ETF Securities: Anlagen im Megatrend Cybersicherheit

Das Thema Cybersicherheit ist für Unternehmen und Regierungen in aller Welt zur obersten Priorität geworden. Parallel zur Entwicklung von Sicherheitssystemen schaffen auch potenzielle Angreifer immer neue Sicherheitslücken. Experten gehen von jährlichen Wachstumsraten von 8,3 Prozent für die Cybersicherheitsbranche zwischen 2016 und 2020 aus.

07.06.2017 | 13:52 Uhr

Der Grund dafür ist klar: Mit dem Wandel hin zu einer digitalen Gesellschaft sind Unternehmen für eine Vielzahl an Funktionen heute mehr denn je auf das Internet angewiesen. Nahezu täglich erreichen uns Berichte über Sicherheitsverletzungen und spektakuläre Angriffe – weder der Einzelne noch Unternehmen oder Regierungen sind davor geschützt. Allein im vergangenen Jahr wurden die verschiedensten Organisationen Opfer von Cyberangriffen – dabei traf es politische Parteien in den USA ebenso wie britische Mobilfunkanbieter.

Heutzutage liegt die endgültige Verantwortung für den Schutz der Netzwerke, Daten und internetfähigen Geräte nicht mehr in der Hand von IT-Teams im Back-Office, sondern ist längst zur Chefsache geworden. Infolgedessen hat sich Cybersicherheit zu einem profitablen Geschäftszweig entwickelt: Schätzungen zufolge dürften sich die Ausgaben für Cybersicherheitsprodukte und -dienstleistungen zwischen 2017 und 2021 auf 1 Billion USD belaufen1. Das Risiko von Cyberangriffen steigt auch mit der weltweit zunehmenden Anzahl internetfähiger Geräte. Schätzungen zufolge werden bis 2020 rund 200 Milliarden Smart- Geräte im Einsatz sein.
Da Cybersicherheit sich nun zum Megatrend entwickelt hat, stellt sich die Frage, wie Investoren Zugang zu diesem wachsenden Sektor erhalten können.

Was ist Cybersicherheit?

Zunächst einmal sollte klargestellt werden, dass die Cybersicherheitsbranche nicht eine einzelne Disziplin ist. Sie beinhaltet Kompetenzen von Unternehmen aus verschiedenen Sektoren, darunter Softwareentwicklung, Kommunikationsausrüstung, Beratung sowie Luft- und Raumfahrt und Verteidigung. Es gibt keine Universallösung, mit der Firmen ihre Netzwerke, Geräte und Daten schützen können. Daher ist es ebenso wichtig, Mitarbeiter in der Erkennung gefälschter E-Mails zu schulen, wie die Software regelmäßig zu aktualisieren und wichtige vertrauliche Daten zu verschlüsseln.

Ziel der Cybersicherheit ist es, Computernetzwerke, Programme, vernetzte Geräte wie Desktop-Rechner und Smartphones und die darauf gespeicherten Daten vor unerlaubtem Zugriff und Diebstahl zu schützen. Dabei kann es sich um gezielte bzw. bösartige Angriffe von Cyberkriminellen handeln, die Daten stehlen, um sie anschließend zu verkaufen, um Angriffe von Hackern, die Chaos stiften wollen, aber auch von geschäftlichen Konkurrenten oder anderen Staaten in der Absicht, vertrauliche Informationen auszuspähen. Eine Attacke kann sich aber auch als unschuldiger Irrtum erweisen; laut einer 2016 von Verizon durchgeführten Untersuchung wurden 17,7 Prozent der Datenschutzverletzungen durch unbeabsichtigte Handlungen oder Fehler verursacht.



Die Cyberbedrohung ist real – und Unternehmen sind bereit, für Schutz zu zahlen

Ein einzigartiger Aspekt der Cybersicherheit ist, dass sich die Cyberbedrohungen unablässig weiterentwickeln; denn parallel zu Entwicklung von Systemen und Geräten schaffen auch die potenziellen Angreifer neue Sicherheitslücken, um ihre Angriffe zu platzieren. Trend Micro berichtet, dass die Anzahl der Cyberbedrohungen für Unternehmen im Jahr 2016 ihren bisherigen Höchststand verzeichnete; darunter fiel ein von Experten beobachteter sprunghafter Anstieg der verschiedenen Arten von Ransomware um 752 Prozent.

