Studie von AXA IM: Wissen der Österreicher über Investmentfonds wieder auf Vorkrisenniveau

AXA-IM-Wissensindex liegt erstmals wieder bei 47 Punkten. Österreicher vertrauen nicht ihrem tatsächlichen Wissen. Dennoch weiterhin große Wissenslücken in der österreichischen Bevölkerung.

24.01.2013 | 14:41 Uhr

Das Wissen der Österreicher über Investmentfonds ist wieder auf das Niveau vor Ausbruch der Finanzkrise gestiegen: Erstmals seit 2007 liegt der AXA-IM-Wissensindex wieder bei 47 von 100 Punkten. Das ist das Ergebnis der achten bevölkerungsrepräsentativen Umfrage von AXA Investment Managers (AXA IM) in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest. Die Österreicher vertrauen allerdings nicht ihrem tatsächlichen Wissen: Ihr Selbstbewusstsein in punkto Finanzwissen ist stark eingebrochen und befindet sich auf dem Tiefstand seit Beginn der Studie im Jahr 2007: Nur noch 44 Prozent meinen, sich sehr gut mit Finanzthemen auszukennen (Vorjahr: 53%). Gleichzeitig ist der Anteil derjenigen, die sich nach eigenen Angaben wenig in diesem Bereich auskennen, stark gestiegen (von 46 auf 55%). „Die Österreicher kennen sich in Finanzthemen besser aus als in den Vorjahren, aber sie glauben noch nicht daran. Offenbar ist die Verunsicherung der letzten Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise längst nicht überwunden“, so Karin Kleinemas, Head of Marketing, Communications & Brand Northern Europe, die die Ergebnisse der Umfrage jetzt in Wien vorstellte.

Über ein überdurchschnittliches Finanzwissen verfügen vor allem Männer, Besserverdiener mit einem Haushaltsnettoeinkommen ab 3.000 Euro und Jüngere (18- bis 39-Jährige). Insgesamt zeigen sich die Befragten sicherer bei der Beantwortung der Wissensfragen als noch in den Vorjahren und sind auch eher in der Lage, richtige Aussagen zu erkennen. So weiß immerhin knapp die Hälfte der Befragten, dass Rentenfonds in festverzinsliche Wertpapiere investieren. Im Vorjahr konnten lediglich 40 Prozent der Befragten die richtige Aussage benennen.

Weiterhin große Wissenslücken

Dennoch zeichnen sich weiterhin große Wissenslücken ab: 43 Prozent der Österreicher glauben, dass Rentenfonds für die Absicherung der gesetzlichen Rente sorgen. Auch beim Thema „Sicherheit“ gibt es noch Informationsbedarf: Beinahe die Hälfte der Befragten glaubt, dass Investmentfonds genauso riskant sind wie einzelne Aktien. Nur knapp über einem Drittel der Bevölkerung ist bekannt, dass das Fondsvermögen bei einer Insolvenz des Anbieters geschützt ist. Selbst unter den Fondsbesitzern wissen nur 44 Prozent der Befragten über die Tatsache des Insolvenzschutzes Bescheid. Immerhin ein Viertel der Österreicher scheint sich der Auswirkungen ihrer Wissenslücken bewusst zu sein und wäre sogar bereit, für die Verbesserung des Finanzwissens zu zahlen, darunter insbesondere Menschen, die sich bereits sehr gut mit Finanzthemen auskennen (40%), und Fondsbesitzer (37%).

Finanzthemen sollten auf den Schulplan

Über die Hälfte der österreichischen Bevölkerung wünscht sich die Vermittlung von Finanzwissen bereits in der Schulzeit. Diese Forderung ist damit sei Jahren unverändert hoch. „Nur wer sich mit dem Thema Geld bereits als junger Mensch auseinandersetzt, kann später souverän und selbstsicher mit Geldanlagen umgehen“, so Karin Kleinemas. Die zunehmende Forderung von Politikern, Verbraucherschützern und Verbänden, das Thema Finanzen verbindlich für die Schulen zu regeln, sei vor diesem Hintergrund nur zu begrüßen.

Hauptsächlich informieren sich die Österreicher über Gespräche mit Bank-, Versicherungs- und Finanzberatern (52%) sowie im persönlichen Umfeld und bei Kollegen (41%). Klassische Printmedien spielen ebenfalls eine große Rolle bei der Information zu Finanzthemen – rund ein Drittel der Österreicher nutzt diese Quelle. Insbesondere die Österreicher, die sich bereits sehr gut mit Finanzthemen auskennen, informieren sich mit steigender Tendenz über die Printmedien. Wie erwartet gewinnt auch das Internet weiter an Bedeutung: Bislang nutzen zwar lediglich 19 Prozent der Österreicher diese Quelle, mehr als ein Viertel wünscht sich jedoch, mehr Informationen über das Internet zu beziehen. Mit durchschnittlich 2,6 genutzten Quellen informieren sich die Österreicher insgesamt etwas vielfältiger als noch im Vorjahr (2,4 Quellen).

Die vollständigen Umfrageergebnisse im pdf-Dokument

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