Greiff AG: Der Rohstoffsektor in der COVID-19-Krise - Gold ist ein Lichtblick

Greiff AG: Der Rohstoffsektor in der COVID-19-Krise - Gold ist ein Lichtblick
Rohstoffe

Eine schnell fallende Rohstoffnachfrage und ein Ölkrieg lassen Öl- und Kupferpreise und die unterliegenden Aktienkurse abstürzen. Aber der Goldpreis scheint vor dem Aufbruch nach oben - Goldaktien würden davon profitieren.

14.04.2020 | 08:39 Uhr

Im Hinblick auf den aktuellen massiven Einbruch der globalen Rohstoffnachfrage, die wir angesichts der COVID-19-Pandemie erleben, ist es schwierig, einen Zeitpunkt für die Erholung des Rohstoffaktienmarktes vorherzusagen. Die Situation wird für den Ölsektor noch verschlimmert durch den eskalierten Ölkrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland. Im ersten Quartal, vor allem aber im März, sind die Aktienkurse aller Rohstoffproduzenten, einschliesslich der Goldproduzenten, zusammen mit den übrigen Aktienkursen eingebrochen. Dies ist nachvollziehbar für Rohstoffe wie Öl oder Kupfer, allerdings wurde der Absturz der Goldaktien von einem Anstieg im Goldpreis begleitet. Dies gibt Goldaktien u.E. ein enormes Aufholpotential sobald das Ende der Kapitulationsphase des Aktienmarktes erreicht ist (siehe unsere detaillierte Diskussion über den Goldsektor im Q1 Quartalsbericht für den Earth Gold Fund UI). Aufgrund des mittelfristig positiven Ausblicks für Goldaktien im Vergleich zu dem Öl- und Industriemetallsektor, war der Earth Exploration Fund UI zum Quartalsende fast ausschliesslich in Goldaktien investiert und hielt eine erhöhte Bargeldquote von rund 32%.

Abbildung 1: Während der Goldpreis im ersten Quartal anstieg, fielen Goldaktien mit dem Rest des Aktiensektors. Wir erwarten eine schnelle Erholung und Outperformance der Goldaktien sobald die Panikverkäufe im Markt abebben (gezeigt sind die drei Goldaktienindizes GDX, GDXJ und HUI); die Small Caps (GDXJ: - 34%) und Explorer litten besonders unter den Panikverkäufen, haben aber das grösste Aufholpotential in der erwarteten Erholungsphase.

Abbildung 1: Während der Goldpreis im ersten Quartal anstieg, fielen Goldaktien mit dem Rest des Aktiensektors.

Quelle: Bloomberg

Gold steht wahrscheinlich vor einem Ausbruch

Die aktuelle, beispiellose Verschuldung auf allen Ebenen (Staaten, Firmen, Privathaushalte) und steigende Inflationserwartungen sollten Investoren nutzen, um sich mit Gold und/oder seinen Derivativprodukten wie Goldminenaktien gegen weitere mögliche Marktvolatilitäten abzusichern. Hierbei sollten Investoren vor allem auch die Monetarisierung des Edelmetalls als ein positives Indiz für die Entwicklung des Goldpreises ansehen, denn angesichts der zunehmenden Verschuldung und Inflationswarnungen hat Gold nun endgültig seinen Geldcharakter bewiesen und sollte nun auch für die letzten Investoren den Beigeschmack einer «esoterischen» Assetklasse verloren haben. Gold kann nicht gedruckt werden und angesichts der beschleunigten Nachfrage nach Goldbarren und Münzen hat der durch die COVID-19-Pandemie hervorgerufene Druck auf die gesamte Lieferkette zu einem Engpass geführt. Es bleibt abzuwarten, wie sich Nachfrage und Angebot entwickeln, denn auch viele Goldminen mussten ihre Produktion einstellen und befinden sich entweder selbst im «Lockdown» oder leiden durch Engpässe ihrer Zulieferer. Doch selbst bei kurzfristig eingestellter Produktion würden die Minenbetreiber ihre Ressourcen und Reserven behalten, was sich in einem zum Goldpreis gehebelten Aktienwert bestätigen sollte. Wir erwarten deshalb mit dem Ende der Kapitulationsphase im Aktiensektor auch eine schnelle Erholung der Goldaktienwerte.

Der Ölpreis könnte noch tiefer fallen

Der anhaltende Einbruch der Ölnachfrage als Folge von COVID-19 auf der einen Seite und das Aufdrehen der Förderhähne bedingt durch den Ölkrieg um Marktanteile zwischen Saudi-Arabien und Russland, deutet auf eine weitere Verschlechterung der Ölpreise in Q2 2020 hin. Schon vor dem Beginn der COVID-19-Krise fanden Ölaktien abnehmendes Interesse im Markt, bedingt durch den ESG-Fokus vieler Investoren. Sollte es nicht zu einem schnellen Ende des Ölkrieges und einer Reduktion der globalen Förderquote kommen, ist ein weiterer Rückgang des Ölpreises möglich. Betrachtet man die Förderkosten, ist klar (Abbildung 2; Investitionskosten sind hier nicht eingeschlossen), dass viele Ölproduzenten bei einem Ölpreis von US-Dollar 20-30 je Barrel nicht profitabel sind. 

Abbildung 2: Produktionskosten (ohne Investitionen) einiger Ölförderer. Ölproduzenten können bei einem Ölpreis von US-Dollar 20-30 je Barrel nicht wirtschaftlich operieren.

Abbildung 2: Produktionskosten (ohne Investitionen) einiger Ölförderer.

Quelle: Pareto Securities Oil & Gas Research, Rystad Energy UCube
(“DUC”: drilled but uncompleted)

 

Portfolio 

In Anbetracht der aktuell fehlenden Überzeugung, dass es zu einer schnellen Lösung der COVID-19-Krise kommt und eines schnellen Rückgangs der globalen Rohstoffnachfrage (mit der Ausnahme von Gold) sollen Investitionen in Öl- und Industriemetallaktien vorläufig vermieden werden. Goldaktien andererseits sehen sehr attraktiv bewertet aus, vor allem da sich u.E. der Goldpreis positiv entwickeln wird. Der Fonds bleibt zurzeit deshalb fast ausschliesslich in Goldaktien, bei einer gleichzeitig hohen Bargeldquote, investiert.  Diese hilft, die Volatilität zu reduzieren und den schnellen Wieder-Einstieg in Industriemetallaktien (vor allem Kupferaktien) und Ölaktien zu ermöglichen, wenn sich die Märkte wieder normalisieren.


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