Spektakuläre Fälle von Cyberattacken haben gezeigt, welch potenzielle Schäden solche Angriffe für die Reputation, die Umsätze und die künftigen Wachstumsaussichten eines Unternehmens bedeuten können. Yahoo legte letztes Jahr zwei Sicherheitsverletzungen offen – einmal waren über eine Milliarde Konten, das andere Mal um die 500 Millionen Nutzer betroffen. Diese Angriffe führten zu einer Klage gegen das Unternehmen in den USA und veranlassten Verizon dazu, sein Übernahmeangebot für Yahoo in Höhe von 350 Millionen USD zurückzuziehen. In Großbritannien wurde der Telekomdienstleister TalkTalk zu einer Rekordstrafe von 400.000 GBP verurteilt, nachdem es Cyberkriminellen gelungen war, persönliche Daten von 150.000 Kunden zu entwenden.6 Auf politischer Ebene wird vermutet, dass russische Hacker führende Mitglieder der Demokratischen Partei in den USA angegriffen hatten, um den Ausgang der letzten US- Präsidentschaftswahlen zu beeinflussen.

IDC prognostiziert eine jährliche Wachstumsrate von 8,3 Prozent für die Cybersicherheitsbranche zwischen 2016 und 2020. Dies ist mehr als doppelt so hoch wie die Wachstumsrate der gesamten IT- Ausgaben7. Innerhalb der Branche dürften laut Bloomberg und IDC die Bereiche mobile Sicherheit, Sicherheit für das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) sowie spezialisierte Bedrohungsanalysen und spezialisierter Bedrohungsschutz das größte Wachstum verzeichnen.

Wie erhalten Investoren Zugang zum Megatrend Cybersicherheit?

Cybersicherheit sowie die Organisationen und Produkte, auf die Unternehmen im Kampf gegen die Bedrohung zurückgreifen, werden zunehmend wichtiger: Regulatorische Anforderungen zum Schutz von Daten und Privatsphäre werden zunehmen und die Ausweitung des Internets der Dinge bedeutet, dass mehr Geräte – vom Telefon bis hin zum Kühlschrank – mit dem Internet verbunden sein werden und Daten generieren, die es zu schützen gilt.

Auch Regierungen haben die Cybersicherheit zur Priorität erklärt: In Großbritannien hat Schatzkanzler Philip Hammond Investitionen in Höhe von 1,9 Milliarden GBP in die neu errichtete National Cyber Security Strategy veranlasst, und in den USA soll Präsident Trump Erwartungen zufolge im Frühjahr ein Dekret über Cybersicherheit unterzeichnen.
All diese Entwicklungen bedeuten, dass Unternehmen wohl mehr Mittel für die Cybersicherheit bereitstellen werden. Aber noch ist es zu früh, die Gewinner des jungen Megatrends Cybersicherheit klar zu definieren: Es gibt viele unterschiedliche Technologien, die sich der sich stetig weiterentwickelnden Bedrohung annehmen, einschließlich der Tätigkeit von Start-ups, die sich noch keine Patente gesichert haben. Diese kleineren Unternehmen bieten innovative Technologien und Produkte, und Risikokapitalgesellschaften haben zwischen 2014 und 2016 rund 8 Milliarden USD in Cybersicherheitsfirmen investiert. Außerdem setzen sich Investoren mit dem Versuch, in so einem frühen Stadium einzelne Titel aus der Fülle der Unternehmen herauszupicken, einem höheren Maß an Volatilität aus, als sie eigentlich zu tragen bereit sind.

Die Anlage in der Cybersicherheitsbranche erfordert daher einen passiven Ansatz. Ein globales und diversifiziertes Engagement kann Anlegern Zugang zu allen Elementen bieten, die das Wachstum im Bereich Cybersicherheit vorantreiben. Üblicherweise bieten kleinere und Mid-Cap-Unternehmen die innovativsten Technologien und Produkte, und somit sollte jedes Engagement idealerweise diese beiden Akteure berücksichtigen. Abschließend, um dem Thema treu zu bleiben, stellt ein gleichgewichtetes Portfolio ein umfassendes Exposure gegenüber dem gesamten Universum an Unternehmen sicher und bietet ein Engagement bei Firmen, die zu den Gewinnern von morgen zählen werden.


Weitere Informationen unter etfsecurities.com































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