DJE-Investmentexperte Dr. Ulrich Kaffarnik liefert auf der TiAM Investment-Konferenz eine tiefgreifende Analyse der Zusammenhänge zwischen geopolitischem Geschehen und den Entwicklungen an den internationalen Finanzmärkten.
17.04.2025 | 10:30 Uhr von «Peter Gewalt»
Als einen wichtigen Faktor für die veränderte Risikoeinschätzung vieler Marktteilnehmer macht Kaffarnik in seinem Vortrag „Geopolitik und Kapitalmarkt“ die Zollpolitik Donald Trumps aus. Sein Beleg: Einer Umfrage zufolge hielten 55 Prozent der Fondsmanager einen neuen Handelskrieg für die größte Gefahr, die eine weltweite Rezession auslösen könnte. Immerhin: Sollte Trump bei möglichen Verhandlungen mit anderen Ländern von seinen angekündigten harten Zollforderungen etwas zurückrudern, könnte dies zu einer Erholung der zuletzt gebeutelten Aktienmärkte führen.
Des Weiteren weist Kaffarnik eindrucksvoll auch auf die unterschiedliche Performance des S & P 500 in den ersten Monaten nach der Amtsübernahme Donald Trumps hin. „Während die Aktienmärkte 2016 in den ersten 100 Tagen seiner US-Präsidentschaft bullish blieben, ist der US-Aktienmarkt diesmal nach einer kurzen Phase der Euphorie abgestürzt“, so der DJE-Experte. Auch der US-Dollar habe zuletzt an Stärke verloren.
Hohe Bewertung von US-Aktien
Besondere Beachtung habe auch der NASDAQ Composite Advancers-Decliners Index verdient. Dieser Indikator misst die Anzahl der steigenden im Verhältnis zu den fallenden Aktien im NASDAQ Composite Index. Was auffällt: Seit dem Jahr 2020 sorgen immer weniger Aktien für die positive Performance. Während 2018 das Verhältnis noch ausgeglichen war, sank der Index zuletzt auf ein Siebenjahrestief. Vor allem die „Glorreichen Sieben“ sorgten in dieser Zeit für Indexwachstum. Das sei zwar auch auf ihr überdurchschnittlich hohes Gewinnwachstum zurückzuführen, obgleich dieser Vorsprung zuletzt gesunken sei. Überhaupt sei die Bewertung von US-Aktien im Vergleich zu Aktien aus anderen Ländern sehr hoch – und dies in einem Augenblick, da laut einer aktuellen Umfrage unter Fondsmanagern 69 Prozent angeben, dass der Höhepunkt der Ausnahmestellung der USA erreicht sei.
Kaffarniks Charts illustrieren zudem, wie geopolitische Entwicklungen die Wechselkurse beeinflussen. So zeigt die Entwicklung des US-Dollar/Euro-Kurses – der sich in den dargestellten Zeiträumen weitgehend stabil, aber mit deutlichen Korrekturen in Krisenzeiten darstellt – die Reaktionen der Märkte auf internationale Spannungen. Parallel dazu spiegelt der J. P. Morgan GBI Global Unhedged Index die Performance von festverzinslichen Anlagen wider, die oft als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten gelten, jedoch bei einer restriktiven Geldpolitik der Notenbanken ebenso unter Druck geraten können.
Gold habe sich dagegen immer wieder als klassische Krisen- und Safe-Haven-Anlage bewährt – im Gegensatz zum Bitcoin, der von der Mehrzahl der Marktteilnehmer als reines Spekulationsobjekt betrachtet werde. Kaffarnik schließt seinen Vortrag mit der Prognose, dass geopolitische Risiken wohl auch weiterhin eine zentrale Rolle spielen werden. „Die Welt ist so unsicher wie selten zuvor“, betont Kaffarnik.
Anleger sollten deshalb verstärkt auf Diversifikation setzen, um sich gegen unerwartete geopolitische Schocks abzusichern.Aus dem Hause DJE bietet sich dafür etwa der DJE - Zins & Dividende an.
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