WisdomTree: Zeitplan für US-Steuerreform ist eng bemessen

Mit Pauken und Trompeten wurde Donald Trumps Steuerreform als die größte aller Zeiten vorgestellt. Doch ist die Steuerreform der große Wurf, auf die Märkte gewartet haben? Der Einseiter mit nur 224 Worten geht in die richtige Richtung, aber wirft gleichzeitig auch zahlreiche Fragen auf.

04.05.2017 | 10:26 Uhr

Schon alleine die Aussicht auf Steuersenkungen hat die Kurse an den Börsen nach oben getrieben. Angesichts der hohen Bewertungen, könnten die Börsen steigende Gewinne gut gebrauchen. Der derzeitige Vorschlag einer 15-prozentigen Unternehmenssteuer liegt im Rahmen der Versprechungen aus dem Wahlkampf. Gleichzeitig ist der Vorschlag radikaler, als vom grössten Teil der Marktteilnehmer in der jüngsten Zeit erwartet wurde.

Implementierung bis Jahresende unwahrscheinlich

Die Trump-Regierung hat sich das Ziel gesetzt, die Steuerreform bis zum Jahresende umzusetzen. Der Zeitplan ist eng. Die finale Implementierung bis zum Jahresende könnte schwierig werden. Jedoch ist es weniger bedeutend, die Reform bis zum Jahresende umzusetzen. Wichtiger ist es, klar zu kommunizieren, wie es um das Timing steht und wie hoch die zu erreichenden Steuersenkungen sind. Auf diese Art und Weise lässt sich Unsicherheit vermeiden.

Bei Trumps Gesundheitsreform hat sich gezeigt, dass Vorschläge auch scheitern können. Die Abstimmung im Repräsentantenhaus wurde in letzter Minute abgesagt. Natürlich besteht auch ein Risiko, dass die Steuerreform scheitert. Anders als bei der Gesundheitsreform dürfte der Widerstand jedoch nicht aus den eigenen Reihen kommen. Die Republikaner sind typischer Weise Befürworter von niedrigeren Steuern.

Höhere Gewinne und Dividenden

Aus Sicht der Anleger stellt sich die Frage, ob die Steuerreform für die Aktienmärkte nur ein kurzfristiger Treiber ist. Eine permanente Senkung der Steuern in dem vorgeschlagenen Ausmaß sollte die Kurse an den Börsen kurzfristig in die Höhe treiben, würde sich aber auch über steigende Gewinne und höhere Dividenden-Zahlungen längerfristig positiv auswirken. Allgemein dürfte es zu einer Senkung der Verschuldung kommen.

Die Idee, dass sich die Steuerreform selbstständig finanziert, basiert auf dem Multiplikatoreneffekt. In der Theorie führen niedrigere Steuern zu höherem Wirtschaftswachstum und damit wieder steigenden Steuereinnahmen. Diese Theorie ist schon recht gut bewiesen, jedoch braucht es einige Zeit bis die positiven Effekte spürbar sind. Kurzfristig dürften die Steuereinnahmen sinken. Längerfristig sollte sich das höhere Wachstum bei den Steuereinnahmen jedoch positiv bemerkbar machen. Entscheidend sind nachhaltige Wachstumsraten und das ohne zu hohe Inflation.

Arbeitsmarkt und Aktionäre profitieren

Profitieren sollten auch die Arbeitsmärkte. Sinkende Steuern und die Repartiierung von im Ausland geparkten Cash-Beständen sollten zu steigenden Investitionen in Prodiktion und Forschung und Entwicklung führen. Aber nicht nur der Arbeitsmarkt, auch Aktionäre würden von dieser Repartriierung der Offshore-Gelder profitieren. Wir ewarten die Zahlung von einmaligen Sonderdividenden.

Tiefere Steuern werden sich positiv auf das Ergebnis pro Aktien auswirken. Entscheiden sich die Unternehmen in der Folge auf die Ausschüttung höherer Dividenden können Aktionäre in zweifacher Hinsicht profitieren - beispielsweise über den WisdomTree US Equity Income ETF.

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