Loomis Sayles: Trotz fortgeschrittenem Konjunkturzyklus Aufwärtspotenzial

Marktausblick

Trotz fortgeschrittenen Konjunkturzyklus in den USA gebe es noch viel Expansionspotenzial, vor allem dank steigender Unternehmensgewinne. Weil viele Risiken eingepreist seien, könnte ihr Nicht-Eintreten zudem für positive Überraschungen sorgen, meint Craig Burell, Analyst für Macro Strategien bei Loomis Sayles.

05.11.2018 | 13:34 Uhr

Wachstum und Inflation dürften in den weltweit größten Volkswirtschaften auf dem gegen- wärtigen Niveau bleiben und damit das positive Geschäftsumfeld für Unternehmen intakt halten.

Der Kreditzyklus schreitet voran. Wir halten jedoch eine bedeutende Ausweitung der Kreditspreads für unwahrscheinlich, wenn Umsätze und Erträge weiterhin mit beachtlichem Tempo wachsen. Die Risikoprämien sind in sämtlichen US-Kredit- und -Aktienmärkten straff kalkuliert, aber moderate Gesamtrenditen scheinen erzielbar. Die Bewertungen der Schwellenländer sind seit Januar ins Hintertreffen geraten, möglicherweise sogar mehr als Fundamentaldaten nahelegen würden. 

MACRO

Die USA und China könnten 2019 ein Nominalwachstum von 5,2 bzw. 8,8 Prozent verzeichnen

  • Die USA und China sind die beiden größten Volkswirtschaften und sind verantwortlich für fast 40 Prozent der weltweiten Wirtschaftsaktivität, gemessen am BIP. Obwohl sich das Wachstum in China möglicherweise verlangsamen wird, sollten diese beiden Wachstumsmotoren das globale Wirtschaftswachstum auch in den nächsten Quartalen weiterhin vorantreiben.
  • Es zeichnet sich ein moderater Inflationsdruck in den Industrie- und Schwellenländern ab. Wir sehen jedoch eine etwas höhere Inflation als nicht bedrohlich für die Expansion an.
  • Die USA tritt in eine reife Phase des Kreditzyklus ein, während sich die meisten anderen Länder in einem früheren Phasenabschnitt befinden. Länder können lange Zeit in der Expansionsphase verweilen, insbesondere dann, wenn Wachstum und Inflation stabil bleiben.
  • Die Weltwirtschaft ist eng verbunden durch Handels- und komplexe Wertschöpfungsketten. Handelsstreit und Zölle haben etwas Sand in das Getriebe des globalen Handels gestreut. Dennoch erwarten wir keine disruptiven Störungen, welche die weltweite Wachstumsprognose entscheidend verändern würden.
  • Eine moderate Beschleunigung der Wirtschaftsaktivität in China würde sich als sehr förderlich für die aufstrebenden Märkte erweisen, insbesondere, wenn die Rhetorik im Handelsstreit im Jahresverlauf wieder weichere Töne annimmt.
  • Eine stärkere Dynamik in der US-Wirtschaft im Vergleich zur übrigen Welt sollte die US- Notenbank (Fed) auf ihrem gegenwärtigen Kurs hin zu höheren Zinssätzen halten. Andere Zentralbanken entwickelter Länder bleiben akkommodierend.

Grafik

Quelle: Loomis Sayles. Bild zum 30. September 2018

CREDIT 

Steigende Unternehmensgewinne waren der Herzschlag des Zyklus.

  • Die Kreditbedingungen scheinen weltweit, mit Ausnahme der USA und einigen aufstrebenden Märkten, ziemlich stabil zu sein. In den USA werden sie jedoch zunehmend straffer, da sich der reale Leitzins dem positiven Bereich nähert.
  • Die US-High-Yield-Spreads haben sich solide entwickelt, gestützt durch ein ausgezeichnetes Wachstum von Unternehmensgewinnen und starker Anlegernachfrage für diese Anlage- klasse. Die Nachfrage dürfte aufgrund der stabilen Konjunkturaussichten für die heimische Wirtschaft und des relativen Renditevorteils in nächster Zeit nicht nachlassen.
  • Die Spreads in US-Investment-Grade gingen zurück, spiegeln jedoch immer noch das positive Marktumfeld wider. Die Anlageklasse sollte in den nächsten Quartalen eine bedeutende Überrendite gegenüber Treasuries abwerfen.
  • Pan-Euro High Yield Spreads haben sich im Jahresverlauf langsam ausgeweitet, liefern jedoch immer noch eine ziemlich ansprechende Rendite im Vergleich zu den Renditen von Staatsanleihen europäischer Schwellenländer.
  • Die Bewertungen der Schwellenländer zeigten sich vor der kürzlichen Korrektur etwas hoch; jetzt gibt es wieder eine angemessene Risikoprämie. Von der Bewertung her halten wir diese Anlageklasse für lohnenswert, sind jedoch auf der Suche nach einem weiteren Katalysator, der einen nachhaltigen Höhenflug rechtfertigen würde.
  • Die Kreditmärkte sind gegen politische Unsicherheiten, umfassende Marktvolatilität oder Dynamiken von Zinsstrukturkurven im Spätzyklus nicht immun. Aus diesem Grunde empfehlen wir im weiteren Verlauf des Zyklus gewisse Vorsicht walten zu lassen.

Den detaillierten Ausblick für: 
- Devisen
- Aktienmärkte
- Mögliche Risiken
finden Sie zum Download in folgendem Dokument:

Investment Outlook für das vierte Quartal 2018

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