welchem Niveau die US-Leitzinsen liegen sollten und forderte zügige Zinssenkungen. Diesem Ansinnen wird die Fed bei ihrem Zinsentscheid in der kommenden Woche allerdings kaum nachgeben. Die Markterwartung legt eindeutig eine abwartende Haltung der Notenbank nahe.
Zu stark sind die Wachstumsdynamik der US-Konjunktur und damit auch der Inflationsdruck.
Zuletzt stieg die Teuerungsrate auf 2,9 Prozent und ist damit weit entfernt vom
Zielniveau von 2 Prozent.
Sollte Trumps Wirtschaftspolitik das Wachstum weiter befeuern, dürfte die Inflation sich weiter auf erhöhtem Niveau halten, womit eine Leitzinssenkung vorerst nicht absehbar wäre.
Aber auch ohne die Geldpolitik schafft der Markt Fakten, die Trump nicht entgegenkommen. Denn die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen sind seit Sommer 2024 um rund 100 Basispunkte gestiegen und haben zwischenzeitlich fast die Marke von 5 Prozent p.a. erreicht. 30-jährige Hypothekenzinsen liegen derzeit bei über 7 Prozent p.a.
Hintergrund dieser Entwicklungen sind, neben der Inflationserwartung, auch
die Befürchtung, dass die US-Staatsschulden angesichts absehbarer
Steuersenkungen weiter deutlich steigen. Das anhaltend hohe Zinsniveau bremst
die Wirtschaft und dürfte daher kaum im Interesse Trumps sein. Und die in den
letzten Jahren deutlich gestiegenen Verbraucherpreise dürften ein wesentlicher
Faktor für die Wahlniederlage der Demokraten im letzten Jahr gewesen sein.
Wenn nun die Inflation wieder steigt oder nicht nennenswert fällt, könnte sich dieses Argument gegen den neuen Präsidenten richten und die Gefahr verdeutlichen, dass Trumps Politik einige schwer auflösbare Widersprüche beinhaltet.
Gleichzeitig die Wirtschaft anzukurbeln und dabei Inflation und Zinsen niedrig zu halten, wird nicht funktionieren. Trump wird sich daher früher oder später entscheiden und darauf achten müssen, dass die US-Wirtschaft nicht überhitzt.
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Ansprechpartnerin bei Presseanfragen:
Eva Fiedler
GFD Finanzkommunikation
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